Re: Der kleine Hobbit

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dentarthurdent

Registriert seit: 26.10.2009

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Gestern auch drin gewesen, und mich vorher ganz bewusst von diesem Thread (und allen ähnlichen) ferngehalten.

Was soll ich sagen? Ich bin weniger enttäuscht als die meisten hier, ob ich den Film wirklich gut finde, weiß ich nicht.

Die Smaug/Bilbo-Szene fand ich tatsächlich ziemlich cool, das ganze zwergengedöns danach war schrecklich („Lasst uns den Drachen mit Feuer besiegen! Super Idee!)
Die Fassszene… Hier hat man endgültig gemerkt, dass man bei diesem Film einem Splatterregissur zuviel Geld und Narrenfreiheit gegeben hat. Legolas, der auf Zwergenköpfen rumtanzt… generell Legolas, das muss echt nicht sein. Von der Zwergen-Elfen-Romanze will ich gar nicht anfangen. Gut, dass Kili die Schlacht der Fünf Völker nicht überlebt.
Dann dieses ganze Gedöns mit der Trennung der Zwerge, das hat mich mega aufgeregt, was soll das denn bitte (außer dem offensichtlichen, dass jetzt noch Hauptpersonen in der Stadt sind, die geich abgefackelt wird). Das widerum ist schade, weil ich ich Esgaroth doch ganz cool fand.
Dol Guldur fand ich gut gemacht, muss ich sagen, genau wie der Clash Gandalf-Necromancer. Richtig geil fand ich dann das Auge in derDunkelheit und Saurons Umrisse in der Mitte – allerdings wurde auch das dann kaputtgemacht durch dies seltsame Sauronception, die wieder unnötig as fuck war.
Schade auch, dass Beorn und die Spinnen mal eben in ner halben Stunde abgehandelt werden, damit man danach zweieinhalb Stunden Zeit für Videospielaction hat.

Er hatte, trotz allem, durchaus viele schöne, teilweise sogar liebevolle Szenen für den Nerd, der sich bestens mit den Hintergründen auskennt („That’s me wee lad, Gimli.“). Vor allem was Thranduils Charakter angeht. Da der im Buch nicht so viel zu bieten hat, charakterlich, hat man sich für den Film ganz klar an Elu Thingol orientiert, das hat man deutlich gemerkt und das fand ich auch super, zumal die Parallelen durchaus vorhanden sind.

Aber auch hier gab es andererseits wieder mindestens so viele Stellen, wo der loresichere Nerd sich nur an den Kopf packen kann. Das fängt bei der Zwelf-Romanze an, aber diese „Orks“… nicht nur dass die bei Tag kämpfen, nein, anscheinend machen alle dahergelaufenen Orkrotten aus dem Norden einen Umweg über das leerstehende Minas Morgul ein paar tausend Meilen südlich, um sich mit allen möglichen Morgulwaffen einzudecken, um dann wieder Richtung Dol Guldur zu marschieren und zwischendrin auf alles, was sich bewegt, mit Morgul-Pfeilen zu schießen. Kein Wunder, dass 50 Jahre später nur noch eine Morgulklinge für den Herrn der Nazgul übrig war. Ich frage mich jetzt nur, was nun mit Legolas passiert – ich meine, er hat in einem Kampf mit dem Oberork Nasenbluten bekommen! Das muss ja mit Sicherheit auch eine Morgulwaffe gewesen sein, wenn jeder Fußvolk-Bogenschütze damit um sich schießt.

Ach ja, landschaftlich wars natürlich wieder top. So hab ich auch nichts gegen 3D. A propos 3D, der Eintrittspreis war natürlich nach an der Unverschämtheit. Siehe hierzu:

[spoiler]

Schlussbemerkung: Wie schon gesagt: Ein Splattermensch mit zuvielen Möglichkeiten. Die schöne kindliche Märchenatmosphäre des Buches ist verschwunden, man hat versucht, sie durch Super Mario-Slapstick und flache Wortspiele (und denübermäßigen Gebrauch des Wortes „Precious“) zu ersetzen. Das geht natürlich in die Hose. Aber Smaug war super!

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