Re: Illegale Downloads. Warum nicht?

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David

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Beiträge: 1,766

Bei der Fülle an Bands, die in Zeiten von Web 2.0 auf dem Markt erscheint, fällt es dem Hörer häufig schwer, sich für das eine oder doch das andere Album zu entscheiden.

Bei der Fülle an CD’s, die es früher genauso gab, fiel es mir auch schwer mich zu entscheiden. Damals kannte man im Bezug auf Medienkonsum noch das Wort „Verzicht“! Genau jener machte Musik so wertvoll!
Was glaubst du wie ich mir den Arsch abgefreut habe, wenn in einem Club in Song lief, von einer CD, die ich mir nicht leisten konnte?

Auf den (häufig spärlich ausgestatteten) Internetseiten gibt es dann 2 oder 3 Songs zum reinhören

Reicht doch für einen ersten Eindruck. Wenn du näher interessiert bist, dann schwing deinen Hintern zum nächsten Müller und hör dir die Scheibe komplett an.

Communitys, wie z. B. last.fm, schlagen einem neue Bands vor, die man selber unter Umständen noch nicht kennt, die aber anderen Bands der Musiksammlung ähneln.

So funktioniert Internet. Schubladisieren, überfluten, gleichmachen. Das ist in der Tat ein Problem.

Der wirtschaftliche Schaden ist auch nicht unerheblich. Die Bands und Plattenlabel verlieren erheblich Einnahmen. Somit ist die Bereitschaft zur Investition geringer und es werden weniger neue Bands unter Vertrag genommen. Bereits bestehende Bands sind nicht mehr bereit, neue Wege zu gehen, schließlich zählt jeder zahlende Hörer; die will man schließlich nicht vergraulen.

Das ist der Punkt. Das juckt zwar nicht die ganz grossen (höchstens aus Eitelkeit) und die ganz kleinen Bands (Ambitionslosigkeit), aber alle dazwischen müssen sich mit dieser Problematik herumschlagen.

Als Hörer selbst ist jedoch auch nicht alles toll mit der gesaugten Musik. Unterm Strich hat man schließlich so viel Musik, dass man gar nich weiß, was man hören soll. Auf die Musiksammlung kann man nicht mehr mit Stolz blicken.

Ein Grund sich zu mäßigen, oder?

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Leute zwar verstehen, dass sie sich das Musik hören versauen und nebenbei noch die Musikindustrie schädigen, sich aber trotzdem alles wie Dreck über Rapidshare heranschaffen und sich dann darüber ärgern, dass das Zeug keinen Wert hat. Ist doch hirnrissig, oder nicht?

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist mir aufgefallen, dass das Geld, das nicht mehr in Musik investiert wird, für Bandmerchandise und Konzertbesuche ausgegeben wird.

Das ist in der Tat so. Davon haben aber Bands nichts, die eben genau auf dem Sektor nicht so viel reinholen können. Wenn eine ambitionierte aber kleine Band wie die unsere Merch produzieren lässt, dann können wir nicht die ganz grossen Stückzahlen produzieren und haben auch einen langsameren Abverkauf als die Etablierten. Ebenso bekommt man häufig Pay-To-Play Konditionen, wenn man live spielen möchte.
Der Verkauf von CD’s ist für uns die lukrativste Methode die ganzen Ausgaben wenigstens zum Teil wieder reinzubekommen.
Die Umstände zwingen uns dazu entweder permanent minus zu machen oder von Low Budget auf Very Low Budget umzusatteln. Und das würde man dem Endprodukt auf CD und Bühne in jedem Fall anmerken.

Ich hoffe, mein Artikel hat euch gefallen und vielleicht zum Nachdenken angeregt!

Du hast im Prinzip den Ist-Zustand nochmal verdeutlicht, typische Denkweisen des Konsumenten dargestellt, aber mir fehlt der letzte Teil, in welchem es um Lösungsansätze gehen sollte 😉

Danke fürs thematisieren trotzdem. Ist immer mal wieder gut das Thema auf dem Schirm zu haben.

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