Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen) › Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)
LeukonDein Satzbau quält den Leser.
Einschübe mit einer Länge von mehr als 13-15 Silben sind zu lang; sie lesen sich unangenehm und erschweren das Verständnis. Menschen sprechen, denken und fühlen nach der Drei-Sekunden-Regel, das ist wissenschaftlich erwiesen! Fast niemand kann in dieser Zeit mehr als 5-6 durchschnittlich lange Wörter lesen. Du kommst im obenstehenden Text mehrmals auf etwa die doppelte (!) Länge. Der durchschnittliche Leser muss solche Sätze mindestens zweimal lesen, um sie zu verstehen. Wer so schreibt “fällt sich selbst ins Wort“ (Ludwig Reiners).
Zweites Problem: dein Text hat zu viele und zu lange Nebensätze. Hauptsachen gehören aber in Hauptsätze!
Nö. Das mit der 3-Sekunden-Regel ist zwar korrekt, aber hier geht es um etwas anderes, nämlich: Wie kann ich etwas, das sich den Kategorien der Benennbarkeit so störrisch entzieht wie Musik, dennoch zur Sprache bringen. Das geht nur mit einem gewissen Stilwillen und der Bereitschaft, die Sprache dann und wann auch einmal berserk gehen zu lassen. Wenn ich diese Reviews lese, will ich keine Erkenntnis, sondern Annäherungen, vage Peilpunkte. Da ist Scheitern (am besprochenen Gegenstand) dem Prozess quasi schon eingeschrieben.
Und sowieso: Ich lese diese Texte allemal lieber als die üblichen „Super Band, weil: Find ich geil!“-Tautologien, die einem hier sonst so um die Ohren gehauen werden. In diesem Sinne, Madame p.: Roll on!
@palez: Schönes CBP-Review, hier stimmt jedes Wort. Die Platte gabs gestern nochmal beim Waldspaziergang durch immerhin 15 cm Neuschnee. Grandios!
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"Out in a bloody rain to feed our fields Amid the Maenad roar of nitre's song And sulfur's cantus firmus." Richard Wharfinger: The Courier's Tragedy http://www.lastfm.de/user/mossmoon