Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)

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palez

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Damit das hier nicht zum Kaffeekränzchen for Two mutiert, bringe ich mal bekanntere Musik ins Spiel: Joy Division
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Die Sonne ist kalt. Weiß. Und feindlich. Angesehen habe ich sie. Blick nicht abgewendet. Nicht geblinzelt. Gezählt. Mehrere Sekunden. Weiß und kalt und weit weg ist sie. Hell und der Boden ist kalt und rissig. Auf dem Asphalt dreckiger Schnee. Fußspuren. Streusand. Drunter kalt und rissig. Nicht nur gesehen. Gefühlt habe ich ihn. Mit Kopf und Knien. Jeden Stein einzeln. Gezählt. Fußspuren. Schuhsohlen und Asphalt. Dazwischen dreckiger Schnee. Streusand. Luft. Zwischen mir und Asphalt nichts. Nichts. Jeden Stein einzeln. Gezählt. Mehrere Sekunden.

Es gibt keine Leere. Nur das Wort. Alles wurde weniger und weniger. Dann verschwand es. Niemand war da. Um es zu sehen. Nichts war da. Dann kam ich. Sah mich um. Bewegte mich. Hand auf und zu. Ausrangierte Züge. Gleise. Gerade. Beständig. Ging. Neben ihnen her. Keller. Verliese. Fühlte mich. Fühlte jemand anderes. Fühlte keine Leere. Fühlte sonst nichts. Alles wurde weniger und weniger. Dann verschwandt es. Dann fühlte ich mich. Fühlte jemand anderes. Fühlte keine Leere. Fühlte nicht das Nichts. Nur was da war. Das fühlte ich. Immer stärker.

Diese Leere ist. Ist da. Ist greifbar. Die fühle ich. Sonst nichts. Architekturkunst. Altbauten. Barock. Gotik. Schaufenster. Auf dem Asphalt dreckiger Schnee. Fühle mich nicht. Keine Menschen. Plakate. Litfasssäulen. Schuhsohlen und Asphalt. Dazwischen dreckiger Schnee. Streusand. Luft. Spiegelungen. Fühle mich nicht. Diese Leere ist. Ist da. Ist greifbar. Lebt. Bewegt sich. Nimmt mich auf. Bewege mich in ihr. Sehe durch ihre Augen. Ich bin nicht da. Ich bin die Leere. Überall. Weich und gleichmäßig. Die fühle ich. Fühle mich nicht. Sonst nichts. Höre. Sehe. Greife. Rieche. Einen Menschen. Passanten. Die Leere füllt sich. Ist da. Ist greifbar. Lebt. Bewegt sich. Immer noch.

Passanten. Fußspuren. Streusand. Drunter kalt und rissig. Einkaufstüten. Stimmen. Körper. Alles ist laut. Worte. Will sie nicht verstehen. Nicht hören. Laut. Ungleichmäßig. Angesehen habe ich sie. Gezählt. Mehrere Sekunden. Diese Leere ist. Bewege mich in ihr. Sehe durch ihre Augen. Wissen nichts von ihr. Gehen. Flanieren. An mir vorbei. Schuhsohlen und Asphalt. Dazwischen dreckiger Schnee. Streusand. Luft. Rempeln mich an. Drücken sich an mich. Hören nicht. Mich nicht. Die Leere nicht. Keine Gleichmäßigkeit. Alles ist laut. Worte. Gut so.

Was ist eigentlich Entfremdung? Ein Begriff, dessen Bedeutung man in Wikipedia nachschlagen kann: „Entfremdung bezeichnet einen individuellen oder gesellschaftlichen Zustand, in dem eine ursprünglich natürliche Beziehung (zwischen Menschen, Menschen und Arbeit, Menschen und dem Produkt ihrer Arbeit sowie von Menschen zu sich selbst) aufgehoben, verkehrt oder zerstört wird.“. Oder: Was ist Isolation? Ein Schlagwort in Rezensionen, heute wie damals. Ein Song von Joy Division.

Szenen, Klischees. Die Gefühlszustände, die sich wohl mit am schwersten mit Worten erfassen lassen. Da sich gerade darin eine Gemeinsamkeit findet, könnte man es mit Musik versuchen. Ende der 70er bis Anfang der 80er haben das im Grunde viele Bands getan, teilweise mit durchaus ähnlichen Zeichencodes. Sie zogen recht verschiedene Schlüsse daraus und reagierten auf verschiedene Weisen, deren gemeinsamer Ausgangspunkt waren jedoch diese Löcher im Raum-Zeit-Kontinuum – Entfremdung und Isolation. Joy Division waren Teil davon, Teil einer gemeinsamen Wahrnehmung und Teil einer bestimmten Gesellschaft, die zwischen Kunsthochschulen, Fabrikhallen und Englands eiserner Lady Margaret Tratcher heterogen und dicht genug aneinader war, um nicht zu einem „richtigen“ Musikgenre, aber zu einem Sammelbegriff und einer Bewegung zu werden. Rückblickend wurden sie zur Versinnbildlichung und Ikonen dieser Bewegung. Gleichzeitig waren sie von Gemeinsamkeit und Gesellschaft aber auch so weit weg wie nur möglich.

Was ist eigentlich Entfremdung? Was ist Isolation? Drei Uhr nachts, surrender Ventilator und ein tonlos flimmernder Fernseher in einem kärglich eingerichteten Zimmer. Herumstehen zwischen redenden Bekannten und die näherkommende und immer dringender werdende Frage: „Was zum Teufel mache ich eigentlich hier?“ Luftschnappend den Kopf hinausstrecken aus der giftigen, stickigen Atmosphäre, Gliedmaßen von der früheren Krümmung erlösen und am eigenen Leib feststellen, dass es im Vakuum des Weltraums keinen Sauerstoff gibt. Zwei Alben lang konnten diese Fragen mit dem Bandnamen Joy Division beantwortet werden. Viele Bands haben damals Ähnliches versucht, erst ihre Masse konnte einem eigentlich nicht fassbaren Lebensgefühl einen Klang verleihen. Joy Division, die sicherlich bekannteste Band unter ihnen, zeichnen sich dadurch aus, fest zu dieser Masse zu gehören und viel zur Ästhetik und zum Selbstverständnis des sogenannten Post-Punk/New Wave beigetragen zu haben; gleichzeitig ist ihre Musik aber auch zeitlos. Sie passieren zwar 1979 zwischen den Industriehallen Manchesters, doch es ist dieser radikal und schmerzhaft introspektive Blickwinkel, der die Songs von „Unknown Pleasures“ immergültig macht. Das ständige Gefühl des Ekels und Überdrusses gegenüber dem Leben, sich selbst und den anderen, die Sprachlosigkeit jenseits des Schocks und das apathische Feststellen ohne die Möglichkeit einer emotionalen Regung können nicht 1983 von der Bildfläche verschwunden sein. Joy Division bezogen sich nicht eindeutig auf philosophische oder künstlerische Strömungen, sie bezogen sich vor allem auf dieses Gefühl und haben gerade deswegen heutzutage immer noch einen solch hohen Status.

Wenn man von der auf „Unknown Pleasures“ enthaltenen Musik spricht, gilt es dabei, den immensen Einfluss des Produzenten Martin Hannett zu beachten. Der mit Factory Records assoziierte Hannett war auch nach dem Ende der Bewegung eine der Schlüsselfiguren der Musikszene Manchesters. Zu einem gewissen Teil „machte“ er Joy Division; die Bandmitglieder wehrten sich zunächst noch aus dem alten Punk-Selbstverständnis heraus gegen seine Art der Betonung und zeigten sich vom Mix direkt danach noch unzufrieden, da dieser nicht zeigte, welche Energie sie als Punk-/Rockband entwickeln konnten. Ein nachvollziehbarer Vorwurf, denn die Produktion presst das letzte Bisschen Leben aus „Unknown Pleasures“ heraus. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Bass zu, denn er ist oft das melodietragende Instrument, während die Gitarre teilweise fast schon zu einem Hintergrundrauschen degradiert wurde. Sie ist die Reibung zwischen den Teilen von alten, rostigen, schwer arbeitenden Maschinen. Gitarren und Drums haben diesen blechernen Nachhall, suchen einander in einiger Entfernung voneinander. Die Schallwellen der Stimme finden im Raum keinen Widerstand; die Einsamkeit manifestiert sich bereits im Klangbild. Auch die Songs unternehmen kaum einen Versuch, aus diesem Klangschema auszubrechen. Man kann in der Rockmusik lange nach einer solch treffenden Vertonung von Stillstand suchen. Es gibt auf „Unknown Pleasures“ (noch) kaum etwas, das ihren instrumentalen Purismus durchbricht, und nahezu keine Auflockerung der strengen Reduktion auf knapp weniger als das Nötigste. Wenn es irgendwo Soundeffekte gibt oder ein relativ normaler, konziser, in sich geschlossener Fast-Hit wie „Shadowplay“ entsteht, dient es als Ausnahme der zusätzlichen Betonung der Regel. Paradoxerweise entsteht gerade im Klangvakuum bemerkenswerte Dichte, ergibt sich gerade aus diesem Minimalismus wahre Größe; UP ist, mehr als 30 Jahre nach seinem Erscheinen, ein mattschwarzer Monolith, wie er edler, seltener und beeindruckender nicht sein könnte. Eine Band wie Interpol adaptiert die Stilmittel, doch nicht die Stimmung.

Manchmal wird „Unknown Pleasures“ als das erste richtige Gothic Rock-Album der Musikgeschichte bezeichnet. Die Schwärze, die Kälte, der Zeichenvorrat, an alldem sollte sich die Bewegung in ihren Anfangsjahren zwar bedienen – doch wie könnte es das sein? „Unknown Pleasures“ fehlt es an Showeffekten, an der Fähigkeit, Todesbewusstsein und -sehnsucht in einen hedonistischen Kontext zu stellen und diese Idee zu einer Art Bewegung und Ästhetik auszubauen, an der Bereitschaft zur Selbstexploitation und vor allem an Pathos. Die Treffsicherheit von Ian Curtis‘ Texten ist grausam. Diese Art zu singen ist kein Resultat von Üben vor dem Badezimmerspiegel. Das rein emotionale Erahnen der Authentizität von Joy Division (das sich wenig später tragisch bestätigen sollte) ist – wie so oft – mitverantwortlich für die von der Band und vor allem ihrem Frontmann ausgehende Faszinationskraft.

Andere Bands beenden ihre Alben mit einem Knall, Epik, Ausschweifungen. „I Remember Nothing“ ist sowas wie der „Anti-Knall“, eine Implosion, Statement, letzte Konsequenz und schlichtweg der großartigste, einnehmendste, passendste Schluss, den ich mir für ein Album wie „Unknown Pleasures“ vorstellen kann. Hier kann der Hörer sich nicht einmal mehr an eine halbwegs beibehaltene Rocksong-Struktur klammern, man hat das Fleisch abgenagt und greift nun das Skelett an. Viel mehr als einen unnachgiebig monotonen Rhythmus, immer wieder anschwellende und verschwindende Gitarren und Gesang gibt es nicht. Der Krautrock von Neu! minus Space und Entdeckergeist, mit verriegelten Fenstern und ohne Ausweg. Der Song erschafft eine vollkommene Finsternis und das Bewusstsein völliger Einsamkeit. Er schärft das Gehör für jedes noch so kleine Geräusch. Peitschenhiebe. Glasklirren. Ian Curtis‘ Stimme. Me in my own world.

Keller. Verliese. Leere. Stille. Nicht greifbar. Nicht eigenständig. Nicht da. Lebte nicht. Bewegte sich nicht. Nahm mich nicht auf. Konnte mich nicht bewegen. Konnte nichts sehen durch sie hindurch. Alles war laut. Kaum etwas passierte. Worte. Ich verstand ihn nicht. Er bewegte sich. Schrie. Weinte. Fühlte. Mit Kopf und Knien. Jeden Stein einzeln. Überall Geräusche. Einzeln. Stechend. Alles war laut. Ich fühlte. Fühlte keine Leere. Fühlte nicht das Nichts. Nur was da war. Das fühlte ich. Immer stärker. Jedes Geräusch. Lichter. Gerüche. Das Platschen. Meine Schuhe in der Pfütze. Frisches Blut. Seine Hand an meinem Bein. Alles war laut. Aufhören sollte es. Er schrie. Weinte. Immer höher. Leiser. Glattes Holz. Rund. Schwer. Platzen. Bersten. Splittern. Knacken. Krachen. Auseinander. Dieses Geräusch. Weiß und kalt. Viele kalte Sonnen. Entstanden und verlöschten. Gezählt habe ich sie. Mehrere Sekunden. Dann Stille. Meine Schuhe in der Pfütze. Frisches Blut am Schuh. Schuhsohlen und Boden. Luft. Es gab keine Stille. Nur das Wort. Hörte nicht die Stille. Hörte Geräusche. Immer stärker. Unterbrechungen. Es gab keine Leere. Fühlte nicht die Leere. Nur mich. Immer noch.

Nahm seine Tasche. Schwer. Hart. Wollte nicht verstehen. Nicht wissen. Nichts. Nie. Ging. Geradeaus. Pausenlos. Immer weiter. Innenstadt. Vorstadt. Auf dem Asphalt dreckiger Schnee. Hinter mir Häuser. Vor mir das Nichts. Weich. Rein. Kalt. Ging hinein. Hindurch. Ausrangierte Züge. Gleise. Gerade. Beständig. Schwarzer Himmel. Bröckelte. Zerfiel. Zog sich zurück. Wurde blau. Heller. Wärmer. Gleise. Holzschwellen. Regelmäßig. Gezählt habe ich sie. Jede einzeln. Mehrere Sekunden. Schienen. Gerade. Beständig. Bestimmt. Ziehführend. Irgendwann. Jeder Schritt mit den Holzschwellen. Jeder Schritt an den Schienen entlang. Blauer Himmel und mit den Gleisen immer irgendwohin. Still. Gleichmäßig.
Prellbock. Totes Geäst. Weiß-blaues Nichts. Ende. Ich fiel. Ließ die Tasche aus der Hand. In den Schnee fiel ich. Den weichen. Reinen. Kalten. Versank. Griff nach ihm. Bewegte mich in ihm. Er gab nach. Knirschte. Nahm mich auf. Weich und gleichmäßig.

Das 1980 erschienene „Closer“ setzt atmosphärisch da an, wo man in „I Remember Nothing“ die Orientierung und sich selbst verloren hat. Umgeben von Trommeln, blubbernder Bassline und stählernem Kratzen intoniert Curtis einen Text, dessen möglicherweise autobiographischer Bezug einem das erste Mal während der folgenden 44 Minuten das Blut in den Adern gefrieren lässt: „Asylums with doors open wide, where people had paid to see inside, for entertainment they watch his body twist, behind his eyes he says, ‚I still exist.'“

Der erwähnte instrumentale Purismus des Vorgängers hätte einen solchen Song dabei vielleicht gar nicht erst ermöglicht. Auch wären keyboardlastige Songs wie „Isolation“ oder „Decades“ nicht möglich gewesen und damit nicht die Abschiedswehmut vom Letzteren und die Eiseskälte vom Ersteren. „Closer“ ist theoretisch in gewisser Hinsicht vielleicht tatsächlich „offener“ als sein Vorgänger. Was es jedoch aus dieser Ausgangslage macht, lässt den Hörer sofort Distanz suchen zum Gedanken einer wie auch immer gearteten „Offenheit“.

„Unknown Pleasures“ ist ein Stadtalbum, die Einsamkeit in der Menschenmenge, ein bisschen Mensch vs. Gesellschaft. „Closer“ ist ein kleiner, leerer Raum ohne Fenster. Man stelle sich vor, was zurückbleibt, nachdem man alles verloren hat, was einem wichtig war, und sich alles als falsch herausstellte, was man zu wissen glaubte, nach dem Schock, der Verzweiflung und dem Kratzen an verschlossenen Türen, nach der Erkenntnis, dass es absolut keine Möglichkeit zur Verbesserung der eigenen Lage gibt. Taubheit? Apathie? Sprachlosigkeit? Angst, ständige Angst vor dem Aufwachen am nächsten Tag? Da wären wir wieder bei der Ratlosigkeit und über Umwege auch wieder den beiden Ausgangsfragen nach Entfremdung und Isolation, nach der nicht-Erfassbarkeit ud damit wieder bei „Closer“, das so viel drastischer und konzentrierter ist als sein Vorgänger und so nahe dran, dass es fast körperlich wehtut. Von der Vielfältigkeit der Arrangements sollte man sich nicht täuschen lassen, denn den Songs wurde ihr früheres Fundament genommen; es ist schwer zu sagen, was den kleinen Unterschied macht, sie klingen so ähnlich wie Rocksongs, funktionieren aber nicht mehr so. Es entsteht im Zusammenspiel selten sowas wie Groove, das Drumming klingt oft entrückt und benommen. Ein Bruch ist entstanden, Songs wie „Passover“, „Colony“ oder „Heart and Soul“ fehlt der so beständige wie selbstverständliche innere Zusammenhalt. Es gibt dabei vor allem gegen Ende Ausnahmen von der Regel, letzte Versuche, gegen die gegebenen Umstände anzugehen, und vorbestimmtes Scheitern. Es gibt da das grollende, verzweifelte „Twenty Four Hours“ und die bittere und endgültige Einsicht von „The Eternal“: „Procession moves on, the shouting is over“. Es gibt eine fast versönliche Stimmung in „Decades“. Es gibt am Ende aber kein Entrinnen und keine Entschuldigung.

„Closer“ wurde posthum veröffentlicht, wenige Monate zuvor hatte Curtis sich in seinem Apartement erhängt. Peter Hook, Bernard Sumner und Stephen Morris gründeten gemeinsam mit Gillian Gilbert nach dem Ende von Joy Division New Order. Eine gute Band, eine unter vielen guten Bands, eine vielleicht sogar ebenfalls wichtige. Aber keine Band mehr, die aus einem inneren Drang, aus dem Bewusstsein einer Unausweichlichkeit heraus musiziert.

Straßen. Passanten. Leere gefüllt mit Menschen. Einkaufstüten. Stimmen. Körper. Nahm mich nicht auf. Nicht mehr. Sahen mich. Alle.

Straßen. Passanten. Leere gefüllt mit Menschen. Einkaufstüten. Stimmen. Körper. Gehen. Flanieren. Plakate. Litfasssäulen. Leben retten von. Keine Ahnung von wem. Sollen erstmal ihr eigenes retten. Alle. Worte. Will nicht verstehen. Kann aber. Alles ist laut. Zu laut alles. Geräusche. Sirenen. Keine Worte. Nur Lautstärke. Weiß und kalt. Viele kalte Sonnen. Entstehen und verlöschen. Gut so. Gezählt habe ich sie. Mehrere Sekunden. Lächle. Ihr eigenes retten. Sollen sie doch. Verstehe nicht mehr. Vergesse. Dreckiger Schnee. Die Sonne ist kalt. Meine Füße in der Pfütze. Ich habe sie gesehen. Passanten. Einkaufstüten. Architekturkunst. Angesehen habe ich sie. Jeden Stein einzeln.

Buchladen. Wärme. Fieber. Lächle. Gut so. Schwanken. Weiß-blaues Nichts. Schnee. Weich. Rein. Kalt. Gefühlt habe ich ihn. Stehe vor Büchern. Angesehen habe ich sie. Keine Leere. Kann nicht sehen durch sie hindurch. Nimmt mich nicht mehr auf. Passanten. Einkaufstüten. Schwanken. Passen sie doch auf wo sie hingehen junger Mann. Entschuldigung. Schuhsohlen und Boden. Frisches Blut am Schuh. Immer noch. Sie sehen ja ganz rot aus geht es ihnen gut. Alles in Ordnung danke der Nachfrage. Lächle. Gut so. Gut so. Mehrere Sekunden. Gezählt. Kann ich Ihnen helfen. Ich habe sie gesehen. Nicht nur gesehen. Angesehen habe ich sie. Meine Schuhe in der Pfütze. Platzen. Bersten. Splittern. Knacken. Krachen. Jeden Stein einzeln. Immer stärker. Immer noch. Junger Mann können Sie mich nicht hören. Hand vor meinem Gesicht. Kann ich ihnen helfen können Sie mir sagen wonach Sie suchen. Um ehrlich zu sein ich weiß nicht wonach ich suche.
Ich weiß es nicht.
Ich weiß es nicht

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