Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)

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Nezyrael

Registriert seit: 05.11.2009

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So, nachdem nun eben mein Computer es vorzog abzustürzen etwas kürzere Versionen der einzelnen Songbeschreibungen.

Los geht es heute mit der Deutsch Amerikanischen Freundschaft und Dem Mussolini. Geboten wird Elektrotrash allererste Güteklasse, ein Partyhit ohnegleichen, man muss nur genug betrunkene Leute an einen Ort zusammenbringen und dieser Song wird einschlagen wie eine Bombe, dafür sorgt der großartige Text. Musikalisch gibt es hier nämlich nicht wirklich etwas geboten was mich ansprechen könnte, ein eher langweiliger Beat, total monotoner Gesang, wenig Dynamik, der Sänger wechselt wahrscheinlich im ganzen Song nicht ein einziges Mal die Stimmlage, also im Prinzip wenig was mich anspricht. Durch den Text und den hohen Trash-Faktor komme ich aber trotzdem zu einer 9/10, denn wer tanzt nicht gerne mal den Jesus Christus oder sowas…

http://www.youtube.com/watch?v=XwAJXV070OY

Weiter geht es mit Laibach’s Alle gegen Alle, musikalisch würde ich das ganze irgendwie im experimentellen Industrial einordnen, oder so. Wie auch immer, interessant ist der Song irgendwie schon, tiefer, monotoner Männergesang, saubere und klinische Instrumente, Frauengesang, total unpassende Chorgesänge, Chinaböller, Stormtrooper bei der Verteidigung des Todesterns, aber das ganze will hier kein wirklich schlüssiges Ganzes ergeben. Die Songstruktur wird nie wirklich aufgegeben, dem Ausbruch wird keine faire Chance gegeben um den Song zu retten, man hat das Gefühl sie trauen sich nicht so recht. Aber vielleicht auch besser so, denn für experimentelle Musik kann man durchaus interessantere Zutaten mixen und auf eine ansprechendere Grundlage stellen. 3/10

http://www.youtube.com/watch?v=oOe5zYATBLk

Darauf folgt nun M.I.A. mit Born Free. Als ich das ganze zum ersten Mal vor mir sah hatte ich ja ein wenig Angst das mich sowas erwarten würde, man kann ja bei dem rosa Palifanz nie wissen was einen als nächstes erwartet, vielleicht auch ein marokkanischer Kinderchor beim singen chinesischer Volkslieder über die Befreiung durch Mao. Aber gut, M.I.A. bietet Musik die mir so noch nie begegnet ist, eine wilde Mischung aus Hip Hop und electro mit unglaublich herrausstechender Stimme. Der Beat ist ein wenig anstrengend, aber durchaus gelungen, auf jeden Fall mal was anderes. Kurze Stakkato-Elemente im Gesang sorgen zusätzlich für Dynamik, auch wird kurz völlig auf den Beat verzichtet und man vernimmt nur ihren Sprechgesang. Das ganze klingt auf jeden Fall sehr interessant, würde mich mal interessieren wie das auf Albumlänge wirkt oder ob mich das ganze dort dann eher nervt. So gibt es sehr unentschlossene 6/10 Punkte.

http://www.youtube.com/watch?v=r1QVsM348vc&feature=related

Nun kommt der Tiefpunkt des Samplers, eine Position die sich Merzbow mit Risque teilen müssen, denn ihr „Lied“ München hat für mich überhaupt nichts mehr mit Musik zu tun. Und ja, Deiphago sind toll. Aber das hier ist für mich ähnlich viel Kunst wie die zwei Quadrate, die im Londoner Museum Of Modern Arts nebeneinander an der Wand hingen, das ist für mich ähnlich viel Musik wie der ICE der im Bahnhof an mir vorbeifährt, der mich auch einfach nur stört. Sorry, absoluter Rohrkrepierer, an Menschen wie mich ist so Zeug verschwendet, 0/10.

http://www.youtube.com/watch?v=FD0sbsh0A3Y

Nach dem Schock kommen nun zum Abschluss Les Rallizes Denudes mit Night Of The Assassins. Kann ich mich nun erholen? Jein, denn zwar hat der Song ein schönes entspanntes 70ies psychedelic-Fundament, aber palez konnte es sich nicht verkneifen mich am Ende nochmal mit 12 Minuten Noise-rock zu quälen. Allerdings ist as ganze schon deutlich schöner als Merzbow, das rockige Fundament gefällt mir schonmal ziemlich gut, fände ich mal ganz interessant ohne diese komischen Geräusche drumherum. Der Gesang geht für mich auch völlig in Ordnung, der Song hat auch irgendwie eine gewisse Live-Atmosphäre, ist das ganze ein Live-Album? Aber auch eher Musik für andere Menschen, nichts was ich mir häufiger anhören würde, aber so ein Song lang kann ich mir das durchaus geben. 5/10

http://www.youtube.com/watch?v=VAz8uw5a0uM

So, nun haben wir das ganze also hinter uns gebracht. Hat es sich denn gelohnt? Für mich auf jeden Fall, denn ich hatte eine Menge Spaß mit Trash-Perlen wie Rick Astley und DAF und es war auch die ein oder andere Neuentdeckung dabei mit der ich mich in Zukunft wohl mehr beschäftigen werden und natürlich die großartigen HG.icht, deren Album ich mir nächsten Monat mit Sicherheit kaufen werde. Tut mir leid das die KOmmentare nun etwas kürzer sind, aber kein Bock mehr alles neu zu schreiben 😉

Ich habe fertig.

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Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus