Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen) › Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)
man bekommt gleich auch einen download link zugeschickt beim kauf (jedenfalls der lp). kanns nur wirklich nur ans herz legen. bin sehr beeindruckt. das ist ambient mit motiv und richtung. es ist wie eine sehr langer und doch geschlossener traum. eine 35min lange reise, abgesteckt durch 8 movements, die trotz des gesamterscheinungsbild sich ganz klar voneinader trennen. movement I ist noch sehr hell und weich, wie das einschlafen nach 3h schwimmbad. die hallenden geloopten synthsachen lullen ein, im hintergrund macht sich ein dickerer und immer stärker werdender ton bemerkbar, das verlorene geklimper und durchgehend das geknister das es unwirklich erscheinen lässt. in movement II wird der klang dicker, ein rauschen kommt dazu, man sinkt immer tiefer ein. das rauschen wird stärker und lässt zunehmend alles andere in den hintergrund rutschen. eine winzig kurze pause trennt movement III, hier ändert sich das gesamtbild schlagartig, als würde man durch eine tür in einen schlechten traum treten. der klang wird verwirrter und beängstigender, nimmt einen durch seine enge sehr in beschlag. kein schönes movement. das knistern wirkt nun wie schritte die auf einen zukommen. nahtlos geht es in movement IV über. das knistern verfolgt nun mehr als dass es einlullt, beängstigende stimmung, teilweise mag man seufzen vernehmen. sehr klaustrophobisch. im hintergrund baut sich spürbar immer mehr auf, allerdings mit einer extrem unterbewussten note. man fühlt sich sehr gefangen und unwohl. gegen ende des movements baut sich etwas bedrohliches auf, der übergang in movement V wiederum nahtlos. es knarzt, ein tiefer drone schleicht sich ein der im hintergrund steht aber doch da ist. die streicher werden irre wie in einem horrorfilm und verstummen. stille, einzelnes knistern hört sich wieder an wie schritte. das rauschen im hintergrund drückt die stille ins unbequeme. in movement VI betritt man nun wieder die welt aus movement I, das helle. der unterschied ist nur dass es sich im hintergrund abspielt, gleichstehend mit dem rauschen/drone. es wirkt als würde man von einer schlechten welt stehend durch das fenster in die gute blicken. es wirkt wie ein klassisches konzert von dem man nur fetzen hört. man ist ganz klar aussen, das knistern deutlich im vordergrund, erinnernd dass man nicht dort ist. die fetzen der symphonie nimmt man wahr und wäre gern dort. suchend tastet man sich voran, die symphonie wird klarer und deutlicher, man rutscht in movement VII, steht plötzlich in der nähe eines chors aber doch nicht direkt dran. der chor ist nur im hintergrund. wird an stellen präsenter, man tastet sich hin, das knistern ist verschwunden dafür gibt es vereinzelt glockentöne. der chor wird voller, man ist dem warmen sehr nah und aufgehoben. plötzlich verstummt der chor, movement VIII ist erreicht. der drone setzt sich wieder in den vordergrund. als würde die reise wieder zurück gehen. die glöckchen im hintergrund werden immer schwächer, der drone immer stärker, dazu rauschen das sich von hinten anschleicht, man vermag einzelne aufgeregte stimmen zu hören, der drone wird immer mächtiger, schwillt an und verliert dann doch an kraft. man ist auf dem rückweg, wieder durch die beängstigende enge und den klaustrophobischen gefühlen. zum ende hin schwillt der output dezent an, doch die rückkehr zu movement I scheint nicht gegönnt. plötzlich das geräusch wie wenn man ein band anhält. alles reisst ab und man ist wach.
tief beeindruckende ambientgeschichte. kann nicht sagen ob ich sie in 1/2 jahr noch so beeindruckend finde und wie sich das mit der zeit entwickelt, aber das ist schon sehr große klasse in dem bereich.
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