Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen) › Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)
Waaah, danke! Während meiner optimistischeren Momente hatte ich auf genau solche Beiträge gehofft, als ich das Thema erstellt habe. 🙂
Da ich zu wenig von Plebeian Grandstand kenne, kann ich zu deinen (schön und nachvollziehbar ausgeführten) Widerlegungen nicht mehr sagen, als dass ich nun zumindest weiß, dass mein Vergleich im Review verfrüht war. Auf jeden Fall eine für mich höchst interessante Band mit ganz eigener…“Berechtigung“, mir fällt das richtige Wort nicht ein…naja.
Nur noch zum letzten Absatz eine nähere Erläuterung:
Dancing Mad GodEine Frage noch: Habe ich das richtig verstanden, dass die Absage an den Nihilismus auf Jane Doe für dich darin besteht, dass für gute 30 Minuten die grausamste, verzweifeltste und feindseligste Stimmung erzeugt wird, die vorstellbar erscheint, um durch die im Titeltrack aufkeimende Schönheit und Hoffnung dann zu zeigen, dass daraus nicht die Notwendigkeit erfolgt, allem Guten zu entsagen; dass quasi, wenn man nach dieser Tortur nicht zum Nihilisten wird, es keine hinreichende Bedingung für Nihilismus geben kann? Das wäre ein extrem interessanter Gedanke…
Auch, aber nicht nur, auch wenn es im letzten Abschnitt ziemlich und im Grunde nur danach klingt. Die Absage beginnt schon mit den ersten gespielten Tönen (und findet im Finale ihren eindeutigen und beinahe feierlichen Höhepunkt). Die manische Energie, die da entfesselt wird, die Tobsucht und das Wüten und Rasen und Schreien weisen für mich auf eine große Enttäuschung, einen tiefen Fall und einen knochenzerschmetternden Absturz hin. Man könnte nie in dieser Form für oder gegen (fast egal; Hass ist Liebe in Spiegelschrift) diese seine Welt kämpfen und für sie oder wegen ihr leiden, wenn sie einem nichts (oder nicht genug) bedeuten würde. Das allein ist für mich die Bedingung für das Aushalten und Ausüben, das Leben in Grausamkeit. Eine gefühlt größere Nähe zum Nihilismus hat für mich Gleichgültigkeit, und Converge gehen so gnadenlos gegen Gleichgültigkeit vor, dass man dem als Hörer nichts entgegenzusetzen hat.
Die verzweifelte letzte Hoffnung von Converge versucht nicht, die Verlorenheit und Aussichtslosigkeit von allem zu ignorieren, sie entsteht daraus.
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