Re: Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)

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Nezyrael

Registriert seit: 05.11.2009

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So, nun kommen wir zum ersten Teil von Paulas Sampler mit ohne Punch

Los geht es mit Siouxsie And The Banshees und Night Shift. Als erstes natürlich Bonuspunkte für den tollen Bandnamen, aber was sagt die Musik? Meine erste Assoziation war Subrosa – Electric Wizard = Siouxsie. Natürlich ist das chronologisch so nicht richtig, aber teilweise komme ich mir hier schon so vor. Schiefe Riffs, merkwürdige Geräusche im Hintergrund, die Brüder der Dunkelheit ziehen gerade ihren Rolladen herauf, und natürlich ein etwas entrückter, verzauberter Gesang. Wenn man dem ganzen jetzt noch ein wenig mehr Drogen verabreichen würde und deutlich langsamer spielen würde mit modernerem Sound, wer weiß, vielleicht wären wir dann ja tatsächlich bei SubRosa. Mit dem was ich so unbedarft mit Gothic verbinde hat das ganze zum Glück relativ wenig zu tun, das ganze scheint mir aber schon enorm von frühen Pink Floyd und Sachen wie Jefferson Airplane beeinflusst. Finde ich auf jeden Fall aber überragend gut und wird demnächst sicher in meinem Einkaufskorb landen.

Weiter geht es mit The Sisters Of Mercy und Some Kind Of Stranger. Aber was bitte ist das für ein Gesang? Nicht nur das das instrumental schon relativ öde ist, der Sänger klingt einfach fürchterlich. Bei dem ganzen schlafe ich meist ein und muss den Song auch häufiger mal skippen, nervt mich immer schnell. Und soll das düster sein? Also ne…

Clan Of Xymox machen auf Back Door das schon etwas besser. Der Sänger gefällt mir zwar wieder nicht und klingt mir viel zu langweilig, aber das getrommel find ich ganz interessant und in den etwas schnelleren Gesangspassagen klingt der Sänger auch nicht ganz nach eingeschlafenen Füßen. Im großen und ganzen ist aber auch das hier nix für mich, wenn auch kein Totalausfall wie der Song davor.

Es folgen And Also The Trees mit Shaletown. Sänger klingt nur marginal anders als bei den Bands davor, zumindest für meinen Ohren. Ich denke übrigens immer, wenn diese Band den Namen nicht besetzt hätte würde heute bestimmt irgendne tolle Post-Rock-Band von tooliwooli so benannt sein. Auf jeden Fall gefällt mir dieser Song Instrumental nochmal ein Stück besser als die beiden Vorgänger, es passieren zumindest manchmal komische Sachen die mich aus meiner Lethargie reißen. Viel mehr positives kann ich aber auch über diesen Song nicht berichten, mit dieser Art Gesang werde ich meinen Frieden wohl nicht mehr machen.

The Cure kenne ich zumindest mal wieder vom Namen her, wenngleich Prayers For Rain der erste Song der Band ist den ich bewusst konsumiere. Ich hatte ja gehofft hier nun indianische Folklore und einen Regentanz zu hören als kleine Auflockerung und Belohnung für meine Qualen, aber nein, bitter werde ich enttäuscht. Anstatt indianische Folklore gibts erstmal ein Intro, das wohl sowas wie Atmosphäre aufbauen soll, aber richtig empfänglich scheine ich dafür nicht zu sein, zumindest kann ich mir nichts konkretes drunter vorstellen. Dann aber endlich mal wieder ein Sänger der was taugt und der mal ein wenig leidend klingt. HIer stört mich auch die Monotonie im Hintergrund nicht allzu sehr, weil der Sänger hier wenigstens Emotionen vermittelt. Haut mich nicht vom Hocker, aber wenn ich davon mal was günstig sehe könnte ich mir sogar vorstellen das mal mitzunehmen.

Danach kommen aber die verehrten Fields Of The Nephilim mit Dead But Dreaming. Ich muss da immer an Weakling denken, aber leider haben die beiden Sachen gar nichts miteinander zu tun. Nach einem zugegebenermaßen sogar recht gelungenen Intro, das mich auf einen nebligen Friedhof führt. Anstatt das dann aber eine modrige Stimme (die er sogar hat) aus dem Grabe steigt, kommt erstmal fröhliches Gitarrengedudel und macht für mich alles kaputt. Das ist auch der einzige wirkliche Kritikpunkt den ich finden kann, zum Rest muss ich sagen: Ist wohl ganz gut so. Kann da echt nicht groß was finden was irgendwie doof oder schlecht wäre, und trotzdem kann ich mit dem Song 0 anfangen. Ist zwar nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber ich hab nie Bock mir das volle 16 MInuten anzutun. Hab das paarmal gemacht, das muss langen. Vielleicht probier ich das in 3 Jahren nochmal.

Alien Sex Fiend sammeln erstmal wieder Bonuspunkte für ihren Namen. I Like. Das ganze ist irgendwie deutlich abgedrehter als die Songs davor, aber das ganze kommt mir nicht stimmig vor, das gerassel im Hintergrund, die komischen Verrenkungen des Sängers, man hört stellenweise den Wahnsinn richtig herraus, bestimmt ein enorm kaputter Mensch gewesen. Die ganzen Samples, Schreie und was weiss ich noch alles machen den Song auf jeden Fall ganz interessant. Ob ich das wirklich brauche? Wohl eher nicht, dazu fehlt doch noch ein ganzer Schuss Wahnsinn um mich wirklich zu kitzeln.

Nach den Virgin Prunes und ihrem Caucasian Walk ist es dann auch schon fast überstanden, aber bei diesem Song steht mir nach wie vor ein riesiges Fragezeichen auf der Stirn. Quack der Bruchpilot atmet eine Flasche Helium ein und bezwingt damit seinen Schluckauf, verändert seine Stimme und steigt bei den Virgin Prunes ein. So oder so ähnlich wird es gewesen, die Stimme des Sängers klingt auf jeden Fall extrem komisch. Das ganze klingt eigentlich so penetrant nervig mit dem Geklatsche im Hintergrund und dem ekligen Beat, aber mich zieht das ganze irgendwie an. Kann das ganze wirklich überhaupt nicht einordnen, so als einzelner Song klingt das cool, aber ich kann mir nicht vorstellen das das über ein ganzes Album funktioniert, dann würde wohl selbst ich schreiend davonlaufen, wenn der Rest im selben Stil ist.

Den Abschluss dieses Teils des Samplers machen Bauhaus mit ihrem Gassenhauer Double Dare. Nun, hier haben wir es wohl mit einem der anstrengenderen Vertreter des Genres zu tun. Der Gesang klingt manchmal sehr merkwürdig, und die muikalische Untermalung ist auch nicht besser. Ein Beat leitet ein verzerrtes Wabern an, über dem dann der Gesang schwebt. Alles klingt so wie es gefühlt nicht klingen sollte, nicht passiert so wie man es erwartet, schon sehr schräg. Aber macht das ganze natürlich auch wieder interessant. Auf jeden Fall ein würdiger Abschluss, und nach Siouxsie wohl das was ich am ehesten mir ins Regal stellen, aufgrund seiner Schrägheit.

Also, Punkte vergeben macht hier wohl wenig Sinn, aber als Fazit kann ich sagen, das mich Siouxsie sehr begeistert haben, Bauhaus und The Cure mich neugierig gemacht haben und ich bei den Virgin Prunes und Alien Sex Fiend noch unschlüssig bin, es aber wahrscheinlich irgendwann einfach vergessen werde, weil es mich dafür zu wenig interessiert hat. Auf jeden Fall bin ich jetzt schonmal gespannt auf die restlichen Teile deines Riesensamplers.

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Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus