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Oha, schwieriges Thema.
Wenn mir etwas gefällt, kaufe ich es mir. Das mache ich grundsätzlich so. Egal ob Musik oder Film. Trotzdem kann ich nachvollziehen, wenn man sich ab und an auch mal eine Scheibe herunterlädt, denn leider gibt es nicht immer die Möglichkeit, die Musik einer Band so kennenzulernen, dass man eine klare Kaufentscheidung treffen kann. So sinnvoll ein MySpace-Account auch sein mag, so sinnlos ist es, 30-Sekunden-Samples von Songs bereitzustellen, von denen die ersten 20 Sekunden ggf. für die Einleitung draufgehen bzw. der Song gerade dann erstmal Fahrt aufnimmt.
Es mag nicht legal sein, ich finde es ethisch aber in keinster Weise verwerflich, sich ein Album herunterzuziehen, um herauszufinden, ob man es sich kaufen möchte oder nicht.
Dazu kommen Veröffentlichungen, an die man so einfach nicht mehr herankommt. Alte Demoaufnahmen, die sich zT. stark von den späteren CDs unterscheiden. Stark limitierte EPs, die es schon seit gefühlten 20 Jahren nicht mehr gibt und die man höchstens zu horrenden Preisen über eBay beziehen könnte. Hier finde ich es ebenso in keinster Weise verwerflich, sich solche Klamotten aus dem Netz zu ziehen.
Abschließend sollte man bedenken, dass diese Tauschbörsen/Downloadportale/Blogspots den Künstlern auch nicht immer ungelegen kommen. Es gibt Bands, die streamen ihre Alben schon vor Veröffentlichung komplett in voller Länge (Nervecell, Annotations of an Autopsy) oder heißen Downloads öffentlich gut, wie Tom Angelripper als es um den Exklusivtrack der japanischen Auflage einer Sodom-CD ging. Und nicht vergessen sollte man auch, dass eine ähnliche Art der Verbreitung (Tapetrading) in den Anfängen erst dazu geführt haben, dass Bands überhaupt wahrgenommen wurden.
Man sollte nicht immer glauben, was einem die Musikindustrie in den Mund legt, aber eine Leistung auch würdigen, wenn sie einem gefällt. Allein aus Respekt vor dem Künstler und nichts anderem. Auch derjenige, der sich ein Album bloß heruntergerladen hat, besucht mitunter Konzerte/Festivals, empfiehlt eine Band weiter oder kauft sich später auch mal eine CD, wenn wieder etwas mehr Geld in der Kasse ist. Auch diese Fans sollte man nicht verteufeln.
Metal ist immer noch eine Musikrichtung, die sich eben nicht nur durch CD-Verkäufe alleine finanziert. Die meisten Bands sind auf die Fans auch in anderer From angewiesen und da bringt es sicherlich mehr, die Musik so weit wie möglich gestreut zu haben, als die reine Statistik der legalen CD-/Downloadverkäufe.
So, genug geschwafelt… 🙂
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