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Dancing Mad GodDeep Purple – Highway Star
Mir ist natürlich bewusst, dass ein Bild von Deep Purple unter dem Begriff „Kultband“ im Lexikon stehen könnte. Ich habe mich allerdings für solche Rock-Urgesteinen nie sonderlich interessiert und kenne von DP auch kaum mehr als das Grundriff von „Smoke On The Water“ – mir einen Song von ihnen für dieses Mixtape zu wünschen, war eher eine spontane Idee, um zu sehen, was ich so verpasst habe. Meine Erwartungen beschränkten sich auf straighten und etwas angestaubten Rock, vorgetragen mit gespreizten Beinen und bierernster Miene.
Zu Beginn werde ich auch nicht unbedingt enttäuscht: Nach einer lockeren Einleitung beherrschen ein relativ simples Gitarrenriff und der Sänger den Song, der irgendwas von seinem tollen Auto erzählt. Der Eindruck ändert sich jedoch schlagartig, als die Hammond-Orgel dazustößt. Das klingt plötzlich so nach…70er!
„Wonach denn sonst, du Depp?!“
Ach, ich weiß nicht, viel mehr als ein eingängiges Riff, ein prolliges Solo und den gleichen maskulin-monotonen Gesang für sechs Minuten habe ich einfach nicht erwartet. Mit dieser Orgel, speziell während des Solos, macht der Song aber einfach unglaublich viel Spaß. Statt der eingangs erwähnten bierernsten Miene tauchen vor meinem inneren Auge nun eher bunte Farben auf, die vor glasigen Augen tanzen – von mir aus auch auf dem Highway.
Toller Einstieg…und wer hätte gedacht, dass man 2011 noch jemanden mit Deep Purple überraschen kann. :haha:
palezWas Diep Pörpl angeht, so hat sich abgesehen vom Riff von „Smoke on the Water“ lediglich „Child In Time“ bei mir festgesetzt. Das hat allerdings auch angenehm wenig mit Dadrock-Virilität zu tun, und gerade die Strophen sind schier erstickend in ihrer Emotionalität und Spannung. Die Hinführung zum Ausbruch ist bei mir allerdings auch untrennbar verbunden mit dem vorletzten Kapitel von „Breaking The Waves“, das wertet das Stück nochmal zusätzlich auf. Da „Child In Time“ im Repertoire der Band allerdings offenbar eine Ausnahme bildet, habe ich bisher die Finger vom „Rest“ gelassen.
Euch beiden sei dieses Album empfohlen; ist noch mit anderem Sänger und ein Stückchen vom „typischen“ DP-Sound entfernt (wenn man auch schon hören kann, wer hier am Werk ist). Meiner Meinung nach haben die nie wieder so düster geklungen wie hier.
Außerdem diese Liveperformance von Child in Time (wer weiß, vielleicht renne ich da ja offene Türen ein, muss das aber trotzdem loswerden):
http://www.youtube.com/watch?v=a-K038-0tF8
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"So fix me one more drink, momma, And give Mr. Entrance one more kiss"[/SIZE] Shiva Shiva Boom Boom [/SIZE]