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palezDas Ding ist auch, dass das Scheitern am Tanzen zu Architektur/Schreiben über Musik unhintergehbar am Ende des Reflexionsprozesses steht. Es gibt (für mich) keine Kunstform, de so abstrakt und realitätsentkoppelt ist wie Musik (und darin so nahe an menschlichen Empfindungen), vielleicht fällt es vielen deshalb schwer, darüber zu schreiben.
„der Mensch ist doch ein Augentier“ – Rammstein, Morgenstern
Stimmt halt einfach, Musik berührt in den meisten Fällen nur das Gehör. Um dabei überhaupt wirklich die tiefen Assoziationen empfangen zu können, die eventuell enthalten sind (ich bezweifle einfach mal, dass Musik wie Deathcore überhaupt Assoziationen von Liebe p.e. vermitteln kann), muss man sich komplett öffnen und alles andere abschalten, reine Fixierung auf die akkustische Wahrnehmung, Ausblendung aller eigenen Störfaktoren, nur so lässt sich wahrhaftig der Geist einer musikalischen Konstruktion erfahren und das auch nur, wenn man auch der richtige Typ dafür ist. Das ist in der modernen Gesellschaft, die individuelle Emotionen in die innersten Abgründe der Seele verbannt, kaum mehr möglich. Wir sind durch den Alltag so sehr auf optische Signale getrimmt, dass diese permanent im Vordergrund stehen, dazu packe man noch diesen ganzen Rattenschwanz von sozialen Problemen, die uns tagtäglich ermorden und schon ist Musik teilweise ein realitätsfremdes Konstrukt idealisiter Vorstellungen, deren Diskussion schon an ihrer Greifbarkeit scheitert.
Macht das irgendwie Sinn?
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LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla