Re: Rock Hard 2012

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Mofmof

Registriert seit: 15.05.2011

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War dieses Jahr zum ersten Mal aufm Rockhard und war echt zufrieden.
Kann zum Camping und drumrum nichts sagen, weil ich jeden Tag aus Bochum kam und da abends auch wieder hingefahren bin. Die Fahrt lief bei mir aber irgendwie besser als bei Rector Stench. Nur die ewig lange Fahrt vom Gelsenkirchener Hbf mit einem endlos überfüllten Bus hat ein wenig genervt. Dafür war es sehr gemütlich, dass nach dem Headliner extra ein Bus für die Festivalbesucher bereitgestellt wurde, der über das Musiktheater direkt zum Hbf gefahren ist. So war ich jeden Tag recht früh im Bett und nächsten Morgen einigermaßen ausgeschlafen.

Freitags hab ich wegen der Uni leider nur die letzten 5 Minuten von Kvelertak und dann Turbonegro gesehen. Kvelertak waren so gut, wie man mir vorher erzählt hat, werden also auf jeden Fall nochmal irgendwo ganz geguckt. Turbonegro waren dann zwar auch ganz nett, aber als Headliner irgendwie verschwendet. Bin früher gegangen und war am Ende des Tages froher darüber, dass Gelände und den Weg dahin schonmal kennen gelernt zu haben, um Samstag keinen Stress zu haben, als darüber Turbonegro gesehen zu haben.

Samstag hab ich dann Dr. Living Dead (einfach zu früh) und Motorjesus (määh) ausgelassen und war auf die Minute genau zu Portrait da. War von der Tribüne aus ganz nett, mir gefallen sie von Platte aber irgendwie besser als live, wo der Gesang irgendwie affig wirkt.
Hell waren danach aber wirklich sehr gut. Tolle Setlist und sehr motivierte Bühnenshow des Sängers, wirklich sehenswert.
Mit Unleashed kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich etwas anfangen. Hab mich auf die Tribüne mit dem Oberkörper innen Schatten gelegt, bin eingeschlafen und hab seitdem den Sonnenbrand meines Lebens auf den Schienbeinen, die leider in der Sonne lagen. Mehr Erinnerungen habe ich an Unleashed nicht, bis auf das der Songtitel „Fimbulwinter“ bei den Temperaturen ganz amüsant war.
Tankard waren dann die erste Band, für die ich mich direkt vor die Bühne gestellt habe. Habe genau das bekommen, was ich erwartet habe, wobei man von einer „Special Anniversary Show“ nichts gemerkt hat, was Gerre ja auch selbst angemerkt hat. War aber trotzdem ein sehr guter Auftritt.
Von Psychotic Waltz hatte ich mir eigentlich einiges erwartet, muss aber sagen, dass sie mir gar nicht gefallen haben. Zum einen waren sie zwischen Unleashed, Tankard und Bolt Thrower völlig fehlbesetzt und zum anderen … der Sänger, also bitte, was zieht der denn da für ne Show ab? Hab für mich festgestellt, dass sie besser waren, wenn man nicht hingeguckt hat, aber einlassen konnte ich mich auf die trotzdem nicht.
Nach der Enttäuschung des Festivals kam dann mit Bolt Thrower aber eindeutig das Highlight des Festivals. Der Sound war direkt vor der Bühne am Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da hatte man sich nach dem zweiten Lied aber dran gewöhnt und ab da waren sie einfach übermächtig. Meine Schmerzen am nächsten Mittag sprachen jedenfalls für sich.

Der Sonntag begann dann mit Alpha Tiger zwar viel zu früh, dafür aber gleich richtig gut. Auch wenn hier einige meinen, retroblablabla, belanglos und völliger Durchschnitt, mir gefallen die Jungs einfach und sie haben live den starken Eindruck ihrer Platte auf jeden Fall bestätigt. Gerne wieder!
Bei ’77 und der ersten Hälfte von High Spirits hab ich dann ne Runde um die Merchstande gedreht, die nicht nur zahlreich vorhanden waren, sondern auch für das ein oder andere Schnäppchen gut.
’77 hatten mich vorher über myspace gar nicht begeistert, waren zum Shoppen aber ne sehr geeignete Hintergrundmusik. Und auch High Spirits waren live viel stärker als ich sie über youtube kennen gelernt habe. Werd ich wohl doch weiter im Auge behalten.
Mit Graveyard kam dann mein zweites absolutes Festivalhighlight. Die Jungs sind für mich einfach nur eine der besten Bands der letzten Jahre. Nachdem ich sie im März schon in einem völlig überfüllten Schuppen nur gehört und nicht gesehen habe, konnte ich das jetzt endlich komplett nachholen und wurde in meinen Erwartungen nochmal übertroffen. Hätten ruhig noch 2 Stunden länger spielen können.
Girlschool und Magnum waren dann wieder genau die richtige Gelegenheit, um bei guter Hintergrundmusik auf den Treppen Currywurst und Bier zu genießen. Ganz nett, sie mal gesehen zu haben, aber auch nicht mehr.
Die kleine Überraschungsgeburtstagszwischeneinlage mit Bobby&Gerre und Bullet fand ich sehr gelungen und kurzweilig, nette Idee.
Unisonic und W.A.S.P. hab ich mir danach nur noch angeguckt, weil ich mir dachte „Och, wenn ich jetzt eh schon hier sitze…“ Unisonic waren zwar besser als erwartet und hatten durchaus 2-3 gute Lieder dabei, aber Kiske geht einfach mal gar nicht. Sätze wie „Joa, ganz nette Location habt ihr hier.“ (sinngemäß) kann man sich sparen.
W.A.S.P. waren absolut nichts besonderes. Solider Gig mit, wie schon erwähnt, hoher Klassikerdichte, aber nichts, was ich nochmal wieder sehen muss. Außerdem hat Lawless, wie ebenfalls schon erwähnt, mal die volle Arroganzkeule ausgepackt. Als einer der Contestgewinner hätte ich ihm meine gerade gewonnene Gitarre wohl wahrscheinlich an den Hals geschmettert.

Alles in allem also ein durchaus gelungenes Festival mit größtenteils super Bands, toller Atmosphäre und zahlreichen Shoppinggelegenheiten, aber mMn zu teuren Essen- und Getränkepreisen.

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