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Meiner Meinung nach singt man instinktiv „richtig“, wenn man sich wohlfühlt. Gesangstechnik gibt einem das Rüstzeug nicht so sehr ein Spielball der Emotionalität zu werden, aber primär gilt es dafür zu sorgen, dass man den Moment auf der Bühne nicht als Belastung wahrnimmt.
Es ist individuell sehr verschieden, was dazu vonnöten ist. Allgemein negativ ist Stress durch schlechtes Zeitmanagement und Desorginsation. Vor einem Gig muss der Sänger seine Ruhe haben und darf nicht als Ansprechpartner für alle Wehwehchen zweckentfremdet werden.
Ob nun was essen, nichts essen, Alk, kein Alk – da möchte ich keine Empfehlung abgeben und auch keine Moralkeule schwingen. Das hängt vom Menschen und seinen Gewohnheiten ab. Rauchen würde ich hingegen allgemein als schlecht bezeichnen. Es bringt einem Sänger nur Nachteile und die vermeintliche Entspannung ist zu 90 % Resultat der Wahrnehmung des rauchens als gesellschaftlich tolerierte Übersprungshandlung. Da kann man sich auch an den Haaren zupfen, Kaugummi kauen oder sonstige Dinge tun – ist gesünder.
Wenn es ohne Zigaretten gar nicht geht, empfehle ich ersatzweise den gelegentlichen(!) Konsum von Zigarillos. Seit ich 2009 mit den Zigaretten aufgehört habe, helfen mir die Dinger über Situationen hinweg, die ich gewohnheitsmäßig mit rauchen assoziiere. Meiner Stimme, meiner Lunge und meiner Kondition schade ich dadurch aber nicht.
In Sachen Gesangsübungen bin ich zurückhaltend. Ich mag es nicht und ich fühle mich nicht wohl dabei. Alles womit ich mich nicht wohlfühle vermeide ich vor einem Auftritt. Es passiert hin und wieder, dass ich gedankenlos vor mich hersumme, wenn ich backstage herumschwirre. Scheinbar mache ich also unbewusst mein eigenes Aufwärmtraining, wenn mein Körper es benötigt.
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