Re: Alben die das Prädikat ‚perfekt‘ verdienen

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Joe B

Registriert seit: 25.01.2011

Beiträge: 160

perfekte Alben:
1. SEPULTURA – ARISE
oft werden ja „Masters of Puppets“ und „Reign in Blood“ zurecht als die Thrashreferenzwerke gehandelt, aber in meiner Welt ist ARISE (und der ebenfalls fette Vorläufer BENEATH THE REMAINS)das Thrashmeisterwerk. Ich kann mich noch gut erinnern wie ein Kumpel mir ahnungslosem Teenie den Tapewalkman in der Pause morgens gab und ich von dem Opener weggeblasen wurde. Yeah! Da wurde im Halbdelirium an irgendwelchen Grillhütten gemeinsam gebangt, ausgeflippt und mitgebrüllt. Der Rest flüchtete…wir hatten die heilige Macht in der Anlage auf Dauerrotation. Es gibt keinen Ausfall auf der Platte, die Produktion ist kongenial. Die anschließende tour war ein Rausch der Metalgewalt, das under siege live und Arise video sind unfassbar geil.
…good old times…
Heute leg ich die Platte auch immer wieder mal gerne auf und versuch mir die riffs auf der Gitarre draufzupacken. Nur muss ich dann meine Gitarre immer „5 bis 6 Halbtöne“ höherstimmen, womit wir zu Platz 2 kommen:

2. SEPULTURA – ROOTS
es war ein kalter, regnerischer Februar 1996 und ich hatte endlich mein erstes Auto, um noch endlicher Sepultura mit meinen Metalbrothers live sehen zu können. Die „Terrorist dates“ standen in Europa auf dem Programm und dann wurde ich in Köln wieder mal weggeblasen: Sepultura auf dem Zenith nach dem megaerfolgreichen Chaos Album. Neben den thrashgeschossen gab es jetzt auch die fetten midtempohymnen, noch rotziger, hardcorelastiger und die Offenlegung des Kerns von Sepultura: simple, direkt und rau in your face, lyrics zu einer abgefuckten Welt (Max damals bei MTV: „we pointed out every possible target we could find.“)… Mit Territory gings damals als liveopener los und die Halle flippte komplett aus. Es folgte Hit auf Hit. Dann gab es eine kurze Pause: Gitarrenwechsel, eigentlich nichts spektakuläres, aber dann… ich muss hier ergänzen, dass Roots zu diesem Zeitpunkt noch nicht released war, es sollte noch über einen Monat dauern, keiner kannte die neuen Songs, es gab kein Internet. Dann wurde ein neuer Song angekündigt. Er war unfassbar brutal und fett, der „Korneinfluss“ in Kombination mit Sepultura-rawness war ein echt dicker Brocken für die crowd. …oh ich schweife etwas ab, kommen wir zurück zu roots:

Roots wurde im Frühling 96 in der Metalszene gespalten aufgenommen. Es war und ist ein verrücktes album mit dem Korn-produzenten, aber in meinen Augen perfekt:
-noch heute schwärmt Ross Robinson, der Produzent, von der Energie der Patte, die bis heute anhält.
-Die Produktion ist ehrlich, genial, ultrafett, noisig, ungeschliffen und analog. Wenn mann lauter dreht multipliziert sich die Brutalität und Energie, hab ich so nie mehr erlebt.
-Bloody Roots, Attitude, Spit, Endangered Species, Cut-throat usw. schreibt eine Band nur einmal.

…Trotz einiger Nörgler kam Roots damals verdammt gut an und ist heute eine Legende von Album.

Dann wurde es Herbst. Der November 96 war noch schlimmer als der Februar: kalt, Eisregen, glatt, aber Sepultura hatten zur Megaheadlinerrootssause nach Düsseldorf eingeladen. Floodgate (fette New Orleans riffs mit Exhorder-fronter) und Strife (gute Hardcoreband) durften eröffnen. Dann Sepultura do brasil: Volle Hütte, perfekte lightshow, Monstersound. Das beste was ich jemals live gesehen habe. Von Breed Apart mit Chico Science Intro bis Necromancer war alles am start. Der Opener Doppelschlag mit Roots Bloody Roots und Spit hat die Halle zerbröselt:)

Einen Monat später war dann Schluss. Max ging und startete wenig später SOULFY. Deren Debut 1998 (wieder mit Ross im Indigo) kann als Roots-Nachfolger angesehen werden….
…wenn auch mit Einschränkungen, OK, geb ich zu:)

Platz 3 kommt noch…

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