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Auch wenn ich noch auf das neue Forefather-Album warte, das sicherlich einen Platz weiter oben einnehmen wird, will ich doch mal die Outputs zusammenfassen, die ich 2001 gekauft habe.
Abinchova – Versteckte Pfade
Interessantes Debut einer schweizer Folk Metalband, schöne Mischung aus (den üblichen verdächtigen) Instrumenten und Härte. Machen dort weiter, wo die Demo aufgehört hat. Für meinen Geschmack mit guten 60 Minuten einen Tick zu lang, ansonsten gibts erstmal nicht viel zu meckern. Freu mich, sobald es mit der Band weitergeht. Mittlerweile kann man sie auch schon außerhalb der Schweiz auf Festivals antreffen.
Amon Amarth – Surtur Rising
Eine Band, zu der jeder eine andere Meinung hat, gerade was die einzelnen Outputs angeht. Meine Erwartungen waren nicht sonderlich hoch, obwohl mir auch der Vorgänger wieder besser gefallen hat. Trotzdem sind ein paar schöne Nummern drauf, das Album ist in sich einigermaßen stimmig. Man muss ihnen zugute halten, dass sie es immer noch schaffen, sich nicht selbst zu kopieren. Wie lange das noch gut geht, bleibt abzuwarten. Mit entsprechender Unvoreingenommenheit hat man eigentlich als Hörer nicht viel zu verlieren.
Arafel – For Battles Once Fought
Wurde auf die Band vor ein paar Jahren durch Zufall aufmerksam, als ich ein keyboardüberladenes, aber doch auf seine Weise interessantes Stück („Serpent Land“) eines früheren Albums hörte. Seit dem verfolge ich ein wenig mit, was sich so bei der Band tut – mittlerweile ist der ehemalige Sänger von Equilibrium dort eingestiegen. Macht für mich keinen Unterschied, die Underground-Komponente im Sound geht aber allmählich zurück. Stilistisch bewegt sich das Ganze zwischen Moonsorrow und Wolfchant *gg* – an welcher Band es nun näher liegt, ist vermutlich subjektiv. Nett anzuhören, aber kein Highlight.
Children Of Bodom – Relentless, Reckless Forever
Was ich bei AA geschrieben habe, gilt auch für Children Of Bodom. Die Band ist für mich mittlerweile uninteressant geworden, vielleicht überraschte mich auch gerde deshalb das neue Album, das in meinen Augen wieder metallischer und frischer klingt. Der jugendliche Elan, den die Band früher versprühte, ist natürlich mittlerweile flöten gegangen, aber nichtsdestotrotz bietet das Album eine gute Dreiviertelstunde Unterhaltung.
Cruachan – Blood On The Black Robe
Auch die Iren waren mal wieder fleißig und schicken mit „Blood On The Black Robe“ ein typisches Cruachan-Album ins Rennen. Bezüglich der Härte wurde an manchen Stellen nochmal eine Schippe draufgeworfen, kann auf jeden Fall nicht schaden. Und auch in seiner Gesamtheit überzeugt das Album vom Songwriting her überzeugen. Lediglich die irischen Instrumente neigen dazu, auf den Geist zu gehen, aber da war ja schon immer so 🙂 Bin mehr als zufrieden!
Dornenreich – Flammentriebe
Groß angekündigt und sehnlich erwartet: Dornenreich machen wieder Metal. Um es kurz zu machen, ich bin froh darüber. Nicht etwa, weil mir die akustisch-folkigen Alben nicht auch gefallen hätten, aber was die Band mit „Flammentriebe“ hinbekommen hat, entspricht voll und ganz meinen Erwartungen. So ein Album kann man aufgrund der bisherigen Diskographie nur schwer nüchtern beurteilen. Was mich angeht, kann ich keine großen Mängel finden. Und mit „In allem Weben“ ist für mich sogar einer der Songs des Jahres 2011 drauf.
Dream Theater – A Dramatic Turn Of Events
Auch so eine Band, die man schätzt oder eben verachtet. Ich gehöre zur ersten Sorte, die immer gespannt auf ein neues Album gewartet hat. Allerdings fand ich die düstere Grundstimmung der letzten beiden Veröffentlichungen zwar gelungen, aber nicht immer trafen die Kompositionen damit auch meienn Geschmack. Eine wortwörtliche Wende ist damit also „A Dramatic Turn Of Events“, das wieder deutlich positiver, lebensbejahender und fröhlicher zuwerke geht. Das fängt schon beim Cover an und bestätigt sich in den Harmonien und Texten. Und so wirken die wenigen finsteren Momente, die sich auf dem Album finden, umso ausdrucksstarker. Meine Favoriten sind „On The Backs Of Angels“, „This Is The Life“ und das absolut grandiose „Build Me Up, Bring Me Down“. Höchstwahrscheinlich mein Album des Jahres.
Einherjer – Norrøn
Nach zwischenzeitlicher Schaffenspause und der Rückkehr auf die Bühnen der Welt bringen Einherjer nun auch einen würdigen Soundrack für ihren zukünftigen Feldzug auf den Markt. Das Album ist tonnenweise angereichert mit eigenen Trademarks (die knarzige Stimme von Grimar, stampfene Rhythmen, kurze, filigrane Gitarreneinlagen), birgt aber auch Überraschungen („Alu Alu Laukar“) und neue, bisher eher verborgene Bathory-Huldigungen. Ich muss sagen, dass mich objektiv nur der Titeltrack und „Alter På Malmtings Blodige Voll“ restlos überzeugten und ich nicht mit allen Neuigkeiten was anfangen kann. Trotzdem freu ich mich über das neue Album dieser großartigen Band. Und mit der Leve Vikinganden 7″LP ist meine Diskographie nun endlich komplett 🙂
Endstille – Infektion 1813
Zugegeben, erst als ich die Alben von 2011 aus meiner Sammlung durchgegangen bin, ist mir „Infektion 1813“ wieder ins Gedächtnis gekommen. Anscheinend ein recht unspektakulärer Release, der sich weder sonderlich negativ noch in irgendeiner weise längerfristig positiv bei mir verankerte. Eigentlich geht es mir wie mit den meisten Endstille-Alben: Ein bis zwei sehr gute Songs (in dem Fall „When Kathaaria Falls“ oder „Trenchgoat“) und ein großer Bauch an gutem Material. Und doch reiht sich das Album in meiner Hitparade wohl eher im unteren Mittelfeld ein. Könnte mir – jetzt wo ich das so schreibe – trotzdem vorstellen, sie mal wieder aufzulegen.
Falconer – Armod
Dieses Album hat mir Teile des Sommers versüßt, als ich an heißen Tagen im Rechenzentrum der Uni an den PCs saß und programmierte. Dass dieser Gedanke tatsächlich der erste ist, der mir zu dem Album in den Kopf kommt, sollte aber nichts über seine Qualität aussagen. Aufgrund fehlenden Interesses habe ich mich bis heute nicht mit dem Vorgänger „Northwind“ beschäftigt (ist der gut?) und auch „Among Beggars And Thieves“ hat mich nicht vom Stuhl gehauen. Dagegen ist das neue Falconer-Album wieder durch und durch gelungen. Die schwedische Sprache sorgt immer wieder für einen Hinhorcher und auch qualitativ befinden sich die Songs alle auf einem guten Level. Abwechslungsreich und unterhaltsam – so mag ich das bei Falconer 🙂 Meine Favoriten „Grimborg“ und „Rosornas Grav“.
Falkenbach – Tiurida
Im dazugehörigen Thread habe ich es schon ähnlich geschrieben: Dieses Album ist weder eine Steigerung, noch ein Abfall zur bisherigen Qualität der Falkenbach-Alben. Und da die eigentlich relativ hoch ist und Falkenbach bei mir großes Ansehen genießen, bin ich auch mit dieser Platte rundum zufrieden. In Falle dieser Band ist es mir recht, wenn sicht nichts verändert.
Fimbulvet – Frostbrand
Interessanter Output: Fimbulvet verlassen die steife Wikingerthematik und spielen mit Natur und Jahreszeiten herum. Der höhere Anteil an Klargesang steht der Band ebenfalls. Man merkt, dass die Band sich auf die Gitarrenarbeit konzentriert hat und dort auch durchaus unterhalten kann. Weiß nicht genau, wo ich es stilistisch einordnen soll, aber es ist auf jeden Fall erfrischend neu. Mehr wollte ich gar nicht ^^
Folkvang – Six Stories Without Keys
Fast unbemerkt haben meine Lieblibgs-Weißrussen ein neues Album auf den Markt gebracht. Nachdem ich es dann in den Händen halten durfte, war ich doch ein wenig überrascht. Deutlich schroffer und klanglich abgespeckter kommt das neue Material herüber, von den einstmals üppig vorhandenen Keyboards ist nicht mehr viel übrig. So entsteht ein rohes, aber an vielen Stellen überraschendes Werk, das mich aber noch nicht komplett überzeugt. Zwar begrüße ich in erster Linie den Rückschritt was den Sound angeht, aber oftmals ist die Melodie nur von einer einzelnen Gitarre getragen, die dann doch etwas allein auf weiter Flur wirkt. Ihren Zweck (wie alle anderen Folkvang-Alben auch: mich abends abzulenken, bis ich eingeschlafen bin) erfüllt sie dennoch vollends. Auch wenn ich in Zukunft wohl auch öfter wieder zu den älteren Platten greifen werde.
Gernotshagen – Weltenbrand
Der kahle Baum auf dem Cover verspricht nichts Gutes. Doch die Angst ist unbegründet, Gernotshagen machen weiterhin das, worin sie am besten sind. Als kleiner Bruder von Menhir oder XIV Dark Centuries gehandelt verstehen sie es, sich im Fahrwasser mitzubewegen, ohne dabei jedoch wie eine gesichtslose Kopie zu wirken. Und mit „Weltenbrand“ gelingt ihnen das meiner Meinung nach so gut wie nie. Abwechselnde, aber eingängige Songelemente, viele Melodien… Rückblickend könnte man auch sagen, sie füllen die Vielfalt, die ich beim (später erschienenen) neuen Album von XIV Dark Centuries ein wenig vermisst habe. Schöne Platte!
Grabak – Sin
Wenn man getriggerte Drums mag, ganz unterhaltsam. Tiefgang oder lyrische Gewandtheit darf man natürlich nicht erwarten. Unspektakulär aber ok. Ging in der ganzen Flut an Veröffentlichungen ein wenig unter.
Helheim – Heiðindómr Ok Mótgangr
Auch mit diesem Album wird die Band über ihren Geheimtipp-Status nicht herauskommen. Aber warum sollte sie auch, wo sie seit fast 20 Jahren konstant gute Musik abliefert und sich das auch mit diesem Album nicht ändert. Kenner werden also nicht enttäuscht, es bleibt stilistisch alles beim Alten, auch wenn ich das Gefühl habe, dass man sich nach dem dumpferen „The Journeys…“ wieder etwas mehr Gestaltungsfreiraum nimmt und auf metallischeren Klang rückbesinnt. An diesem Album gibt es viel zu entdecken, man muss es aufmerksam mitverfolgen, um seine vielen Schichten entdecken zu können. Leider fehlte mir dazu in der Zeit seiner Veröffentlichung oftmals der Nerv, aber ich habe mir vorgenommen, die Qualität des Albums in Zukunft weiter zu ergründen. Ist doch schön, oder? ^^
Ildra – Eðelland
Nach 3 spannenden Demo-MCs kam 2011 nun auch endlich ein vollwertiges Album von Ildra heraus. Und in den letzten vier Jahren seit der letzten Demo hat sich einges getan. Das Material ist einer CD mehr als würdig. Geboten wird atmosphärischer Pagan Metal britischer Prägung, meistens im Midtempo angesiedelt. Im Grunde genügt auch schon ein Blick aufs schöne Cover, um eine grobe Ahnung davon zu bekommen, was dieses Ein-Mann-Projekt so produziert. Freunde von Agalloch oder Negura Bunget dürfen hier ruhig mal ein Ohr riskieren.
Incubus – If Not Now, When?
Ich mochte ja auch immer die ruhigen Songs, aber dann sollten die auch mit entsprechender Abwechslung eingebaut werden. Mag sein, dass die Herren sich beim Komponieren besonders erleuchtet und spirituell gefühlt haben, aber in seiner Gesamtheit fehlen dem Album vor allem Eier. Aber vielleicht ist das ja auch nur der Anlaufschritt für ein neues Album der Marke „S.C.I.E.N.C.E“ oder „Make Yourself“. Da hat mir die Band eindeutig besser gefallen.
Jag Panzer – The Scourge Of Light
Jaa! Genau so habe ich mir das eigentlich gewünscht. Jag Panzer machen da weiter, wo sie mit „Chain Of Command“ oder „Thane To The Throne“ aufgehört haben. Kraftvolle Hymnen mit dieser typischen Stimme und einem hohen Wiedererkennungswert. Ebenfalls schön, dass auch die Geige wieder untergebracht werden konnte. „Overlord“ oder das 8-minütige Epos „The Book Of Kells“ gehören jetzt schon zu meinen JP-Favoriten. Könnte nicht zufriedener sein.
Kampfar – Mare
Im Vorfeld wurde ja schon viel über das merkwürdige Cover spekuliert. Und in der Tat geben sich Kampfar auch musikalisch geheimnisvoll und bedeckt. Dank eines Produzentenwechsels klingt das dann manchmal wie Hypocrisy oder Agathodaimon – mir fehlt das Feuer (Stichwort „Inferno“), die Wut. Andererseits finde ich es legitim, dass eine Band sich einen Schwerpunkt vornimmt und den auch konsequent umsetzt. In dem Fall ist er zwar nicht mein Geschmack, aber da will ich nicht meckern.
Limp Bizkit – Gold Cobra
Jaja, sie leben noch. Oder brauchen mal wieder Geld. Auf jeden Fall merkt man der Band den Spaß an, den sie offensichtlich noch an der Musik hat. Sonst hätten sie sich nicht zu manch schräger Nummer hinreißen lassen, die sich auf dem Album befindet. Sicherlich, New Metal ist vorbei, aber wenn hin und wieder ein kleines Relikt aus dieser Zeit auftaucht, das Spaß macht und einen wieder in die Tage seiner Jugend zurückversetzen, habe ich nichts dagegen, wenn Bands wie Limp Bizkit weiter existieren.
Moonsorrow – Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa
Es wurde ja schon viel über dieses Album diskutiert. Für die einen die perfekte Umsetzung eines Konzepts, für die anderen ein schwer verdaulicher Kloß. Sicherlich, die Songlängen waren kaum eine Überraschung aber wie schon geschriben fehlen mir an manchen Ecken markante Punkte, an denen ich mich orientieren kann. Ich bin mal nachts im Regen 8 km heimgelaufen, da war das natürlich ein sehr schöner Soundtrack. Ansonsten fehlt mir ein wenig die Markanz. Obwohl ich zugeben muss, dass „Kuolleiden maa“ am ehesten dorthin kommt, was ich mir vorgestellt habe. Schlecht finde ich das Album also nicht und vielleicht meckere ich ja auch auf hohem Niveau, aber ganz überzeugt bin ich trotzdem nicht.
Primordial – Redemption At The Puritan’s Hand
Anfänglich habe ich mir mit dem Album schwer getan. Und auch heute denke ich noch, dass es in der Mitte einen kleinen Durchhänger hat. Doch eigentlich ist es mir egal, da ich an 3-4 Songs dafür umsomehr Spaß habe. Dazu gehören sicherlich „Bloodied Yet Unbowed“, das vermutlich am öftesten von mir angehörte Lied in diesem Jahr und auch das hymnisch-schleppende „Death Of The Gods“. Außerdem gefällt mir die Aufmachung des Albums außerordentlich gut – das kann man an dieser Stelle ruhig auch mal sagen. Ziemlicher Volltreffer.
Red Hot Chili Peppers – I’m With You
Als hätten sie es sich bei den Kollegen von Incubus abgekuckt, bringen auch die Red Hot Chili Peppers ein überwiegend seichtes und verschrobenes Album raus, das mich nicht wirklich vom Hocker haut. Zwar trauen sie sich ein wenig mehr zu, allerdings geht das in meinen Ohren mindestens genauso oft in die Hose wie es funktioniert. Auch hier die Aufforderung, nicht komplett abzudriften und lieber wieder die alten Tage aufleben lassen – zumindest an manchen Stellen, mehr will ich ja gar nicht… ^^
Slartibartfass – Schwarz verhüllt
Genug von Nebel und Feuer – die Ulmer mit dem merkwürdigen Namen betreten jetzt die Theaterbühne und inszenieren das Innere des Menschen. In 6 Kapiteln werden Sehnsucht, Liebe, Trauer, Angst, Erhabenheit und Melancholie abgehandelt. Der Dudelsack kommt nur noch fragmentiert zum Einsatz. Am Ende kommt ein mühevoll gestaltetes und vielschichtiges Werk heraus, das sicherlich seine Zeit benötigt. Auch ich kann noch kein abschließendes Fazit ziehen, wohl aber sagen, dass „Schwarz verhüllt das aufwändigste und ambitionierteste Album der Schwaben geworden ist.
Staind – Staind
Noch ein Haufen alter Helden, die 2011 ihr neues Glück versuchen. Allerdings waren Staind ja eigentlich nie wirklich weg. Ich habe die Entwicklung der Band stets mit Interesse verfolgt und muss sagen, dass es ihnen auch mit diesem Album wieder gelungen ist, ihre Stärken auszuspielen. Im Vergleich zum Vorgänger „The Illusion Of Progress“ gefällt mir „Staind“ sogar wieder einen Tacken besser. Wein weiterer Fall von „besser konsequent konstant als gewollt anders“. Besonders gefällt mir „Failing“, das alle Trademarks ausspielt: Enttäuschung und Melancholie, Wut und dazu melodiöse Refrans. So darf es gerne weitergehen.
Surturs Lohe – Nornenwerk
Eine Kultband verschwindet in Vergessenheit und meldet sich schlagartig wieder zurück. Waren die ersten beiden Alben noch schnörkelloser Pagan Metal der rustikaleren Seite, zeigen Surturs Lohe sich hier deutlich strebsamer und leifern mit „Nornenwerk“ ein melodisches und sorgfältig produziertes Album ab, das ich so nicht mehr erwartet hätte. Ein höherer Anteil an Klargesang, (besonders eindrucksvoll in den Strophen „Hundingstöter“) und aufwändige Refrains („Walhallaerben“) zählen neu zum Repertoire. Und so mauserte sich „Nornenwerk“ zu einem meiner absoluten Jahreshighlights und hat mich gerade während einer umtriebsamen Zeit meisterlich begleitet.
Symphony X – Iconoclast
Symphony X gehören auch zu dem Bands, die es einem nicht immer leicht machen, weil sie hohe Erwartungen setzen. Und so kam es, dass ich erst ein wenig enttäuscht war. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass das Album mich wegpusten wird. Bei „Paradise Lost“ war das der Fall und so bin ich davon ausgegangen, dass mir auch „Iconoclast“ wie Öl runtergehen würde. Warum das nicht so war, kann ich heute nicht mehr wirklich sagen, vielleicht war es eine Mischung aus hohen Erwartungen und dem doch härteren Grundcharakter des Albums, der mich schon fast verzweifeln ließ. Aber mit ein wenig Abstand wirken die Songs auf jeden Fall, wenn auch nicht so reißerisch, wie ich das bisher gewohnt war. Dafür sind mit „The End Of Innocence“ und „When All Is Lost“ absolut typische Symphony X-Nummern dabei, bei denen die Begeisterung nicht lange auf sich warten ließ. Warum aber „Light Up The Night“ nur auf der 2CD-Version drauf ist, ist mir schleierhaft. Gehört für mich zu den besten Songs, wurde aber augenscheinlich aussortiert. Nichtsdestotrotz ist es wieder mal ein großartiges Album geworden, das mir aber ein wenig Geduld abverlangte.
Taake – Noregs Vaapen
Nachdem mir die selbstbetitelte Scheibe vom Klang her nicht mehr so gut gefiel, hatte ich zunächst nur geringes Interesse an der neuen Taake. Mit wochenlanger Verspätung habe ich mir das Album dann aber doch aus Neugier geholt und wurde belohnt. Klangtechnisch setzt man wieder auf eine klarere Produktion und auch der rockige Anteil wurde wieder zurückgeschraubt. Hin und wieder gönnen die Herren sich sogar kleine Scherze wie beispielsweise das Banjo-Solo in „Myr“ oder kleine Coroner-Querverweise. Mir gefällt die eingeschlagene Richtung wieder besser, „Noregs Vaapen“ ist ein überzeugendes Album geworden.
Turisas – Stand Up And Fight
Da war doch noch was, ganz am Jahresanfang. Pompöser denn je präsentieren Turisas sich auf dem neuen Album, verwenden dazu sogar echte Instrumente *gg*. Thematisch wie musikalisch bewegt man sich auf fremden Gewässern, vom Bosporus bis hin in sibirische Hoheitsgebiete. Nette Spielereien, funktionieren auch einigermaßen gut. Trotz allem lässt sich ein gewisser Kitsch natürlich nicht leugnen. Wenn aber Nummern wie „End Of An Empire“ oder „Fear The Fear“ dabei rauskommen, ist es mir nur recht. An stressigen Tagen wäre solche Musik sicherlich Gift für mich, aber wenn man am Wochenende zusammenhockt und was trinkt, könnte das durchaus die Stimmung heben.
Tyr – The Lay Of Thrym
Schon wieder ein Tyr-Album? Dachte ich mir zumindest, als ich vom Release von „The Lay Of Thrym“ gelesen hatte. Letztenendes kam aber doch wieder ein ansehnliches Album dabei raus. Allgemein entfernen sich Tyr ein wenig vom Progressiven und setzen mehr auf schnellere Nummern. Wer im Übrigen die alten Tyr vermisst, sollte mal in das Nebenprojekt Heljareyga reinhören. In „Shadow Of The Swastika“ rechnen Tyr mit den herbeigezogenen Nazi-Vorwürfen ab (zumindest für sich selbt), aber auch „Fields Of The Fallen“ oder „Konning Hans“ sind Nummern, wie man sie von den Färingern gerne hat. Ob ich den nächsten Release wieder haben muss, muss ich aber noch entscheiden ^^
Vintersorg – Jordpuls
Auch mit „Jordpuls“ tut uns Herr Hedlund nicht den Gefallen und kehrt zum erdigen Folk Metal der Anfangstage zurück. Im Vergleich zum Vorgäner „Solens Rötter“ ist das neue Album aber wieder griffiger und eingängiger geworden. Nach wie vor wirkt seine eigenwillige Stimme manchmal etwas unpassend, bei Songs wie „Mörk Nebulosa“ fügt sie sich aber wunderbar in die Harmonien ein. Bin zufrieden mit dem Album, auch wenn ich es nicht komplett abfeiere. Mehr gibts eigentlich nicht zu sagen.
Der Weg einer Freiheit – Agonie
12 Euro für 25 Minuten Spielzeit waren eine Investition, die mir nicht ganz leichtgefallen ist. Zumindest das Material der nicht ganz unumstrittenen Band kann sich sehen lassen. Für die einen gähnend langweilig, für die anderen ein neuer Stern am deutschen BM-Himmel. Ich bewege mich mittlerweile irgendwo in der Mitte. Man merkt, dass sie versucht haben, ihren Stil ein wenig weiterzuentwickeln. Gefällt mir nicht schlecht, auch wenn der Überraschungseffekt des Debutalbums hier natürlich ausbleibt. Ich weiß nicht, ob mir die EP besser gefallen würde, wenn sie das erste gewesen wäre, das ich von der Band höre.
XIV Dark Centuries – Gzit Dar Faida
Weiter oben habe ich bereits angemerkt, dass mir bei diesem Album ein wenig die Variabilität fehlt. XIV sind sicherlich eine der besten deutschen Pagan Metal-Bands, allerdings ist mir die neue Platte einen Tick zu nett. Der Opener „Zeit der Rache“ verspricht eigentlich, was der Rest nicht halten kann, nämlich Härte. Die Kompositionen sind durchgehend durchdacht und sorgfältig ausgearbeitet, aber am Ende ein wenig zu gleichförmig. Ein wenig mehr Abwechslung was Tempo und Stimmung angeht, hätte den Gesamteindruck sicherlich nach oben heben können. Trotzdem kein schlechtes Album.
Noch nicht gehört/erschienen/bewertet:
Forefather – The Last In Line
Omit – Repose
Riot – Immortal Soul
Skullview – Metalkill The World
Waldgeflüster – Fermundsmarka