Re: Jahresbilanz 2011: Highlights, Lowlights und alles andere

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Axe To Fall

Registriert seit: 18.10.2009

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Weil ich mit dem Trend gehe und mich zu den Anderen in den hinteren Teil des Klassenzimmers setzen will (der Weihnachtsurlaub spielt da natürlich auch mit rein), gibts hier meine Top 15 in ausführlicherer Form.

Los gehts.

15. Liturgy – Aesthethica

Platz 15 ist ja immer sowas wie der Abschussplatz. Da könnten eigentlich gefühlt 20 verschiedene Alben Platz nehmen, dementsprechend unschlüssig ist man sich ob dieser Position. Auch für mich relativ überraschend haben Liturgy das Rennen gemacht. Wohl auch weil es in den letzten Wochen für mich unglaublich gewachsen ist. Der allgegenwärtige Black Metaller rümpft jetzt wohl die Nase und meckert darüber, das die Band Jeans, T-Shirts und Kurzhaarfrisuren trägt. Wobei, „normaler“ Black Metal ist das auch nicht. Metal schon, aber nicht wirklich black. „Aesthethica“ ist ungemein chaotisch, sperrig, gleichförmig und irgendwie auch verwirrend. Doch da drin liegt ja auch der Reiz. Darin inmitten der Wirrungen einen fast schon leichtverdaulichen Hit wie „Returner“ zu finden. Oder für die Ausdauer mit einem drückenden Post-Metal-Riff in „Veins Of God“ belohnt zu werden. Ein Album für gewisse, ähm, merkwürdige Momente.

http://www.youtube.com/watch?v=Y1jkUJ4IMUM

14. Touché Amoré – Parting The Sea Between Brightness And Me

Und noch so ein Hipster-Album. 2011 war das Jahr in dem die Blütezeit des emotional veranlagten Hardcores ihren Höhepunkt erreichte. Und Touché Amoré waren mittendrin. Nachdem bereits das Debüt „…To The Beat Of A Dead Horse“ durch seine ungeheure Kompaktheit und Intensität überzeugte, legt der Zweitling noch eine Schippe drauf. Hier folgt ein Song auf den nächsten, ohne Verschnaufpause und nach etwa 20 Minuten ist es schon wieder vorbei. In dieser intensiven Zeit werden Gefühle rübergebracht, aber absolut glaubwürdig und stimmig. Allzu oft kommt da sofort der Gedanke: das höre ich gleich nochmal.

http://www.youtube.com/watch?v=H6rGV5p8A2c

13. Subrosa – No Help For The Mighty Ones
Dieses Werk hat es mir echt nicht leicht gemacht. Einerseits schon großartig, aber in Gänze erschließen wollte sich „No Help…“ für mich lange Zeit nicht. Da fällt es schwer sich ein richtiges Bild zu machen. Vorliegendes Album ist als monumental, trocken und verdammt intensiv einzuschätzen. Die Songs sind lang, sind mal monoton und im nächsten Moment vollkommen aufregend. Die Sängerinnen tun das Übrige – sie machen „No Help…“ einerseits zur Geschmackssache und geben dem Album andererseits den finalen Kick. Schwieriges Album, da kommt halt bei mir nur Gebrabbel raus.

http://www.youtube.com/watch?v=W7GU-oaQLFo

12. Bon Iver – Bon Iver
Huch, was ist denn hier passiert? So lange ist „For Emma…“ noch gar nicht her, die verträumt-reduzierten Folksongs sind immer noch beeindruckend intensiv. Dagegen wirkt das selbstbetitelte neue Werk geradezu hell und freundlich. Von der reduzierten Instrumentalarbeit ist nichts mehr übrig, eine volle Orchestrierung macht aus dem Album ein klangtechnisch eindrucksvolles Erlebnis. Schlechte Vorzeichen für einen gelungenen Nachfolger? Eigentlich ja, aber das Album überrascht. Die neue Offenheit erlaubt auch Blicke in die eigene Seele und außerdem schreibt Bon Iver immer noch herrlich schöne Singer/Songwriter-Songs.

http://www.youtube.com/watch?v=0KrmxavLIRM

11. Young And In The Way – V. Eternal Depression
Eines der beiden YATW-Alben musst rein. Nur welches? Schlussendlich hat „V. Eternal Depression“ das Rennen gewonnen. Warum? Weil es noch den kleinen Tick intensiver ist. Die fiese Crust-Raserei lässt mit Blastbeats udn harschem Riffing keine Fragen offen, doch erst der Abschluss macht dieses Album so besonders. „The Gathering“ zeigt sich athmosphärisch, schwebt irgendwie zwischen Drone, Ambient und anderen Soundscapes. Vor allem die letzte zwei Minuten beeindrucken – wie das Ertrinken in einem gigantischen Meer aus Teer. Keine Ahnung wie sich das anfühlt, aber vermutlich würde es sich genau so anhören.

http://www.youtube.com/watch?v=FNKDaUPKIVo

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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“