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So, dann will ich auch mal meinen Senf beisteuern:
Wir waren am Mittwoch etwa gegen 16:00 Uhr in Dinkelsbühl. Mit Rückstau, Wagenkontrolle, Zeltplatzeinweisere, Aufbau, Grillen und Nachbarn beschnuppern, wars dann aber schon so spät, dass wir nur Rage zur Hälfe und Tankard gesehen haben. Danach forderte die Müdigkeit ihren Tribut und wir haben den Abend mit nem Bierchen auf dem Campingplatz ausklingen lassen. Schade, eigentlich wollte ich Municipal Waste gesehen haben….
Donnerstag:
Irgendwie sollte es diesmal für mich das Festival der verpassten, bzw. verpennten Bands werden: Bei Napalm Death habe ich nämlich meinen noch meinen Vormittagsschwips ausgeschlafen und mein Kollege fand, es sei besser mich nicht zu wecken. Super…^^
Dafür gings dann zu Iced Earth, die wieder mal Gänsehaut pur abgeliefert haben, inklusive sehr persönlicher Momente für mich bei „Watching Over Me“. Stu Block macht seine Sache echt super und ist ein würdiger Nachfolger für Matt Barlow. Ich hoffe, das Lineup bleibt erstmal so erhalten.
Mit Behemoth gabs dann ein weiteres Highlight zu bestaunen: Unglaublich intensiver und genialer Gig mit viel Druck, gelungenen Show-Effekten und einen hervorragenden Frontmann. Behemoth sind einfach eine Macht.
Eluveitie haben dann ein passables Folk Metal-Set abgeliefert, das Publikum ging super mit, allein mir geben die Songs der Band nicht mehr so viel, wie noch vor drei, vier Jahren.
Freitag:
Wegen extremer (selbstverschuldeter) Müdigkeit, aber auch der großen Hitze, sind am Freitag wieder eine Reihe Bands aus unserem Programm auf der Strecke geblieben, wobei ich vor allem darüber ärgere Crowbar verpasst zu haben. Naja.
Als „Entschädigung“ hab ich mir dann Jasta vs. Windstein reingezogen und war restlos begeistert.
Six Feet Under waren in meinem Program eigentlich nur ne „Kann-Band“, aber insgesamt hat es sich doch gelohnt hier mal Auge und Ohr riskiert zu haben. Relaxte Death Metal-Show mit gestandenen Musikern, die super zum frühen Abend gepasst hat.
Zu Within Temptation kann ich immerhin sagen, dass die Dame gut singen kann und auch sonst ihr Publikum bestens unterhalten hat.
Dark Tranquility sind auf Platte für mich jetzt nicht unbedingt erste Wahl, aber Live ist die Band immer wieder sehenswert. Gute Stimmung, super Sound, gäbe es jetzt noch mehr Ohrwürmer, wär die Band locker zwei Nummern größer.
Immortal waren das erwartete Tageshighlight: Super Setlist, bombastische Show und druckvoller Sound – alles so, wie es muss. War geil. Mit BM hat das Ganze natürlich nur am Rande zu tun, aber da scheißt der Hund drauf.
Samstag:
Heute fielen mit Naglfar, Sepultura und Unleashed gleich drei „Pflichtbands“ der Hitze und Faulheit zum Opfer.
Los gings dafür mit Paradise Lost: Viele Leute haben den angeblich gelangweilten Eindruck bemängelt, den die Band hinterlassen hat. Gut, die Erfüllung in Sachen Show und Entertainment wars jetzt nicht, aber hey, das war bei PL auch schon in den 90er Jahren nicht anders. Ne Frontsau wird Nick Holmes nicht mehr, dafür war die Musik einwandfrei und die Setlist gut, auch wenn es mir ein bisschen viel vom neuen Album gab.
Bei Oomph! habe ich mir eine der leckeren Handbrotzeiten reingezogen und mich nebenbei gefragt, was die Band dazu getrieben haben mag, ausgerechnet vor einem Metalpublikum den Schwerpunkt auf ihr neues, eher Independentlastiges Album zu legen…Funktioniert hats aber wohl.
Im Zelt habe ich mir dann einen Teil von Shining reingezogen. Musikalisch wars sehr gut, aber irgendwie scheint die Band kein Vertrauen in ihr Talent zu haben. So interpretiere ich jedenfalls das infantile Verhalten des Frontmannes. Wenn Pisse trinken und Ritzen auf der Bühne nicht mehr schocken, muss man halt das Publikum beschimpfen und einen auf Rassist machen.
Asphyx fielen dann leider dringendem Stuhldrang zum Opfer, was nicht so tragisch ist, da ich die Band dieses Jahr schon auf dem Extremefest gesehen habe, nochmal auf dem Turock Open Air sehen werde und insgesamt schon drölfzig mal gesehen habe.
Da wir danach notgedrungen Zeugen des ASP-Auftritts wurden, war es an der Zeit darüber nachzusinnen, warum a) so viele Gothic Bands auf diesem Festival spielen und diese b) auch noch so gut ankommen. Ich fand den extremen Ausdruckstanz den einige Leute da in den hinteren Reihen abgezogen haben zwar extrem peinlich, aber vermutlich denken die genauso, wenn sie nen Metaller bangen sehen….
Amon Amarth sorgten dann wieder für Musik auf dem Gelände und lieferten eine fulminante und mitreißende Metalshow ab, die vor Pathos, Bombast und Party strotzte. Es ist schon erstaunlich, wie groß und populär die Band mittlerweile ist, allein was da an Pyros aufgefahren wurde war schon mehr als headlinerwürdig.
Insgesamt wars ein nettes und schönes Wochenende, die große Begeisterung ist bei mir aber ausgeblieben. An der Veranstaltung selber habe ich eigenlich nur die ungeschickte Anlage des Festivalgeländes zu bemängeln, dass zu wenig Platz vor den Bühnen und zu viele künstlich verlängerte Wege hatte. Das Publikum war so, wie man es erwarten durfte, wobei ich persönlich allerdings mit niemandem ein Problem hatte. Im Gegenteil, gerade unsere Camp-Nachbarn, die „Metal-Jünger Hallertau“ waren ausgesprochen nette und freundliche Leute, die das Wochenende echt bereichert haben. Übers Wetter zu meckern wäre angesichts der vorstellbaren Alternativen (s. Schlammschlacht in Wacken oder Unwetter-Katastrophe auf dem Force) natürlich müßig, Fakt ist aber dass es vor allem der extremen Hitze zu verdanken war, dass mir viele Bands durch die Lappen gegangen sind. Insgesamt stellt sich eh die Frage, ob ich mir so ein großes Festival nochmal geben muss und ich nicht lieber auf kleinere und kürzere Veranstaltungen ausweiche.
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler