Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Meetingpoint › User vs User › Jahressampler 2011 – Die Ergebnisse › Re: Jahressampler 2011 – Die Ergebnisse
Sampler von SirMetalhead
Taake – Fra vadested til vaandesmed
Symphony X – When All Is Lost
Staind – Failing
Riot – Crawling
Primordial – Death Of The Gods
Jag Panzer – Overlord
Helheim – Dualitet Og Ulver
Falkenbach – Runes Shall You Know
Einherjer – Alter På Malmtings Blodige Voll
Dream Theater – Build Me Up, Break Me Down
Dornenreich – In allem Weben
Cruachan – Pagan Hate
Belshazzar – Das Urteil
ICS Vortex – The Blackmobile
Taake – Fra vadested til vaandesmed
Taake sind bei mir recht gut bekannt. Ich selber habe die Doedskvad, die Nattestid und die Over Bjoergvin… im Regal stehen. Alles Scheiben, die ich gut gemacht finde, aber nicht viel mehr. Ein Blick auf iTunes bestätigt mir meine Erinnerung. Abgesehen von II auf der Over Bjoergvin… habe ich keinen einzigen Song als überdurchschnittlich gut eingestuft oder gar als super.
Wohl auch ein Grund, dass es völlig an mir vorüber gegangen ist, dass Taake einen neuen Release draussen haben.
Der Anfang ist recht melodisch aber auch sehr repetitiv und wenig aufsehenerregend. Daran ändert auch der Krächzgesang nichts oder die herausstechende Bassline. Mooooment. Bassline… so habe ich Taake aber nicht in Erinnerung. Keines der Alben die ich von Taake besitze hat eine trve kvlt statisches Rauschen Produktion, aber ebensowenig hat eines davon eine solche Hochglanzproduktion (im positiven Sinne) wie dieser Song hier.
Etwas kurz bevor die 2 Minuten Grenze gebrochen ist, wechselt der Song den Charakter und wird von einem BM Song mit melodischen Gitarrenwänden zu Black’n’Roll. Oder zumindest das was ich darunter verstehe^^Und das weiss schon mehr zu gefallen. Nach zwei Minuten dreht der Song wieder die Richtung und holt den Rhythmus und die Melodie der ersten zwei Minuten wiederhervor. Diesmal ohne Gesang, dafür haben sie noch ein Keyboard ausgegraben und spielen darauf in einem grauenhaft billig klingenden Sound eine Melodie für die doch sicher zwei Finger erforderlich sind. Das sogar ich die Melodie nachspielen könnte, macht ja eigentlich nichts, denn die Idee ist eigentlich gut und die Melodie, die sich den Gitarren entlang bewegt aber ihnen nicht immer ganz folgt, würde den Song wirklich bereichern, aber die Soundauswahl ist voll daneben.
Ich mochte wirklich den B’n’R Part und ich würde den letzten Teil mit dem Keyboard mögen, wäre der Sound anders gewählt. Aber so ist es Alles in Allem halt dann doch nur ein weiterer Taake Song. Eigentlich ganz gut, aber irgendwie auch ziemlich unspektakulär und innovativ wie schwarze Socken.
Wertung: 6/10
Symphony X – When All Is Lost
Auch diese Band kenne ich. In meiner sammlung befindet sich jedoch nur die „The Divine Wings Of Tragedy“ und eine Live CD, die ich mal sehr billig gekauft habe. Die Divine Wings hat absolute Göttersongs drauf und daran liegt es wohl auch, dass es meine erste und einzige geblieben ist. Wann immer ich in ein anderes Album reingehört habe, dachte ich: das ist nicht so gut wie die Divine Wings und habe es wieder ins Regal gestellt.
Nun also haben Symphony X wieder ein Album veröffentlicht und der Sir legt mir eines der Lieder davon in meine Playlist. Und um es kurz zu machen: es ist wieder derselbe Effekt.
Und das obwohl dieser Song von der Art her doch schon recht weit entfernt ist von den Songs auf der Divine Wings. Sie haben Ihren Stil gewandelt aber dabei ihre Idendität nicht verloren. Einige Passagen sind unverkennbare Symphony X. Die Stimme des Sängers scheint sich etwas verändert zu haben, aber Metal-Archives sagt mir, dass es derselbe ist. Ich habe an der Stimme auch nichts auszusetzten, sie ist sehr angenehm und ausreichend markant.
Den balladesken Einstieg in den Song mit dem Piano und den Konservenstreichern finde ich etwas langweilig. Ich habe das Gefühl der Song braucht eeeeewig um wirklich anzufangen (tatsächlich sind es nur 1:40). Einmal angefangen ist er dann auch noch recht konventionell. Recht behäbig geht es weiter bis dann bei 4:44 die Hammond Orgel und die komischen Rythmen ausgepackt werden und sich so die Spannung bei mir etwas steigert. Ab 6:30 und mit dem Einsetzen der Gitarrensoli und der Zunahme der progressiven Elemente, gefällt mir der Song dann sehr gut.
Es ist ein Song den ich mir immer problemlos anhören könnte. Aber es ist kein Song den ich mir bewusst auflegen würde (abgesehen jetzt zur Bewertung dieses Samplers).
Wertung: 5/10
Staind – Failing
Auch eine Staind CD befand sich mal in meiner Sammlung, ist aber dem grossen Ausmisten von 2010 zum Opfer gefallen.
Der Sing ist im unteren Tempobereich angesiedelt und hat über weite Strecken extrem massentaugliche Melodien und einen Sänger mit einer Stimme, die einsame Sekretärinnen träumen lässt. Kurz der Song könnte im Radio auch nach Nickelback und den Foo Fighters laufen… aber nur, wenn der Sender bereit ist einige Hörer etwas hart ranzunehmen. Denn einige Passagen sind weitaus derber als man das sonst von Radio Rock gewohnt ist. Diese Stellen scheinen mir zum Teil sehr stark vom Grunge inspiriert.
Ich habe gesagt der Song ist massentauglich und ich will mich da nicht ausnehmen. Ich kann mir das wirklich gut anhören. Aber auch hier gilt ähnliches wie für den Symphony X Track. Ich muss und will diesen Song eigentlich nicht wirklich in meiner Musiksammlung haben.
Wertung: 5/10
Riot – Crawling
Jetzt eine Band, die ich nur vom Namen her kannte. Wobei ich gestehen muss, dass ich vor dem Anhören nicht einmal mehr wusste welches Genre bedient wird.
Geboten wird traditioneller Metal orientalisch angehaucht. Auch hier wieder eher langsam bis Midtempo. Der Sänger macht nichts falsch. Etwas mehr Dreck in der Stimme hätte zwar mehr meinem Geschmack entsprochen, aber ich kann auch mit dem was er hier bietet gut leben. Ich bezweifle aber, dass ich ihn wieder erkennen würde.
Was wirklich schlimm ist, das ist das Songwriting. Es ist unglaublich langweilig. Und bei einem langweiligen Song müssen die Musiker schon aussergewöhnlich exzellent sein, dass da doch noch was draus wird.
Hier bleibts ein Song, dem jegliches Highlight, jegliche Spannung fehlt. Ich musste mich wirklich zwingen den Song mehr als zweimal anzuhören.
Wertung: 3/10
Primordial – Death Of The Gods
Ah, Primordial. Bis auf das dritte Album und die neue Veröffentlichung, die ich verpasst habe, steht jedes Album von ihnen bei mir im Regal, wobei The Gathering Wilderness mein Favorit ist.
Wie alle Songs vorher ist auch dieser Song in gemässigtem Tempo gehalten. Aber hier keinerlei Spur von langeweile. Der Song ist episch as fuck. Sowohl vom Songwriting als auch von den Lyrics her, die wie immer von dem Mann mit dem komischen Namen gesungen werden in einer markanten Stimme in der immer ein Hauch von Verzweiflung steckt. Der Song zieht mich so mit rein, dass ich es kaum glauben konnte, als ich sag dass er 9 Minuten und ein paar Zerquetschte dauert. Ich hätte auf 4 Minuten getippt.
Dabei können die hymnischen Melodien nicht darüber hinwegtäuschen, dass ist das Songwriting eigentlich recht simpel und kaum Abwechslung zu finden ist. Ich denke, wenn man alle Wiederholungen streicht kommt man auf etwa 30-45 Sekunden Musik (dies ist eine reine Behauptung, geäussert ohne jegliches musikalisches Fachwissen).
Aber ganz ehrlich, es könnte mir nicht egaler sein. Ein Song muss im Ohr gut wirken, nicht auf dem Papier. Und das tut dieser in meinem Ohr sehr intensiv.
Wertung 9/10
Jag Panzer – Overlord
Jag Panzer kenne ich von einigen wenigen Songs. Und nie hatte ich das Bedürfnis dies zu ändern.
Gespielt wird traditioneller Metal dezent erweitert mit einer Geige (oder Bratsche?).
Damit ist alles gesagt. Wirklich. Klingt wie tausende andere. Handwerklich absolut prima. Die Geige dürfte aber stark unterfordert gewesen sein mit den paar Tönen. Vermutlich wurde die Geigenmelodie am Keyboard geschrieben und nicht von einem Geiger. Wäre der Melodiebogen der Geige interessanter, hätte das noch was reissen können, aber so muss der Song dafür büssen, dass ich einfach schon zu viel ähnliches gehört habe.
Wertung: 5/10
Helheim – Dualitet Og Ulver
Die Band ist mir ebenfalls bekannt. Die „Av Norron Aett“ und die „Yersinia Pestis“ sind in meinem Besitz.
Ich würde das als hymnischen Black Metal bezeichnen, was ich hier höre. Und es gefällt. Die Produktion ist nicht gut, aber der Musik angemessen vermittelt sie Kälte. Vielleicht ist es auch nicht angemessen, denn da ich die Sprache nicht beherrsche, könnten die Lyrics auch vom Auftragen von Sonnencreme auf leichbekleidete Strandschönheiten handeln.
Der Song macht eigentlich vieles richtig, aber etwas abwechslungsreicher dürfte er Song sein. Gerade die Drums sind etwas öde. Und wenn es dann mal Abwechslung gibt wie bei 2:44 wirkt der Übergang etwas arg holprig.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist das Gekrächze, es haut mich nicht vom Hocker.
Wertung: 6/10
Falkenbach – Runes Shall You Know
Nur ein Album von Falkenbach steht in meinem Regal, nämlich „Ok Nefna…“, doch in den vergangenen 8 Jahren scheint nicht viel im Hause Falkenbach passiert zu sein. Du Grundzutaten blieben unverändert. Sehr hymnische Melodien voller Fern- oder wahlweise Heimweh, gemässigtes Tempo, wenig Härte, Klargesang. Ich weiss nicht wie der Mann aussieht, der singt, aber in meinem Kopf ist es Mann nordischen Aussehens um die Dreissig mit zwei Zöpfchen, die ihm das Gesicht rahmen. Er steht auf an einer Steilküste und blickt aufs Meer hinaus. Hab ich immer im Kopf das Bild wenn ich Falkenbach höre.
Und Musik die Bilder auslöst ist immer gut.
Wertung: 8/10
Einherjer – Alter På Malmtings Blodige Voll
Ich hatte mal die „Dragons Of The North“. Jetzt nicht mehr. Ich habe keine Ahnung mehr, wie die geklungen hat. Aber anscheinend nicht überzeugend genug.
Kann mir nicht vorstellen, dass die qualitativ oder stilistisch so war, wie dieser Song hier mit dem Titel, der nach irgendwas klingt, das ein besoffener deutscher Jugendlicher sagen würde. Denn der Song ist doch gar nicht übel. Viking Metal, gute Mischung aus melodiegetragen und rhythmusgetrieben und so ein bisschen der zu Jähzorn neigende harte Bruder von vorherigem Falkenbach Song.
Der Song ist abwechslungsreich ohne inkohärent zu wirken, Produktion passt, Instrumente passen, Kreischmensch passt.
Eine solide Leistung
Wertung: 8/10
Dream Theater – Build Me Up, Break Me Down
Dream Theater kann man ja fast nicht nicht kennen. Denn sie schaffen es wie wenige Progressivität und Eingängigkeit zu verbinden, so dass man es auch als Nicht-Musiker geniessen kann.
So auch in diesem Song. Der aus recht unterschiedlichen Elementen besteht und manchmal ( z.B. ab 4:02) sogar ein wenig nach Rammstein klingt… Aber diese Diversität passt schlussendlich dann doch wieder zusammen.
Es ist für mich kein Übersong, ich hätte nichts verpasst, wenn ich gestorben wäre ohne ihn zu hören, aber er unterhält mich.
Er gibt mir aber auch Kopfzerbrechen. Denn eigentlich wollte ich ihn mit 7/10 bewerten, aber würde ich ihn mir eher anhören als den Taake Song oder als den Helheim? Nein, würde ich nicht.
Wertung: 6/10
Dornenreich – In allem Weben
Dornenreich sind eine der Bands deren Beliebtheit ich einfach nicht nachvollziehen kann. Ich hatte es versucht, mir „Nicht um zu sterben“ und „Her von welken Nächten“ gekauft und fand sie einfach nur grauenhaft. Gerade die „Knüppelparts“ fand ich bei Dornenreich extrem schlecht gemacht. Für mich hatten die Songs null Atomsphäre, sie haben mich nur genervt.
Bei diesem neuen Song ist es ein bisschen anders. Er erinnert mich vor allem an irgendeinen anderen Song einer anderen Band (nicht deutschsprachig,) aber ich komm nicht drauf.
Die Drums nerven auch hier in den schnellen Parts. Die Geige schafft etwas Abwechslung, der Gesang stinkt.
Aber das kann ich mir doch schon besser anhören als die alten Alben.
Wertung: 5/10
Cruachan – Pagan Hate
Hui hier gehen Cruachan aber heftiger zu Werke, als ich sie sonst kenne. Naja, mit dem Titel Pagan Hate kann man ja auch kaum eine Ballade à la „Ride On“ erwarten. Aber das hier ist ein BM Song und erst in der Mitte des Songs kommt dann das Folk Element in Form einer bzw. mehrerer Geigen ins Spiel.
Eines steht auf jeden Fall fest: das ist qualitativ um Welten besser als frühere Versuche der Band in ähnlichen Gefilden.
Der Song ist ziemlich cool, aber definitiv nicht dass, was ich erwartet habe. Macht definitiv Lust sich das ganze Album mal anzuhören.
Wertung: 8/10
Belshazzar – Das Urteil
Argh… das ist jetzt hart… denn ich mag Malte ja sehr. Aber Tatsache ist: sein Gesang bei diesem Song ist unerträglich. Ich habe die s/t von Belshazzar und da habe ich kein Problem mit dem Gesang. Aber das hier… ganz ehrlich, wäre es nicht für diesen Sampler gewesen, ich hätte den Song nach Sekunde 38 ausgemacht.
Der Gesang ist so dominant und penetrant, dass ich mich auch ernsthaft schwer tu, meine Konzentration auf die Musik zu lenken. Was ich aber davon mitkriege finde ich eigentlich richtig gut. Die Drums (Drumcomputer nehme ich an?) klingen etwas komisch, aber der Rest ist wirklich gut.
Es ist schade, aber in der Form, kann ich mir das nicht geben und für etwas, das ich mir auf keinen Fall anhören möchte gibt es eigentlich nur eine Note. Trotzdem gibt es noch einen Sympathie-Bonus-Punkt. Ist wirklich nicht böse gemeint, Malte, aber dennoch:
Wertung: 2/10
p.s. @Malte: falls du den Song noch als Instrumental hast, kannst du ihn mir zukommen lassen, dann gibt’s noch eine Alternativbenotung^^
ICS Vortex – The Blackmobile
ICS Vortex hat also ein „Solo Album“ veröffentlicht. Dabei weicht er nicht gross vom Arcturus/Borknagar Pfad ab. Soll an dieser Stelle aber keine Reklamation sein, denn Blackmobile hat nicht nur einen coolen Namen, sondern der Song selber noch wesentlich cooler.
Sehr unterhaltend, aber – und das sage ich nun wirklich äusserst selten – zu kurz. Der Song ist abwechslungsreich und hätte locker eine bis zwei Minuten mehr Spielzeit hergegeben.
In das Album werde ich definitiv mal reinhören.
Wertung: 9/10
Fazit: Ich habe mich selber dieses Jahr nicht so extrem mit Metal beschäftgigt und promot die neue Primordial verpasst. Die kommt mir sicher ins Haus. Einige andere werden wohl mal genauer geprüft.
Danke SirMetalhead, ich wusste mit dir als Sampler-Donator muss ich nicht viel leiden :mrgit:
--
Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/daray