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Emigrate´s Jahressampler
Songs:
Architects – Delete, Rewind
Bad Meets Evil – Take From Me
Casper – XOXO
Chickenfoot – Different Devil
Dir en Grey – Different Sense
Gojira – Of Blood And Salt
Haken – Visions
Jonnah – Blue White Red
Machine Head – Who We Are
Noctem – Invictus
Recturning We Hear The Larks- Vendetta (Instrumental)
TesseracT – Nascent
The Ghost Inside – Fortunate Son (CCR Cover)
Volumes – The Columbian Faction
Warbringer – Echoes From The Void
01. Architects – Delete, Rewind
Hektisch-mathematische Riffs treffen auf ein Wechselbad aus Shouts und cleanen Passagen. Hier mal ein bisschen Technik, dort ein bisschen Mosh. Nichts was meine Aufmerksamkeit erregen würde, da zu kalkuliert und unspektakulär. Eine vermeintliche Stärke ist, dass alles seinen festen Platz besitzt und in sich sehr homogen ist. Daraus besteht aber meines Erachtens die Schwäche, weil man dadurch auf besondere Überraschungen und Wendungen vergeblich wartet.
02. Bad Meets Evil – Take From Me
Hier haben wir es mit ziemlich handzahmen Hip Hop zu tun. Die Raps wissen zwar zu überzeugen, die Beats bollern auch tief aus den Boxen. Nur wirken die Pianosamples und der auf R&B getrimmte Refrain so leider völlig kontraproduktiv und eklig, dass man das Ganze auch im Formatradio spielen könnte, ohne dass sich jemand daran stören würde. Das hier klebt so vollkommen an der Oberfläche.
03. Casper – XOXO
Casper macht die Sache schon besser. Der Song baut durch die dominierenden Gitarren eine gewisse Dynamik auf. Der Song vermittelt durch die positiven Lyrics auch eine zu spürende Euphorie. Da liegt auch das Problem Caspers. Es ist Musik für den Moment. Ein 27-jähriger, der so naiv rappt, wie ein aus der Pubertät entschlüpfter Jugendlicher, dann Thees Uhlmann als Feature, damit auch gleich jeder mitbekommt, dass sowohl der primitive Jugendliche als auch der intellektuelle Student sich auf diese Musik einigen können. Für eine aktuelle Bestandsaufnahme ist das auch wirklich gelungen, aber in 5 Jahren herrscht wieder ein ganz anderes Feeling.
04. Chickenfoot – Different Devil
Klassischer Hardrock mit Mitgröhl-Qualität. Würde bei mehr Dynamik und einen anständigen Sänger auch was bringen. Das hier macht auf dicke Hose, scheitert aber an seiner eigenen Oberflächlichkeit und Formathaftigkeit. Könnte man nebenbei im Radio dudeln lassen. Einen kalkulierteren und lustloseren Sänger hab ich in den Bereich auch kaum gehört. Nicht mal das Solo reißt es.
05. Dir en Grey – Different Sense
Hier ein bisschen Verrücktheit, dort ein bisschen Zugeständnis. Die Riffs haschen Progressivität vor, die Growls sind weder authentisch und der Refrain wirkt wie auf die teils pubertierende, weibliche Anhängerschaft zugeschnitten. Hier hält mich nichts. Das hier machen Mudvayne zum Beispiel tausendmal besser und emotionaler.
06. Gojira – Of Blood And Salt
Das hier ist zwar auch alles fett und übersteuert, weiß aber mitzureißen. Dafür ist das Grundgerüst zu treibend, die Vocals zu aufbrausend und die Struktur zu interessant, anstatt man Gojira eine gewisse Kalkuliertheit vorwerfen könnte. Das hier lebt spürbar von seinen Ausbrüchen, Wendungen, Emotionen und ist im hiesigen Corebereich gottlob ein positives Beispiel, wie man es auch richtig machen kann. Hier kann innerhalb eines Songs alles passieren. Dass es noch so fett klingt, kommt den Ganzen eher zugute. Gojira hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr auf den Zettel, aber das macht Lust auf mehr.
07. Haken – Visions
Ganz fürchterlicher Track. Fängt in verhaltener, seeliger Porcupine Tree- Manier an. Der Sänger geht mit seinen überkandidelten Getue aber spätestens nach zwei Minuten auf den Sender. Was aber dann nach den Gitarreneinsatz folgt, spottet jeder Beschreibung. Dream Theater in Scheiße. Die Riffs gaukeln Scheinprogressivität vor, der Keyboarder scheitert kläglich an seinen kalkulierten Geklimper. Leider Gottes wird die Mitte des Tracks von diesen klebrigen Geklimper dominiert. Und leider erstreckt sich das Ganze über eine Gesamte Viertelstunde. Dabei ist das hier auch noch so in Intro- Gewichse vs. Geklimper- Höhepunkt, der keiner ist, aufgebaut, dass es eher nervig statt fördernd ist. Da brauch ich jetzt erstmal eine Verschnaufpause.
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