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Nachdem ich’s schon vor drei Tagen angekündigt habe, und dann leider unerwartet keine Zeit dafür gefunden habe, kommt jetzt hier der erste Teil meiner Bewertung zu palez‘ Sampler! Juhu!!
Briefbombe mit Schleifchen
01. Tom Waits – Hell Broke Luce
02. Heinali & Matt Finney – Ain’t No Night
03. True Widow – Jackyl
04. St. Vincent – Surgeon
05. EMA – The Grey Ship
06. Fleet Foxey – The Shrine/An Argument
07. PJ Harvey – On Battleship Hill
08. The Slaves – You Could Save Me
09. Wolves In The Throne Room – Thuja Magus Imperium
10. Ash Borer – My Curse Was Raised In The Darkness Against A Doomsday Silence
11. SubRosa – Beneath The Crown
12. Ga’an – Arms They Speak
13. Nils Petter Molvær – Barboon Moom
14. La Dispute – Wildlife
01. Tom Waits – Hell Broke Luce (Bad As Me)
Treibende, groovige Percussions starten den Song, ich fühle mich spontan an einen Indianertanz um ein Feuer erinnert, dann steigt früh diese Stimme, diese unglaublich markante Stimme ein, baut mit den Percussions und einigen irgendwie im HIntergrund verschwindenden Gitarrentönen eine unglaubliche Soundwand auf, die mich fast übermannt.
Dann Zusammenbruch der Wand, kurz bevor sie auf mich fällt, und ich unter ihrer Last zusammenbreche. Trompeten spielen ein kleines Zwischenspiel, ein Loch in der Wand, vielleich ein schönes Bild. Dann wieder die Wand. Als würde ich an ihr vorbeigehen und ab und an so ein Bild anschauen. Ein Museum? Jetzt Gewehrschüsse und Schreie im Hintergrund, von der Wand verdeckt. Mir wird klar, dass es sich um einen Soldatenmarsch handelt, und nicht um tanzende Indianer. Dann löst sich das Lied langsam auf. Man wartet auf einen Höhepunkt, der aber einfach nicht kommt. EIn ziemlich einnehmendes Lied, ja, aber man wartet auf irgendetwas, und wird am Ende enttäuscht. Oder ich habe ihn noch nicht entdeckt. Das kann auch sein. Habe bei jedem Hören irgendwas neues gehört, was ich absolut großartig finde. Das hatte ich zuletzt bei Pensées Nocturnes‘ Grotesque, und das ist immer noch eines meiner Lieblingsalben. Tom Waits wird also wahrscheinlich eingesackt. Und in Hoffnung den O(h)rgasmus in diesem Song noch zu entdecken gebe ich mal 8 von 10 Punkten für Hell Broke Luce. Hätte ich wohl die Lyrics lesen sollen?
02. Heinali & Matt Finney – Ain’t No Night (Ain’t No Night)
Langgezogene Riffschnüre, irgendwie ein bisschen shoegazig, erwarten mich im zweiten Song, Ain’t No Night von Heinali and Matt Finney. Das ganze wirkt ein bisschen abgehoben, schwebend irgendwo zwischen Stratosphären und Mesosphäre. EIn sanftes Schlagwerk begleitet die Saitenfraktion als eine Arat haltendes Seil, damit sie nicht noch weiter nach oben steigen. Dann setzen die Instrumete aus und eine Stimme erzählt eine Geschichte. Ich kann gar nicht alles erfassen, weil ich immer noch so hoch über dem Boden schwebe, und nur teilweise ein paar Worte aufschnappe, aber ich will mehr erfahren. Doch dann setzen die Instrumente wieder ein. Etwas später wieder die Erzählerstimme. Diesmal war ich drauf gefasst, schnappe mehr auf. Er kann sich an nichts mehr erinnern, scheint ziemlich gelitten zu haben. Mehr bekomme ich nicht mit, bevor mich Riffs erneut in höhere Sphären befördern. Ein ziemlich packender Song, erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Die Stimmung die der Erzähler (ja, hier wird tatsächlich kein Wort gesungen) verbreitet, ist allerdings oftmals nicht das, was ich so brauche. Das drückt die Punktzahl etwas: 7 von 10 Punkten
03. True Widow – Jackyl (As High As the Highest Heavens and From the Center to the Circumference of the Earth)
„Und der Preis für den beschissensten Albumtitel des Jahres geht an….“ …
„True Widow!“ – Ja, das beschreibt so ziemlich den ersten Eindruck den ich hatte, als ich den Samplerordner geöffnet habe, und das sah. Aber auf der anderen Saite (ha ha, toller Wortwitz ) hat es mich auch gereizt. Ich wollte wissen, was es damit auf sich hat.
Nicht all zu viel, wie sich schnell herausstellte. Einige nette Ansätze waren da, z.B. die schön dunklen Gitarren, das doomige halt, aber im Endeffekt fehlte mir da der Kern, das Erdige, das Lebendige. Insgesamt wirkte der Song auf mich eher einschläfernd und bekommt somit nur 5 von 10 Punkten.
04. St. Vincent – Surgeon (Strange Mercy)
Eine süßlich säuselnde Stimme begrüßt mich hier, und mir wird klar, dass Annie Clark bzw. St. Vincent an der Reihe ist. Im Hintergrund tönen Synthies oder verzerrte Gitarren vor sich hin, die im Laufe des Songs noch von einigen netten Bassläufen untertützt werden. Die Instrumentfraktion klingt in jedem Ton durchdacht, teils als eigenständiges Stück, teils als Tischbein für den Gesang. Letzterer klingt in diesem Song überraschend abwesend, beinahe träumerisch. Den Refrain presst sie beinahe extatisch, erschrocken aus, und setzt dem inneren aufgeräumten Durcheinander die Krone auf. Ein igrendwie fesselnder Song, mit erschreckend fröhlich erschrockener Stimmung. Das gefällt mir. 8 von 10 Punkten,
05. EMA – The Grey Ship (Past Life Martyred Saints)
Von ähnlichem Kaliber ist auch der nächste Song. Irgendwo zwischen Harmonie und Disharmonie, unglaublicher Spannung und Entspannung, Freundlichkeit und Verachtung schwebt das graue Schiff umher, das den blauen Himmel grau und silber färbt. Der Song beschwingt mich, lässt mich ähnlich wie Ain’t No Night schweben, und doch zu keiner Sekunde habe ich das Gefühl zu fallen. Es ist ein tolles Gefühl, dass der Song mir bringt, aber hinter meinem Rücken fühle ich mich bedroht. Ziemlich interessant. 7 von 10 Punkten.
06. Fleet Foxes – The Shrine/An Argument (Helplessness Blues)
Endlich mal ein Song, den ich auch in meiner Auswahl hatte. Oh ja, die Fleet Foxes Scheibe kenne ich, habe ich, mag ich, verzehre ich oft. Bei dem ausgewählten Song fühle ich mich, nachdem mich der letzte Song hat schweben lassen, zurück auf die Erde befördert. Als wäre ich kurz in Ohnmacht gefallen, und dann in einer perfekten Welt aufgewacht. Ja, ein atmosphärisch, harmonischer Song ist das, aber nicht der beste vom Album. Wenngleich er im Zusammenhang mit diesem Sampler wohl doch super passt. Das gibt 8.5 von 10 Punkten.
Da mir die Tipplust nun ziemlich vergangen ist, mache ich hier erstmal eine Pause, und mache die Tage ™ weiter 😈