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So, hiermit präsentiere ich euch den Sampler von attoparsec! Vorweg ist zu sagen, dass der Sampler wirklich seeehr lang ausgefallen ist, um genau zu sein ca. 3(!) Stunden. Es war zwar teilweise anstrengend, sich durch die Songs zu kämpfen aber insgesamt hat es mir doch sehr viel Spaß bereitet. Neben einigen Bands, welche ich bereits kannte, sind auch Bands auf dem Sampler vorhanden, von welchen ich vorher noch nie gehört hatte. Durch Hören des Samplers durfte ich also viele tolle Bands entdecken und meine Meinung hat sich gegenüber Bands, denen ich vorher nichts abgewinnen konnte, sogar teils stark geändert.
Hier nun die Ergebnisse:
Deafheaven-Violet: Der Song der amerikanischen Post Black Metal Band beginnt mit einem ruhigen, hypnotisierenden Intro. Kurz darauf folgen wunderschöne Gitarren, gefolgt von Post Black Metal typischem Tremolo Picking. Der Song steigert sich, bis völlige Poliphonie herrscht und Blastbeats im Vordergrund stehen. Danach klingt der Song langsam aus und lässt mich überwältigt zurück. Gefällt mir wirklich sehr gut!
8,5/10 Punkte
Dirge-Elysean Magnetic Fields
Die Musik der folgenden französischen Band kann man wohl am besten als Post Metal mit starkem Doom Einfluss beschreiben. Nach dem 2 minütigen, noisigen Intro folgt das erste Riff. Hier wird der Doom Einfluss deutlich: die Gitarren brummen stark, sind sehr langsam und der sehr schleppende Rhythmus unterstreicht dies nur. Nach kurzer Zeit wird der Song durch melancholische Melodien aufgelockert. Besonders gut gefallen hat mir das coole Bass Riff in der Mitte des Songs, welches mit einem Sprachsample verfeinert wurde. Es gibt jedoch auch 2 Kritikpunkte: man hätte mehr aus dem Gesang holen können. Den ganzen Song hinweg ist der Gesang, irgendwas zwischen Growls und Shouts, sehr monoton ausgefallen und generell spricht er mich nicht an. Zudem vermisse ich wirkliche „Aha-Momente“. Der Song dümpelt etwas vor sich hin, ohne einen wirklichen Höhepunkt zu erreichen. Ansonsten: doch, ist ganz nett, in das Album werde ich definitiv nochmal reinhören.
7/10 Punkte
Falls Of Rauros-Banished
Eine weitere mir unbekannte Band also. Hmm, das Lied startet gleich voll durch. Geboten wird melodischer, leicht melancholischer/athmosphärischer Black Metal. Damit meine ich jedoch keinen Post Black Metal, sondern eher Black Metal mit kleinem Folk Einschlag. Der Gitarrensound gefällt mir wirklich sehr gut, da er ungewohnt wenig verzerrt ist. Teilweise wirkt das Lied durch seine schönen Melodien sehr optimistisch, als Vergleich fällt mir hier Agalloch. Schönes Lied, mit der Band werde ich mich weiter beschäftigen!
8/10 Punkte
Fen-Half Light Eternal
Uh, die Band kenne ich. Nach dem Hören eines (wahrscheinlich eher langweiligen) Songs habe ich die Band als langweilig befunden und mich nicht weiter mit der Musik beschäftigt. Doch diesmal läuft etwas anders: Der Anfang wirkt, vor allem auch wegen den Clean Vocals, sehr sphärisch. Der Übergang in die verzerrten Gitarren gelingt prima und kurz danach setzen vergleichsweise tiefe Black Metal Vocals ein, welche zu überzeugen wissen. Besonders gut gefällt mir hier das abwechslungsreiche Drumming und der Drumsound an sich. Zum Schluss gibt es noch ´ne echt epische Melodie. So muss das sein! Ich werde mich auf jeden Fall nun doch noch mit der Band/dem Album beschäftigen.
8,5/10 Punkte
Fyrnask-Ins Fenn
Zu dem Song ist nicht viel zu sagen. Geboten wird solider, athmosphärischer Black Metal, welcher durch seine Rohheit an frühe Darkthrone erinnert. Das Lied bewegt sich im schnellen Bereich und wird teilweise durch langsamere Parts aufgelockert. Das Album wollte ich mir sowieso kaufen, nun habe ich noch mehr Lust auf das Teil.
7,5/10 Punkte
Grown Below-The Long Now
Das nächste Stück ist mit seinen fast 17 Minuten eine wahre Hymne. Der Anfang ist sehr chillig, die klaren Vocals wirken sehr beruhigend auf mich. Der Song nimmt an Fahrt an und wirkt sehr verträumt, erinnert mich teilweise sogar an die langsamen Stücke Heretoir´s. Der Stimmung des Songs ändert sich nach ein paar Minuten schlagartig. Kratzige, an Mikkael Akkerfeldt erinnernde Growls setzen ein und auch die Gitarren dudeln Opeth-ähnlich vor sich hin. Gegen Ende hin sorgen noch weibliche Clean Vocals für eine nette Überraschung. In welche Schublade sollte man diesen Song am besten einordnen? Insgesamt ist es wohl ein bunter Mix aus Sludge, Post Metal und Doom. Für mich persönlich ist der Song jedoch zu zäh. Vielleicht werde ich nochmal reinhören, interessant klingt das nämlich allemal.
6,5/10 Punkte
Kodiak+N-RN
Als nächstes wird mir ein Stück aus dem Sektor Drone Doom serviert. Ich kann mit dieser Art von Musik jedoch absolut nichts anfangen. Die Atmosphäre, die aufgebaut wird, wirkt zwar überzeugend und auch die Melodien sind ganz nett. Über eine Viertelstunde kann ich mir so eine Musik jedoch nicht anhören.
Wegen den teilweise gelungenen Melodien und der angenehmen Produktion aber:
4/10 Punkte
Kokomo-Epochs And Archives
Ja, ein Lichtblick! Dieser instrumentale Post Rock Song packt mich von Anfang an! Die melancholischen Melodien gehen direkt in´s Ohr, die Produktion ist sehr gelungen und die bollernden Drums gegen Ende tun ihr übriges. Ich werde mir das Album definitiv besorgen!
9/10 Punkte
Light Bearer-Armoury Choir
So, hier haben wir eine interessante Mischung aus Post Metal und Drone Doom. Dieses Stück gefällt mir viel besser als der Song von Kodiak. Der Song startet recht melodisch, ab 4 Minuten setzen die Vocals ein. Diese sind recht Hardcore typisch und sagen mir zu. Das Lied wirkt in seinem Aufbau sehr dramatisch, wodurch Spannung aufgebaut wird. Der Song endet ruhig und lässt mich zufrieden zurück.
6,5/10 Punkte
Rwake-Was Only A Dream
Ah, nun gibt es wieder Sludge. Ich bin wahrlich kein allzu großer Fan dieses Stils, doch das Lied gefällt. Der Song fängt (wie so oft in diesem Sampler) sehr ruhig und entspannt an. Die Ruhe währt nicht lange und schon krachen die ersten fetten Riffs über mich hinein. Der dreckige Gitarrensoung gefällt mir sehr, auch die „gebrüllten“ Vocals wissen zu überzeugen. Besonders cool finde ich die Rocksoli, die wirklich gut eingespielt sind und dem Song das gewisse etwas verleihen. Am Ende wird das Lied wieder ruhig, schon fast nachdenklich.
So langsam werde ich mit Sludge warm.
7,5/10 Punkte
Solstafir-Fjara
Hmm, mochte die Band irgendwie nie, die 2 Songbeispiele vor einiger Zeit fand ich total öde. Das Lied hat mir von Anfang an aber sehr gut gefallen. Die melancholische Grundstimmung fällt mir sehr, auch der sehr eigene Gesang kann mich vollends überzeugen. Der Song wirkt insgesamt sehr emotional, schon fast etwas kitschig, aber mir gefällt er. Solstafir sind wohl doch nicht so öde, wie ich dachte.
8/10 Punkte
Syven – Ne Jotka Selviävät Talvestamme
Boah, 19 Minuten… Wieder so ein epischer Monster-Song. Nun gut, ran an das Stück. Das Lied wird durch eine Ambient-Melodie und einer Folk typischen Stimme eingeleitet und nach einiger Zeit stoßen cleane Gitarren hinzu. Selbst E-Gitarren sind zwischendurch immer wieder zu vernehmen, was übrigens sehr gut zu dem treibenden Drumming passt. Das ganze Lied wirkt sehr episch, vor allem durch den hymnenhaften Charakter. Die Atmosphäre, die aufgebaut wird, ist echt faszinierend. Sagt mir zu, kann man hören!
7,5/10 Punkte
The Atlas Moth – Holes in the desert
Nun, jetzt ist wieder Sludge dran. Die Riffs sind wirklich sehr fett, die ganze Zeit ist im Hintergrund ein tiefer Gesang zu vernehmen. Der Song ist ziemlich eingängig und durch den Klargesang auch ziemlich abwechslungsreich. Ist ungefair auf dem gleichen Level wie der Rwake Song.
7/10 Punkte
Verwüstung – Beyond the Watercolor Sunset, We Feel New Life
Wtf??? Ein 30-minütiges Lied? Der Sampler wird nun echt anstrengend. Dachte ich, denn der Song startet wirklich sehr beruhigend und verträumt. Die Gitarren sind wunderschön und volelr Hall, im Hintergrund ist die ganze Zeit ein Wasserrauschen zu hören. Die Atmosphäre ist wunderbar. Nach 6 Minuten setzt ein Blastbeat und eine sehr schöne Melodie ein. Das ganze wird nach und nach immer poliphoner, bis das Lied plötzlich viel ruhiger wird. Das liegt an den nun einsetzenden Akustik Gitarren, welche bis zum Schluss erklingen. Eines der Highlights des Samplers! Super!
9/10 Punkte
Wolves in the Throne Room – Prayer of Transformation
Zum Schluss darf ich mir noch eine mir bereits bekannte Band anhören, das Lied kannte ich vorher aber noch nicht. Das Intro ist sehr bedrohlich, die Riffs sind sehr doomig. Nach 3 Minuten setzt eine elegante, packende Tremolo Picking Melodie ein. Besonders gut gefällt mir der Gesang, welcher sich prima in die schleppende Soundkulisse einfügt. Genau so und nicht anders muss progressiver Black Metal klingen. Das Album wird so oder so noch eingetütet.
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So, das war´s ! Mal abgesehen von 2-3 Songs, welche nicht so ganz meins waren, hat mir der Sampler von attoparsec wirklich sehr gefallen und oft total meinen Nerv getroffen. Attoparsec hat mir sehr guten Geschmack bewiesen, was Musik angeht und mit viele neue Bands gezeigt und mir viel Spaß beim Hören bereitet. Ich habe zu danken!
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[SIZE=2][COLOR=red]Musiksammler[/COLOR][/SIZE]PainajainenLazarus ist halt einfach ein asozialer Penner, der nur gut ist, wenn er selbst profitiert :haha: