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Vorneweg. Ich kann keinen einzigen der Songs auf dem Sampler. Super Sache, dachte ich, dann lerne ich das eben kennen.
Tracklist:
Lo-Pan: Eldorado
The Haunted: Catch 22
Evile: Cult
Omega Massif: Aura
Disma: Chasm of Oceanus
Illogist: Ghost of Unconsciousness
Long Distance Calling: Middleville
Decapitated: Carnival is Forever
Lo-Pan: Bleeding Out
Saxon: Call to Arms
Long Distance Calling: The Figrin D’an Boogie
Ulcerate: Cold Becoming
Cynic: Carbon-Based Anatomy
The :Egocentrics: A Road Less Travelled
Los geht’s:
1) Lo-Pan: Eldorado
Der Bandname sagt mir gar nichts. Mit 2:29 beginnt der Sampler mit seinem kürzesten Song. Knackig, spritzig und frisch kommt der Sound daher. Der Song macht Spaß und lässt mich sofort aufhören. Und dann ist er auch schon wieder zu Ende. Schade eigentlich. Nummer eins bleibt aber nicht unbedingt hängen. Dafür fehlt für mich ein gewissen Höhepunkt, irgendetwas, das mich sagen lässt: Fuck yeah! Definitiv würde ich den Kumpel, bei dem er läuft aber darum bitten, mal lauter zu machen. 6,5/10 für einen gelungenen Einstieg.
2) The Haunted: Catch 22
The Haunted kenne ich auch nicht. Diesmal hab ich den Eindruck, dass ich in einer etwas dunkleren Ecke gelandet bin als beim Song davor. Im Mittelteil werde ich an neuere Katatonia erinnert. Der Gesang ist zwar bei weitem nicht so gut aber die Stimmung doch recht ähnlich. Im Gesamtzusammenhang ist Catch 22 jedoch schon eher ein Song, der für mich untergeht. 5/10
3) Evile: Cult
Metallica? Nein, Evile. Ich weiß schon wieder nicht, wer das ist. Aber hier hab ich wieder Spaß dran. Hier bekomme ich direkt Lust darauf, die Jungs live zu sehen. Gut, sie erfinden das Rad auf keinen Fall neu aber das muss und kann ja gar nicht immer sein. Trotzdem werde ich im Mittelteil von einem gediegeneren Part überrascht, der mich an den cleanen Gesang bei Dimmu Borgirs The Serpentine’s Offering erinnert. Ich hätte es lieber gehabt, wenn der Anfang auch so zum Ende geführt worden wäre. Trotzdem solide 6/10
4) Omega Massif: Aura
Mit 10:00 der Top Kandidat in Sachen Sperrgut auf Pommesgabelliebhabers Sampler. In den ersten drei Minuten tut sich noch wenig. Ich spüre auch keine allzudunkle Atmosphäre. Ich schätze, dass es hier dem Song wirklich geschadet hat, ihn aus seinem Albumkontext zu reißen. Doom Metal lebt nun mal von der Stimmung. In der zweiten Hälfte gibt es einen Bruch. Die Gitarren hären sich nicht mehr nach Wänden an und ich fange an, an einen Wald zu denken. Leise klopfen Agalloch an die Tür. Jetzt sind wir schon eher auf meiner Baustelle. Die Gitarren werden wieder lauter aber jetzt bin ich drin. Eine dichte Atmosphäre und weitaus melodischer als zu Beginn (0:00-5:00) breitet sich aus. Auch jetzt erst hab ich den Eindruck, dass ich mir etwas Fertiges anhöre. Teil 1: 2/10 Teil 2: 8/10 Macht 5/10
5) Disma: Chasm of Oceanus
Ich lese das Schildchen „Death Metal“. Zum Sex ja, zum Anhören nein. Ich weiß nicht, ob ich diese Art von Musik nicht verstehe und warum sie mir nicht gefällt aber ich kann daran leider nichts Schönes erkennen. Ich höre auch zu selten Death Metal (vor allem nicht den der alten Schule), um das hier vernünftig bewerten zu können bzw. um eine Meinung zum Thema DM zu haben. Ich sag es mal so. Wenn ich mir dieses Lied jetzt noch 5 malanhören würde und mir danach jemand willkürlich 30 Sekunden daraus vorspielen würde, tät ich mir sehr schwer zu sagen, wo genau in dem Song das auftaucht. 1/10
6) Illogist: Ghost of Unconsciousness
Zwar auch eine Art Death Metal, diesmal aber technischer. Auch die Stimme spricht mich an, es wirkt jünger, frischer. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich auch einer der jüngeren Sorte bin. Ich das das Riff ab min. 3 sowie das Solo ab min 4. Übrigens das erste, dass mir bisher in diesem Sampler als Besonderheit aufgefallen ist. Mitreißend und total unvorhersehbar begegne ich einer Wendung nach der anderen. Sehr solider Titel: 6/10
7) Long Distance Calling: Middleville
Von denen wollte ich mir schon seit langem mal etwas zulegen. Warum ich es bis heute nicht gemacht habe, weiß ich nicht aber das muss sich jetzt einfach ändern. Mit 8:30 habe ich es mit dem zweit längsten Stück des Samplers zu tun. Ich bin sofort angetan davon, ich mag die Stimme ich mag die Gitarre, nach jeder Strophe (Gänsehautmoment!). Wenn sich Musik so anhört bin ich zufrieden. 9/10
8) Decapitated: Carnival is Forever
Der Song schleicht sich mit seinem Intro erst mal an mich heran und schlägt dann brutal von hinten zu. Schon wieder Death Metal. Aber der ist wirklich böse. Ich finde den Song gar nicht schlecht aber leider beginnt er schon wieder mit einer Länge, die mir nicht besonders gefällt. Als der Gesang einsetzt, bin ich allerdings voll dabei. Der Song vermittelt mir das Bild einer wahnwitzigen Szene aus dem Mittelalter, in der sich ein abgedrehter Herrscher und ein noch abgedrehterer Hofnarr lustige Sachen ausdenken und dabei Leute umbringen. Ja, liegt auch an den Lyrics. Aber die gehören ja dazu. Das Album werde ich mir mal genauer ansehen. 8/10
9) Lo-Pan: Bleeding Out
Nochmal Lo-Pan. Diesmal etwas länger und das ist auch gut so. Eine runde Geschichte, wenn auch keine weltbewegende Sache. Dass es over is und außerdem nothing left to say, macht es mir ein bisschen madig. Schließlich sind das schon irgendwie Bohlen-Textschnippsel. Aber darüber will ich mich mal nicht aufregen. Guter Song, mittelmäßiger Text (der spielt für mich persönlich ohnehin nicht die Große Rolle). 5/10
10) Saxon: Call to Arms
Ja, der Name sagt mir was aber intensiv beschäftigt hab ich mich mit dieser Band nicht. Heavy Metal höre ich relativ selten, weil ich nicht mehr so oft Bock drauf habe aber ich glaube, dass mir dann genau das gut gefallen würde. Der Song ist nicht so überladen mit Odins Hämmern und Epicness of Walhalla Elementen. Dafür fehlen mir die Power und die Kraft, die für mich beim Heavy Metal zu spüren sein sollte. Musikalisch wunderbar, von der Atmosphäre her eher mau. 6/10
11) Long Distance Calling: The Figrin D’an Boogie
Auch Long Distance Calling haben einen zweiten Auftritt auf Pommesgabelliebhabers Sampler. Wunderbare Sache, der erste hat mir ja schon so gut gefallen. Die ersten Sekunden könnten auch der Beginn eines Tool-Songs sein. Instrumental komme ich schon wieder total auf meine Kosten. Mir fehlt das musikalische Know-how, um zu beschreiben, was ich daran mag. Es sind eben keine schnellen Riffabfolgen zu hören, sondern gut ausgedachte Melodien, die mir Gefühle vermitteln, wo welche sein sollen. Obwohl das Stück rein instrumental ist, hat es definitiv Ohrwurmqualitäten. Du hast mich überzeugt, das Album ist im Einkaufskorb. 9/10
12) Ulcerate: Cold Becoming
Ulcerate? Auch diese Band kenne ich nicht. Ist auch wieder Death Metal. Hm. Verhält sich wieder ähnlich wie bei Disma: „Chasm of Oceanus“. Die Band macht wohl irgendetwas schnelles und das macht sie mit Sicherheit auch gut aber bei mir kommt nichts an. Wenigstens kann ich meine Oma damit erschrecken. 1/10
13) Cynic: Carbon-Based Anatomy
Von Cynic hab ich schon was gehört. Vor zwei, drei Jahren. Dann hatte ich irgendwie gemeint, dass die nicht mein Fall wären und abgehakt. Kann es sein, dass sie ihren Stil sehr verändert haben? Jedenfall muss ich jetzt feststellen, dass das damals ein Fehler war und bin froh, dass ich der Band durch Zufall nochmal eine Chance geben „muss“. Der Song ist instrumental relativ unruhig und stressig, zumindest teilweise. Der Gesang dagegen ist ruhig und gelassen. Ich mag den Kontrast. Das Gitarrensolo bei 4:00 kommt völlig unerwartet, danach ist auch der Gesang etwas vordergründiger. Ein wunderbares Stück Musik. 9,5/10
14) The :Egocentrics: A Road Less Travelled
Der Titel ist Programm. So wie der Song heißt, hört er sich auch ein. Eine weniger befahrene Straße, ein Wanderweg. Wohl wegen des Themas erinnert er mich etwas an Nocte Obductas Sequenzen einer Wanderung vor allem ab 3:10 – der Teil könnte tatsächlich glatt daraus entnommen worden sein. Pommesgabelliebhaber hat einen hervorragenden Schluss für seinen Sampler gewählt. Da werde ich direkt melancholisch, dass es schon vorbei ist. 8,5/10
Fazit: Ich hatte Glück, dass ich mal wieder so wenig von dem mir gelieferten im Voraus kannte. So hatte ich zwar ein paar Stücke anzuhören, die mir weniger Spaß bereitet haben, meine neuen Entdeckungen sind jedoch das, was zählt. Dadurch, dass der Sampler außerdem ein sehr breites Spektrum abdeckt, kam beim Bewerten zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Ah und – sorry nochmal, dass es etwas gedauert hat.