Re: Kuriositäten aus aller Welt

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abrakadabra

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LeukonEntschuldige, aber die Beliebigkeit dieser Argumentation ist kaum zu übertrumpfen. Aus deiner Sicht könnte man mit dem Rundfunkbeiträgen, die jetzt für die kirchliche Rundfunkarbeit draufgehen, “tolle“ weltliche Inhalte finanzieren. Man könnte auch das Gegenteil für wünschenswert halten: Man könnte statt all der nicht-religiösen Rundfunksendungen doch auch noch ein paar mehr religiöse Sendungen bringen. Gibt bestimmt jemanden, der das so sieht.

Die Argumentation wird nur dann beliebig, wenn einzig die Befriedigung des persönlichen Geschmacks das zentrale Anliegen von Curry King wäre. Man kann aber durchaus auch der meinung sein, dass inhalten in fernsehprogrammen auf die gesellschaft unterschidlich förderliche wirkungen haben können. würde zb. das gesamte öffentliche rundfunkbudget einzig zur produktion von rassistischen inhalten und kriegspropaganda verwendet, hätte dies auf die gesellschaft wohl einen wesentlich abträglicheren effekt als, beispielsweise, sendungen über wissenschaft. als unterstützer einer rundfunkgebühr kann man sehr wohl eine meinung darüber haben, welche programme auf die gesellschaft einen positiven einfluss haben, und durch staatsmittel finanziert werden sollten, und welche produktionen man nicht unterstützen sollte – „der staat“ ist, in einer demokratie, von den staatsbürgern ja nicht unabhängig, und die dürfen (und sollen) eine meinung haben.

ich sehe keinen grund dafür, eine rundfunkgebühr ablehnen zu müssen, nur weil es möglich ist, mit den geldern schlechte sachen zu machen. es gibt genug staatlich geförderte kulturprojekte, die ich für wichtig halte, und ich würde es furchtbar finden, wenn man sie einstellen würde. einen grund, aus dem das selbe nicht auch für das (von mir nicht konsumierte) medium „fernsehen“ funktionieren soll, genau so wie es auch bei museen, opern und kulturellen aufführungen funktioniert, kann ich nicht erkennen.

edit: um es nochmal zu verdeutlichen: angenommen, der staat würde im zuge der förderung von museen ausschließlich solche fördern, die die geschichte der rimjob-pornographie zum inhalt haben (und es gäbe auch ein paar leute, die das gut finden), dann hieße das noch lange nicht, dass du daherkommen könntest und behaupten, das problem wäre die „zwangsabgabe zur museenförderung“, alles andere wäre „an beliebigkeit kaum zu übertrumpfen“. Es gibt nämlich gute gründe dafür gibt anzunehmen, dass die förderung „anständiger“ museeen eine gute und unterstützenswerte sache ist, und es sich lohnt dafür einzutreten, dass in zukunft mit dem geld weniger elendig umgegangen wird.