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Na endlich mal…
Muss „wahre“ Leidenschaft unbedingt mit naivem Rebellentum zusammenhängen?
Nein, aber in Sachen Extremmetal ist das einer der Punkte der zu denen gehört die oftmals die Leidenschaft ausmachen. Zumindest was das Gros der Musik angeht die ich selbst höre. Daher, nichts weiter als ein naheliegendes Beispiel.
sich dem haltlosen Elitarismus und dem Theater der Äußerlichkeiten zu entziehen, die Musik dafür umso ernster zu nehmen?
Das ist wohl das was man am ehesten von dieser Fraktion zu hören bekommt – zumindest von den Fans. DWEF mal ausgenommen (obwohl ich ihnen das eigentlich auch schon fast unterstelle) meinen diese Bands (speziell Liturgy und WITTR) ja ausdrücklich sie wären absolut Black Metal. Ob sie jetzt meinen wie Liturgy in Interviews dass der Geist des Black Metal bisher das falsche Medium hatte und sie jetzt die absoluten Manifestation eben dieses Geistes sind oder wie WITTR dass man Black Metal nicht verstanden habe wenn man nicht weiß welche Blumen gerade blühen und welche Mondphase gerade ist (und da beschert sich noch einer über jemanden der Kirchen doof findet…) ist wurst – es wird zumindest von sich behauptet besser, und noch mehr Black Metal zu sein als die anderen, was der Knackpunkt ist. Auf der einen Seite will man etwas neues machen, auf der anderen noch unbedingt ein gewisses Label tragen, anstatt einfach zu sagen „wir spielen modernen Metal mit starkem BM-Einfluss“. Da ist die Faszination dann doch zu groß, als dass man sich lösen wolle.
Was hältst du in diesem Zusammenhang beispielsweise von einer Band wie Deathspell Omega?
Schwieriges Beispiel, weil zu Anfangszeiten absolut „in Uniform“ worauf eine langsame, aber stetige Entwicklung folgte. Die spielen inzwischen etwas ganz eigenständiges, sind aber ideologisch immernoch absolut im „harten Kern“ verwurzelt, wo sie ja auch herkommen – sonst wären sie nicht bei NoEvDia unter Vertrag. Was das Image angeht, die haben die andere, absolut authentische Form nach dem plumpen, infantil anmutenden „Maniacding“. Anonym (bzw. ohne Selbstdarstellung), machen ihre Musik samt grandiosem Konuzpt und fertig. Wobei Image ja immer so beabsichtigt klingt, was es in beiden Fällen wohl mehr oder weniger gar nicht ist. Kein Ego das mit „wir sind aus dem und dem Grund besonders“ Geblubber gefüttert werden will wie bei unseren werten Semesterferien-BM’lern. Lässt sich daher eher nicht mit ein paar dahergelaufenen Philosophiestudenten oder Kommunenhippies vergleichen und ist lustigerweise exakt das Gegenteil von denen. Musikalisch kein BM (mehr), ideologisch mehr als jede dieser Bands.
In der ihre vergebliche und vertraute Leidenschaft mehr wert ist als die, die mit neuen Zeichencodes immerhin nicht scheitert. In der guter Wille mehr zählt als ein gutes Ergebnis.
Nichts gegen Weiterentwicklung. Aber bitte ein paar Nummern unschwuler als mit Blümchen oder einer wandelnden Peinlichkeit wie „Hunter Hunt-Hendrix“.
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