Re: Such a Surge feiern 20 jähriges jubiläum ! ! ! kleiner nachruf

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Such a Surgedrummer

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Beiträge: 343

Laute Musik und gut gelauntes Stimmengewirr erfüllen den Trinkraum, fast alle Anwesenden wollen ihren Teil zum Artikel über Neriman Celibis Stehcafé beitragen. „Nur die Prominenz verkehrt hier! Der da ist Schlagzeuger von Moiterei“, ruft einer. „Ich hab‘ aber auch schon bei Daily Terror und Such A Surge gespielt!“, antwortet Drummer und Stammgast Daniel, der gleich um die Ecke wohnt und nach der Bandprobe gern auf ein paar Wolters-Granaten vorbei kommt. „Bier ein Euro, kannste nicht meckern. Günstiger kriegste‘s nirgendwo.“

„Herzlich willkommen erstmal“, wirft die 53-jährige Chefin Neriman dann ein, die von allen liebevoll „Anne“ genannt wird, türkisch für Mama. Vor einigen Jahren übernahm sie mit ihrer Familie den ehemaligen 20m²-Toto-Lotto-Laden, direkt gegenüber vom Verwaltungsgericht an der Wendenstraße, installierte Tresen und Barhocker, hängte Spielautomaten an die Wand und umsorgt ihre rund 40 erwachsenen Stammkunden-Kinder seither mit guter deutsch-türkischer Küche und Alkohol – täglich bis in die Nacht. Bei Mutti schmeckt‘s am besten. „Früher gab es hier viele Kioske und Stehcafés. Sie ist aber die Einzige, die alle überlebt hat“, erklärt Stefan, ebenfalls Stammgast, roter Löwe und redseliger Biertrinker, das Alpha-Tier im gemütlichen Eck. „Hier trifft sich absolut Alles. Kunterbunt. Sozialschwache und Arbeiter. Wir essen schön, trinken unser Feierabendbierchen, sind glücklich.“ „Die Atmosphäre passt, sagen wir mal so“, erzählt dann Abstinenzler Klaus. „Anne ist sozusagen die Mutter der Wendenstraße. Sie hört den Leuten zu. Ich wohne hier selber im Haus und komm runter zum Kaffeetrinken.“


Montag, 17 Uhr: Stefan (links), Daniel (mit Krücke) und Anne, der alle mit familiärem Respekt begegnen (rechts)

Klaus ist ein weiterer prominenter Gast im Stehcafé, der mit seiner Youtube-Sendung „Lucifer TV“ soziale Probleme in der Region aufdeckt, von der BZ abwertend „Pranger“-Klaus genannt wird und sich neben seiner Tätigkeit als Freizeit-Jurist auch in der Bürgerinitiative BIBS engagiert. „Man trifft hier sehr viele verschieden Leute. Ich hör‘ mir die Sorgen an und trage das mit ins Rathaus, mache auch mal Beratung.“ So wie für Kalle, den Pflegefall der Kneipe. „Der war ein Dreivierteljahr ohne Strom“, lallt ein bebrillter, älterer Gast. „Anne hat dann die ganzen Briefe sortiert und so. Jetzt hat er wieder Strom. Hat sie geschafft.“ „Kalle ist mein Adoptivsohn“, scherzt die Wirtin. Und: „Es gibt viel Handlungsbedarf“, erläutert „Pranger“-Klaus. „Wir sehen zu, dass wir die Leute aus dem Dreck ziehen, damit es nicht noch weiter abwärts geht. Das ist das A und O, das, was den Laden ausmacht. Das Herz dieses Ladens. Ein bisschen Zuwendung in einer Welt, die immer kälter wird. Ein kleines Stück Heimat hier auf der Wendenstraße…“

„So, das war‘s jetzt“, schließt Stefan plötzlich ab. „Mach die Scheiße hier aus. Wenn du was falsches schreibst, verklag ich dich. Ich hab‘ einen Rechtsanwalt, der wohnt hier im Haus. Ein schlauer Mann. Merk dir das, Mr. SUBWAY!“ Alle lachen, Mama gibt zum Abschluss noch einen Raki aus und die Stehcafé-Gemeinschaft läutet belustigt den Abend ein.

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