Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Talkpit › Meine geile Schwester oder: Ist Inzest okay? › Re: Meine geile Schwester oder: Ist Inzest okay?
Lizard KingIch frage mal anders rum: Welchen darwinistischen Nutzen hätte denn Lustgewinn durch Unterwerfung? Ich meine jeder Trieb hat ja in der Natur seine Funktion, entweder indem es zur Lebenserhaltung oder zur Fortpflanzung dient. Nur weil wir Triebbefriedigung nicht mehr zwangsläufig mit der ursprünglichen Funktion des jeweiligen Triebes koppeln ändert das nichts an den Prinzipien der Natur. Sexualtriebe die nicht der Fortpflanzung dienen würden darwinistisch betrachtet eine evolutive Sackgasse darstellen, findest du nicht?
meine güte, ist es denn so schwer zu verstehen dass es auch einen raum zwischen „natürliche barriere“ und „ist genetisch determiniert“ gibt? das ist sogar ganz sicher so, weil die evolution nur heuristisch funktioniert, und nicht jedes noch so kleine detail absolut optimiert werden konnte. wir sind nicht perfekt im sinne des darwinismus, sondern eben nur besser als unsere ausgestorbenen vorfahren, und auch wir haben genug eigenschaften und verhaltensweisen die darwinistisch gesehen „nix bringen“ – und zwar weil selektion nach anderen eigenschaften evolutionär besser funktioniert hat.
was schadet es denn bittesehr jemendes fortbestehen, wenn er masochist ist? er/sie wird sich fortpflanzen, so wie jede/r andere auch – deswegen hat es „für die evolution keine bedeutung“.
was zb. schon bedeutung hätte wäre eine abneigung gegen inzest – und SURPRISE! die haben fast alle.
aber okay, ich versuche mal mir einen darwinistischen nutzen aus dem hut zu ziehen, was ich übrigens nicht muss weil nicht alles was wir tun auch ZWANGSLÄUFIG einen darwinistischen grund haben MUSS:
lustgewinn durch unterwerfung könnte ein schutzmechanismus der schwächeren (ie. frauen, und in der tat gibt es auch mehr weibliche masochistinnen) sein: wer will denn schon mit einem stärkeren (der einen ansonsten unter umständen vergewaltigen würde) kämpfen (und dadurch schlimmeres riskieren)? jemanden dem es ohnehin spaß macht sich zu unterwefen, braucht das ja nicht zu stören.
ein anderer grund könnte sein, dass jemand der extrem auf die vermeidung von schmerzen bedacht ist, sich unter umständen gar nicht fortpflanzen würde. z.b. für viele frauen war früher (und auch heute noch) „das erste mal“ mit schmerzen verbunden, und auch ansonten wird wohl nicht auf jedes noch so kleine wehwechen des schwächeren geachtet worden sein – eine gewisse erotisierung von schmerzen könnte dieser angst entgegenwirken – lust und schmerz hatten immer schon irgendwie einen zusammenhang.
um es nochmal klar zu sagen:
ich glaube nicht, dass masochismus einen ach so tollen darwinistischen nutzen hat – nur schadet er auch nicht, und er könnte bei manchen das nebenprodukt von etwas anderem sein, dass ich in den letzten zwei absätzen beschrieben habe. auch ich habe keine wissenschaftlichen beweise für meine behauptungen, aber jedenfalls befinde ich mich nicht in der situation eine aussage zu rechtferigen die den realen gegebenheiten dem anschein nach widerspricht.