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Wo wir’s ja von Fans hatten – Facebookfund.
Die Hämmer, die es mit Fäusten zu bekämpfen gilt (VARG-Stellungnahme von Chrigel Hammerfaust, 25.07.2012)
Ich weiß es noch wie heute. Es war ein sonniger Freitagmittag. Ich kam gerade vom Training, setzte mich vor den PC und surfte ein bisschen herum. Allgemeines Zeug zum Weiterbilden. Süddeutsche Zeitung, Wikipedia und andere Seiten wurden besucht und zum Schluss blieb ich wie immer in Facebook hängen. Saboteurs und die Wolfeshorde. Ein paar Gruppen, die sich durch die Musik zusammengefunden hatten. Metaler aus Bayern und Umgebung. Und andere Gruppen. Dabei fiel mein Blick auf eine Meldung, dass einer meiner hoch geschätzten Metal-Freunde eine Seite kommentiert hatte, die sich „Gefällt mir nicht, weil es VARG ist“ nannte. Ich musste schmunzeln und besuchte sie das erste Mal.
Ich wusste selbst, dass es einige Kontroversen gab. Vergangenheit um den Sänger, allgemeine Kritik um die Band. Die ganze Zeit wusste ich davon, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Für mich stand die Musik im Vordergrund. Die Melodien gefielen mir einfach. Die Texte waren schön zum Mitsingen und so befanden sich bald 2 VARG-Alben in meinem Besitz. Doch das war alles vor diesem Tag.
Ich durchstöberte diese Anti-Seite, die sich gegen diese Band aus Coburg richtete. Als erstes fielen mir einige Beiträge von VARG-Fans auf. Sie bezeichneten die Organisation als irrsinnig, erstunkene und erlogene Beiträge häuften sich auf der Pinnwand, alles fabriziert von den Musikgegnern der Pagan-Metaler. Nun gut. Ich dachte mir: Es gibt ja immer Gegner von neuen Bewegungen oder Musikrichtungen. Aber von einem Anti-Fanclub hatte ich noch nie etwas gehört und ich musste mir eingestehen, dass dies auf eine negative Seite einzigartig war.
Allgemeines Gemecker machte sich breit auf der Seite, Bilder wurden verunstaltet, Bandmitglieder bloßgestellt und verarscht. Viele Anhänger fanden sich. Einige Verblendete auch, die keine Ahnung hatten, aber trotzdem „Gefällt-mir“ drückten. Kurz: Eine Spaßgesellschaft, die nichts anderes im Sinn hatte, als eine Band zugrunde zu richten. Aber ich ließ es einfach und kommentierte sie auch fleißig in Grund und Boden, wobei sie selbst nur Argumente auf unterstem Niveau vorbringen konnten.
Und so ließ ich sie weiterfuhrwerken und schaltete meinen PC aus, um mich sinnvolleren Dingen zu widmen. So weit, so gut.
Einige Tage vergingen und meine Meinung über eine meiner Lieblingsbands änderte sich nicht. Viele regten sich darüber auf und ich diskutierte mit, was aber manchen Horden-Mitgliedern zu dumm wurde und so hörte ich damit auf. Es brachte ja doch nichts. Sie würden weitermachen und ihren Support durch die Aufmerksamkeit aller weiter ausbauen. Als Horde musste man aber zusammenstehen. Das war klar.
Und so verging eine Zeit. Eine Zeit, in der sie mich nicht interessierten.
Doch dann lernte ich einen Schwarzmetaler kennen, dem diese Seite „gefiel“. Wer dies ist, tut nichts zur Sache. Und so wurde das Thema leider wieder aufgefrischt. Wir redeten über Musik. Metal hauptsächlich. Wobei diese Unterhaltung einen hässlichen Anfang und ein nicht zufrieden stellendes Ende hatte. Aber das ließ ich mal so dahingestellt.
Einige Anfeindungen, in denen es meistens um die Vergangenheit von Bandmitgliedern und um 0815-Texte und Riffs bzw. allgemeines Gitarrenspiel ging, später, war ich so auf der Höhe, dass ich nicht mehr in der Lage war, anständig zu denken.
Und als mir dann wirklich alles egal war, sah ich mir nochmal diese Seite an. Mich erfreute, dass sich die Meinungen verhärtet hatten und die Argumente der Pro-Metaler und Contra-Metaler hielten sich in der Waage. Einmal hier, einmal da. So ging das schon seit Ewigkeiten.
Ich kommentierte wieder fleißig, redete einige in Grund und Boden und erntete von den stoischen Verblendeten wie immer nur Hass. Blanken Hass.
Ein paar Leute fielen mir auf. Ein Black-Metaler, auf dessen Foto im Hintergrund einige Kinderbücher, die sehr glaubwürdig wirkten, abgebildet waren und eine Frau, die ein Profilfoto in einem total zugemüllten Zimmer aufgenommen hatte. Ich musste wieder kurz lächeln.
Und so geriet ich auch wieder mit den Hord‘lern aneinander, weil ich meine Wut preisgab und den anderen Leuten dieser Seite wieder Beachtung schenkte.
Doch am nächsten Tag kam die Erkenntnis.
Ich lachte einige Zeit und dachte einfach nur: „Vergangenheit sollte man ruhen lassen. Ich trag der Band nichts nach, ich steh hinter ihnen und höre weiterhin ihre Musik. Kaufe fleißig ihr Merch und supporte sie, wo es nur geht. Und zum Rest:
Wenn man manche Personen (wie mich) auf der Seite darstellt und somit zur Schau stellt, brandmarkt und auf eine Abschussliste setzte, sollte man sich überlegen, ob man nicht selbst braunes Gedankengut hegt und pflegt und, ob man sich geistig nicht in der NS-Zeit befindet. Ich sage nur: Davidstern auf den Ärmeln und öffentliche „Zur-Schau-Stellung“.
Wenn man sagt, dass eine Band nur Kleinkinder anspricht, ist das ein sehr schwaches Argument. Viele junge Leute hören Metal und das Alter hat mit der Qualität der Musik nichts zu tun. Also kann man das in den Wind schreiben.
Wenn es so 0815 ist, wie sie sagen, würde ich mal vorschlagen, schreibt Texte, schließt euch zusammen, lernt Instrumente spielen und dann sehen wir weiter. Ich bezweifle, dass ihr es aus euren Hinterhöfen schafft und den Erfolg der Wölfe habt. Alben auf hohem Niveau und eingängige Melodien mit eingängigen Texten und eine solche Fangemeinde aufzubauen ist Knochenarbeit und der Internetauftritt ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Nun zum letzten. Ihr könnt gerne weitermachen. Aber ich will euch mal etwas sagen: Toleranz ist für euch ein Fremdwort, Rechtschreibung ist nicht eure Stärke und lernt mal das Argumentieren in Deutsch, weil das klappt auch noch nicht so ganz. Und wenn man anderen die Vergangenheit vorwirft (wie hier: dem Sänger Nationalsozialismus unterstellen), solltet ihr euch mal fragen: Wirft euch jemand eure Jugendsünden vor? Vielleicht sogar Straftaten? Wenn nicht, solltet ihr mal sagen, warum ihr das mit anderen macht. Und wie oben schon angesprochen: Ihr bedient euch auch Methoden aus der schwarzen Zeit der deutschen Geschichte. Nur mal zur Info.“Ich lächelte noch einmal kurz und schloß gedanklich damit ab. Ein für alle Mal. Meine Person, meine Meinung, meine Musik. MEINE HORDE! MEIN VARG!
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