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Eddie1975Mag sein, dass das Feuilleton, die Mainstream-Musikpresse und Teile der Industrie nicht immer ganz fair mit der Band umgegangen sind, aber allein der kommerzielle Erfolg, den die Band mit Beginn der 90er Jahre verbuchen konnte, zeigt, dass dieses „Underdog“-Getue nichts weiter als eine, zugebenermaßen sehr geschickte, Imagestrategie war/ist.
Das kann ich so unterschreiben.
Die negative Auseinandersetzung der Presse begann ja intensiv auch erst als die Onkelz mit „Heilige Lieder“ in den Top-10 gelandet sind. Der Erfolg war also schon da, bevor sich die Presse auf die Band gestürzt hat. Bis dahin stimmt es auch, dass sich die Onkelz ohne mediale Aufmerksamkeit hochgearbeitet haben. Nach 1992 hat sich aber beides gegenseitig bedingt: mehr mediale Aufmerksamkeit -> mehr Plattenverkäufe -> mehr Unverständnis -> mehr mediale Aufmerksamkeit
Hinzu kommt ein ab dem Zeitpunkt bewusster eingesetztes Aussenseiter-Image. Und das ist zugegebenermaßen auch sehr erfolgreich gewesen.
Leider hat dieses Konzeot eine Reihe von Nachahmerbands gefunden, die sich zuerst ein Image gegeben haben und dann die passende Musik dazu gespielt haben, so nach dem Motto: Wir hauen jetzt in die Onkelzkerbe, dann können wir auch darüber singen, wie ablehnend uns die Gesellschaft gegenüber steht.
Die haben auf ihren ersten Platten schon Texte, in denen sie über ihre Ausgrenzung schwadronieren, obwohl sie diese bis dahin noch gar nicht erlebt haben.
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