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ClansmanMensch, Peter, von einem Sozial-Pädagogen erwarte ich ich eigentlich eine etwas vernünftigere Argumentation. Ich weiß nicht wie oft du in deinem Leben richtig eins auf die Nuss bekommen hast, teste es doch einfach wie sich sowas anfühlt. Das der „Fan“ einen Riss in der Mütze hat war ja jedem klar. Aber mit dem Mikro kann man so einen Spacken vor allen zum Affen machen, und er hat keine Chance zu kontern.
Okay, erstmal folgendes: Das eine ist mein Job, das andere ist meine private Einstellung. Dieses Forum nutze ich als Privatperson, was zur Folge hat, dass meine berufliche Einstellung ausgeklammert wird.
Ich will den Beitrag aber ernsthaft beantworten. Habe mir gerade das Statement von dem Vogel durchgelesen, der das Opfer war. Kann das ja alles nachvollziehen was der Herr da schreibt, aber sein Verhalten wird mir da einfach zu wenig reflektiert. Er gibt zu, dass seine Aktion nicht unbedingt „glorreich“ war (hier gebe ich ihm übrigens Recht).
Das ganze ist doch letztendlich ein Paradebeispiel für das „Aktion-Reaktion“-Modell. Der gute Mann hat sich daneben benommen – wie er findet in einem vertretbaren Rahmen. Er geht auf eine Veranstaltung, schlängelt sich durchs Publikum und zeigt der kompletten Band den Mittelfinger – wie er findet im Spaß. Ein bischen „gute Laune Pöbeln“ veranstalten.
Nun ist der Selim dafür bekannt, dass er sich selbst als ernstzunehmenden Künstler sieht. Man darf ihn und seine Haltung kritisch hinterfragen, allerdings nicht respektlos werden. Das ein solches Verhalten jemanden wie ihn bis auf Blut reizt dürfte selbsterklärend sein.
Wenn du mich schon auf meinen Job ansprichst, dann möchte ich folgendes Beispiel anbringen (was man evtl. auf den Vorfall übertragen kann): Ich würde beispielsweise niemals auf die Idee kommen jemanden mit einer Persönlichkeitsstörung bis aufs Blut zu reizen. Nicht nur, weil es mein Job ist (dies nicht zu tun), sondern weil ich damit rechnen muss, dass diese Person körperlich darauf reagieren könnte.
Gewaltätiges Verhalten halte ich natürlich nicht grundsätzlich für eine sinnvolle Lösungsstrategie. Ich finde es ist aber eine allzu menschliche Reaktion.
Ich kenne (berufsbedingt) viele Menschen, die Opfer von Gewalttaten (in jeder erdenklichen Variante) waren. Menschen die im Jugendalter misshandelt/verprügelt usw. wurden.Menschen die selbst nach dreizig Jahren aufgrund der vorgefallenen Situationen Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl haben. Die sich immer noch als Opfer erleben und ansehen.
Ich persönlich spiele da nicht mit. Wie bereits geschrieben trete ich jedem Menschen freundlich und mit Respekt gegenüber – völlig egal um wen es sich handelt. Diesen Respekt erwarte ich auch von meinem Gegenüber. Tut man dies nicht, so gehe ich zumeist den Weg des geringsten Widerstandes und lasse die Leute links liegen oder sage ihnen das sie mich in Ruhe lassen sollen. Passiert dies nicht und man nervt mich weiter, dann werde ich schon deutlicher. Warum auch nicht? Warum soll ich derjenige sein, der den Müll von anderen Leuten auffängt? Wieso soll ich das Opfer sein?
Gehen wir nun zurück zur eigentlichen Situation: Es mag für viele Leute hier gnadenlos überzogen sein, was Selim dort gemacht hat. Menschlich kann ich das erst mal gut nachvollziehen.
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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)