Re: ‚Das Kaninchen in der Zirkusstadt‘ oder Hati, Nik und der Zauber der Manège

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Nik

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Beiträge: 9,611

Dann mal auf:

1. Electro Quarterstaff – The right to arm Bears
‚Who the fuck are you?‘ bretterbretterbretter ‚ That’s who the fuck I am‘ bretterbretterbretter.
So in etwa beginnt mein Sampler also. Deswegen bin ich auch in der ersten Minute fest überzeugt, dass es sich hier um irgendwas Deathmetal-iges handelt. Tut es aber nicht.
Obwohl das beim Drumming und teilweise den Zwischenstücken vielleicht doch nicht so weit hergeholt ist. Glaube ich zumindest.
Das ganze Lied ist vollgepackt mit allen möglichen coolen bis schrägen Riffs, dann mal wieder mit Schwarmgitarren gespickt, und danach schon fast doomgleich langsam und schleppend.
Von Langeweile kann also nicht die Rede sein, wenn man es geschickt schafft, sich innerhalb einer Minute von Immortal zu Saint Vitus zu Job for a Cowboy zu Bolt Thrower zu hangeln, und dann wieder in Studenten Mathcore abzudriften.
Und das schaffen sie tatsächlich auch noch so erstaunlich gut, dass hier nichts irgendwo deplaziert, oder überladen wirkt.
Sozusagen instrumentaler Blackdoommathcoredeathgrindpowermetal, der sich auf sechs Minuten nirgends zieht. Gefällt mir.
7.5/10

2. The Atlas Moth – Coffin Varnish
Und auf in die kalten Gefilde des schwarzen Metall. Nach einem etwa halbminütigen intro, dass schön Druck aufbaut, sackt der dann plötzlich komplett ab, und redvziert sich auf ein Riff, das jedoch in Kombination mit dem Gesang svper klappt ( der Witz war scheiße, ich seh’s ja ein).
Der Gesang verstummt, und die Gitarren lullen einen in ferne Welten. Mag sein, dass ich für sowas einfach überempfänglich bin, aber ich fühle mich gerade in etwa hier:

Der leicht hallende Gesang, der wie ‚aus der Ferne herausgeschrieen‘ wirkt, passt beachtlich gut in das Bild rein.
Und auch, wenn das Drumming nicht schlecht ist, und die Gitarre(n ?) vor allem in den instrumentalen Parts um eine und drei Minuten eine tolle Wirkung haben, gefällt mir der Gesang am Besten.
Zu bemängeln hätte ich da eigentlich wenn überhaupt, das mir das ganze vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeel zu kurz ist. Auf Albumlänge hat das bestimmt eine noch viel intensivere Wirkung.
8.5/10

3. Fleurety – Fingerprint
Höhergestimmte Gitarren, die dann auch noch im 12 Bund rumzuquatscheln scheinen, und dazu eine fast hypnotisch gleichbleibende Bassline leiten das Lied ein.
Dann setzt der ‚Gesang‘ ein. Naja, oder in dem Part eher eine Frauenstimme, die durch ein schlechtes Webcammikrofon vor sich hinredet.
Und obwohl sich die Bassline monoton durch das komplette Lied zieht, ändert sich der Gesang tatsächlich irgendwann zu einem solchen, und erscheint schon fast leicht opernhaft angehaucht.
Nachdem dies in den ersten zweiten Minuten immer zweifach von einem kleinen Elektro+Gitarre+Bass-Intermezzo unterbrochen wird, das mich irgendwie an ‚Firestarter‘ von The Prodigy erinnert (verurteilt mich nicht, ich bin musikalisch ein Laie :haha: ), wendet sich das Ganze dann gegen 2:30.
Hier kommt nämlich ein avantgarde(?)-mässiger Teil, und die Quietschegitarren kehren wieder zurück. Die Webcamstimme wird jetzt auch noch verzerrt und klingt teils fast stöhnend. Und wird dann wieder höher und hallend. Und mein Elektrozwischenpart kehrt wieder. Und der Avantgarde-Part auch. Obwohl das Lied total abgefahren ist, und mich an einen siebenminütigen Drogentripp in einen Starwarspuff erinnert, ist es irgendwie toll.
7.5/10

04. Boredoms – ♥
Na also wirklich. Bevor ich hier bewerte vorneweg erstmal eine Meinung. Wieso dieses Herz? Wieso dieses: , wenn man auch dieses: haben kann.
Naja, okay, jetzt zum Song. Die ersten Sekunden haben mich an elektronischen Blackmetal erinnert, da die Bässe wie Blastbeats klangen, aber unerwarteterweise werden die Bässe immer langsamer, und driften dann so weit ab, dass sie wie Bongotrommeln bei irgendeinem Ritual im tiefsten zentralafrika klingen. Dazu dann immer leicht verträumte, hallende und immer höher werdende… Töne, und meine Meinung zu den Bongotrommeln festigt sich immer weiter.
Das trommelt und höhelt dann ein paar Minuten vor sich her. Oder auch das ganze Lied. Naja, nicht umbedingt mein Ding, aber das Trommeln find ich cool. Und ich hab zwischendurch das Gefühl, dieses Geräusch zu hören, dass man bei Minecraft manchmal in der Nähe von Höhlen hört.
Bei 1:50 das:
www.youtube.com/watch?v=2q-GBxaObm0&feature=related
Naja, hätte man glaube ich mehr draus machen können.
3/10

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