Re: Moralisches Dilema

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Leukon

Registriert seit: 14.07.2010

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abrakadabradas prinzip der menschenwürde ist, abgesehen von seiner schwammigkeit, für mich nicht mehr als eine faustregel. festhalten am prinzip der menschenwürde, koste es was es wolle, halte ich eigentlich für verrückt. für den alltag eignet es sich natürlich trotzdem, auch für utilitaristen, denn es würde die meisten unglücklich machen, in ihrer würde verletzt zu werden.

Mit dem völlig unzulänglichen Kriterium des ,,Glücks“ lässt sich die Sache natürlich nicht fassen, allein dem Versuch liegt eine folgenschwere Verwechslung zugrunde. Würde, auch Ehre – das sind die Bilder, die sich der Mensch von sich selber macht; sie beziehen sich nicht auf etwas, was der Mensch selbst ist. Selbsterhöhung, nutzloser Dienst an sich selbst.

abrakadabra

wenn eine situation einem utlilitaristen nicht zur gänze bekannt ist (man weiß zb. nicht, wie sich jemand zukünftig verhalten wird), muss man eben nach dem „erwartungswert“ vorgehen – und wenn man nichts über die vier personen weiß, und auch nichts über die eine person die geopfert werden soll, ist der erwartungswert des glücks dass sie „erzeugen“ bei allen gleich groß – und damit bei den vier leuten viermal so groß wie bei dem einzigen.
dass es sich für einen menschen, jedenfalls in unserer gesellschaft, auszahlt zu leben, halte ich für eine recht sichere annahme. sollte das nicht so sein, könnte man sich schließlich auf der stelle umbringen.

Was ist Glück, was ist Lebenswert? Ich bin nicht bereit, hier weiter um solche diffusen Vorstellungen zu kreisen. Dieses Gerede ist doch wirklich deprimierend und absurd, dem Menschen noch nicht einmal gemäß. Die dürre Interessenpsychologie die der Utilitarismus zugrunde legt, ist, frei nach Nolte, dort nützlich, wo gemessen, kalkuliert und gewogen wird. In einer Welt der Waren – aber nicht einer Welt des Menschen, der seine Größe aus anderen Quellen schöpft.

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