Re: Das Beste der Besten

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palez

Registriert seit: 04.01.2007

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Dancing Mad God[…] aber du wirst dich wahrscheinlich für „The Sound“ entscheiden, oder?

Komischerweise nicht, obwohl’s ja echt sowas wie mein Erweckungserlebnis in der Hinsicht war. Aus der postrockaffinen Phase habe ich, ohne viel nachzudenken, die Live-Version von „Blood Promise“ genommen.
Was wäre der dritte Swans-Song gewesen? 🙂

Ah ja, weil’s ja alle machen, poste ich auch mal meine Kandidaten. Keine Ahnung, ob die Reihenfolge so bleibt – das Zeug von The Angelic Process quer über den Sampler verteilt würde wohl ziemlich random wirken, das wäre innerhalb der Swans- und PJ Harvey-Abschnitte allerdings auch der Fall. Und weil ich mich gerne ungefragt rechtfertige:

The God Machine

Seit 2006 hat „Scenes From The Second Storey“ mich nicht nur durch ansonsten unerträgliche Lebensphasen begleitet, sondern schaffte es in den richtigen Momenten auch, meinen Kopf zum bitter nötigen Luftschnappen aus dem Wasser zu zerren. „The world is a terrible place and worth fighting for.“

– Purity (8:56) (bester Song aller Zeiten)
– The Desert Song (5:12) (bedrückende Verlorenheit auf laternenerhellten abendlichen Großstadtstraßen)
– Boy By The Roadside (5:49) (würde mir ein schlechtes Gewissen bereiten, das Zweitwerk auszulassen)
– The Blind Man (5:59) (Pathos! Gitarren!)

Swans

Wenn ich Swans höre, liegen meine Nervenenden offen, wenn ich Swans höre, bin ich schutzlos. Ihrer Brutalität setzten sie niemals nur den Hörer, sondern in gleichem Maße auch sich selbst aus. Die künstlerisch und emotional rücksichtsloseste Band, die ich kenne.

– Blood Promise (15:23) (Kapitulation vor dem Leben und dem Tod)
– Beautiful Child (4:52) (zum Abdecken der Zähneausschlagphase)
– Love Will Save You (6:03) (zum Abdecken der Häschenphase)
– I Crawled (live) (10:05) (das Abdecken von Jarboes Stimmspektrum ist natürlich zum Scheitern verurteilt)

The Angelic Process

Wenn man Musik von Strukturen, Instrumenten, Worten und den ganzen anderen metaphorischen Mittelsmännern befreit, die sie braucht, um Gefühle auf das Allgemeinverständliche herunterzubrechen, wenn man sich minutenlang in eine unablässig hämmernde Nervenzusammenbruchskapsel setzt und wenn von allem Ausdruck nach Häutung und Rückerlernungsaufwand nur noch der nackte, gellende Schrei bleibt, dann hat man The Angelic Process.

– Burning in the Undertow of God (6:46) (hab wohl keinen anderen Song so oft auf irgendwelchen Samplern verbraten – perfekte Visitenkarte)
– The Ruined Life of Someone Better (8:47) (wer es bis zum Schluss auf meiner Beerdigung aushält, wird mit einer der ergreifendsten Melodien belohnt, die ich kenne)
– Sigh (10:15) (der Abschnitt braucht noch einen Schlag in die Fresse…)
– Dying in A-Minor (…und etwas Nervenbalsam als Ausgleich)

PJ Harvey

Hier war ich bei der Songauswahl wohl am pragmatischsten, denn die Faszination besteht bei dieser Künstlerin weniger in persönlichen Bezügen als in den virtuosen Wechseln von Stil und Bühnenpersona. Wirkt distanzierter als beim Rest der Auswahl, insgesamt und gerade deswegen aber die wohl einnehemndste Bühnenpersönlichkeit, die ich kenne.

– To Bring You My Love (5:33) (Stimme fährt einem unnachahmlich in die Adern)
– Silence (3:05) (von ihrem Sterbebettalbum „White Chalk“, so niederschmetternd und so wahr)
– A Perfect Day Elise (3:06) (Trip-Hop und Salinger)
– Rid of Me (4:28) (Sex! Wut! Schmutz!)

Gesamt: 1:52:39