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Gute Idee, auch sehr schön geschrieben.
Ich versuch mich auch mal an einer kleinen Beschreibung.
Ich war zarte 8 Jahre alt, als mir die „Greatest Hits“ von Queen als Vermächtnis meines älteren Bruders in die Hände fiel. Die Musik hat mich wohl sofort gepackt und mein Leben vortan stetig geprägt. Ich habe mich daran gemacht mit meinem eigenen spärlichen Taschengeld bei gelegentlichen Ausflügen in den Media Markt mit meiner Mutter die Diskographie von Queen zu vervollständigen. Das mein Vater noch Original-Pressungen von „A Night at the Opera“ und „A Day at the Races“ im Schrank stehen hatte hilf natürlich auch mein scheinbar unersättliches Verlangen nach Queen zu stillen. Und noch heute höre ich beinahe täglich Queen, meiner Meinung nach ganz simpel die beste Band die jemals diese Erde bewandert hat. Bei der Track-Auswahl ging ich recht intuitiv vor, wenn ich auch einen Schwerpunkt auf das oft vergessene Frühwerk von Queen legen wollte, deshalb auch gleich zwei Stücke des Debut-Albums. Nichtsdestotrotz waren es aber auch immer diese beiden Lieder die mich dank ihrer Reichhaltigkeit an verschiedenen Stilen und Facetten schon immer am meisten beschäftigt haben.
ca 8 Jahre später bin ich dann komischerweise sogar durch MTV auf Muse gestoßen. Da gab es immer noch diese eine Sendung die der Kavka moderiert hatte, bei der noch relativ anständige Rock-Musik gespielt wurde. Und es kam „Plug In Baby“. Dieses übergeniale Riff und die Leidenschaft des Sängers haben mich sofort fasziniert und gleich am nächsten Tag bin ich losgezogen um mir “ Origin of Symmetry“ zu besorgen. Es war dennoch etwas verwunderlich, da ich durch Bands wie Slipknot, Machine Head und Dimmu Borgir gerade voll auf den Metal-Film gekommen war und der ~weinerliche Gesang und die musikalische Alternative-Rock.Untermalung zu der Zeit so gar nicht in mein Beuteschema zu passen schienen. Dennoch kann man meine Liebe zu Muse irgendwie auch an gewissen Parallelen zu Queen festmachen, gerade was Genialität im Songwriting, Instrumentalisierung, und Leidenschaft die die Musik durchströmt betrifft. Als ich dann noch in den Genuss der „Hullabaloo“-DVD kam, war es vollkommen um mich geschehen. 90 Minuten lang lag ich wie gelähmt in meinem Bett und konnte gar nicht fassen wie fesselnd und genial diese drei Menschen diese Musik auf die Bühne bringen. Es ist hier sicher nicht übertrieben von der besten (Live-) Band der Welt zu sprechen.
Deftones hingegen waren eine reine Empfehlung von Freunden, die ich jedoch zuerst nur milde belächelte. Ich war da ziemlich auf dem Selbstentdeckungs-Trip und wollte mir überhaupt nicht reinreden lassen was ich hören sollte und was nicht. Wie dem auch sei spielten mehrere Faktoren eine gewisse Rolle wie ich dennoch zu den Deftones fand. Ein recht schwere Schlag was Liebesleben, Freundeskreis etc pp betraf schleuderte mich relativ zielgenau von der Fahrbahn in ein tiefes Loch. Und gerade an diesem einen denkwürdigen Abend beschloss ich der White Pony von Deftones dann doch mal ein intensiveres Listening zu geben. Und es traf mich gerade bei Liedern wie „Digital Bath“, „RX Queen“ und „Knife Party“ wohl dermaßen hart, dass ich seitdem nie wieder von der Band loskam. Ich besitze einfach eine tiefe emotionale Binsung zu der Band und ich glaube kaum das ich jemals davon loskommen würde. Aber wer will auch schon von der besten Band der Welt wegkommen.
Das war auch die Zeit zu der ich mich hier im Forum angemekldet habe. Und das spielt (wie ich mir vorstellen kann wie bei vielen) eine zentrale Rolle wenn es um Prezident geht. So durfte ich bei einem Battle mit dem leider verschollenen s4tyricon „Terpentinmucke“ von dem kleinen Katechismus Prezidents kennen lernen. Direkt haben mich Flow, Sprache und Text sehr gefesselt. Hip Hop war ich nie abgeneigt, als kleiner Prepubertärer war ich immer schon großer Fan von Samy Deluxe, Eminem, Beginner etc. Etwas derartiges wie Prezident kam mir dennoch noch nie unter die Ohren. Da sie so leicht zu haben ist hatte ich auch recht schnell seine komplette Disco durchforstet und war einfach Baff. Teilweise echt schon sehr beängstigend wie gut das hier vorgetragene, die emotionale Tiefe und der Lebensstil Prezidents sich mit meinem eigenen abzugleichen schienen. Er rappte mir einfach direkt aus der Seele. Seitdem begleitet er mich auch quasi täglich und er lässt sich auch einfach nicht tod hören. Regelmäßig Gänsehaut gibts daher immer noch bei den hier draufgepackten Songs und bei zahlreichen anderen. „Galgenhumor“ und „Mise en Abyme“, die ja Ardor drauf hat, „Unwohl“ und natürlich das großartige „Hörensagen“ standen dabei aber auch in engster Auswahl. Wenn man sich mit dem besten Rapper der Welt beschäftigt fällt es halt schon schwer sich auf 3 Tracks zu beschränken.
Auf merkwürdigstem Weg hab ich allerdings Between the Buried and Me kennenglernt. Damals, voll auf dem Metalcore Trip. Jeder Breakdown durfte härter sein, jedes Riff abgefuckter. So bin durch komische youtube-videos auf eines mit den „most insane breakdowns“ gestossen. Was hier dargeboten wurde waren aber garnicht die üblichen metalcore-breakdowns, sondern eben Stellen die viel weiter gingen, die einfach oft unfassbar waren. So eben auch der Break von „Foam Born (b): The Decade of Statues“.Tagelang hab ich mir immer wieder dieses doofe Top Ten-Video reingezogen, einfach nur weil mich der Part von BTBAM so sehr faszinierte, bis ich mir dann schließlich die „Colors“ besorgt hab. Naja anfangs ist das alles so an mir vorbeigerauscht, Foam Born war immer noch der Favorit, wo doch auch der Anfang wieder sehr an Queen/ Muse erinnert. Aber ich denke die BTBAM-Kenner werden es kennen. Es braucht einfach bis es Klick macht. das ist einfach auch nichts zum nebenbei hören. Wenn sich dann aber die zahllosen unfassbaren Gänsehaut-Momente von Colors endlich im Gehörgang voll und ganz entfalten wird man wohl für immer hineingezogen. Die Reise aufdie einen BTBAM auf „colors“ entführen scheint endlos, man möchte für immer darin versinken, weshalb das auch das beste Album, der besten Band der Welt ist.