Re: Das Beste der Besten

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tonitasten

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Noch mal zusammenfassend mein Mixtape mit kurzer Einleitung:

Tom Waits

Tom Waits entdeckte ich vor ein paar Jahren durch diverse Samplergeschichten. Bisher hat es noch kein Songwriter geschafft so grausame, traurige und gleichzeitig wunderbare Geschichten mit ungewöhnlicher, höchst anspruchsvoller Musik in Einklang zu bringen. Faszinierend an Waits ist seine Vielseitigkeit. Vom stets unterschätzten, trinkfreudigen Barpianosänger der kleinen Leute verwirklichte er unter Mithilfe seiner Ehefrau im Laufe der Jahre einige Theaterprojekte und war in der Vergangenheit auch als Schauspieler aktiv. Im Laufe seiner langen Karriere wurde, nicht minder beeinflusst durch seinen privaten Lebensstil, seine Musik verwurzelter und geerdeter, ohne sich von seinen avantgardistischen Anspruch zu entfernen. Das schonungslos, brutale Charles Bukowski´s trifft immer noch auf das grostesk, schöne eines Kurt Weill.

– Singapore (Rain Dogs, 1985)
– The Piano Has Been Drinking (Not Me) (Small Change, 1975)
– A Little Rain (Bone Machine, 1993)

Pink Floyd

Pink Floyd begleiten mich schon fast das ganze Leben, anfangs durch ihre Hits „Another Brick In The Wall“ (auf diesen Sampler in einer Long-Version) und „Wish You Were Here“, später durch deren Konzepte, die sich vor allem mit der Entfremdung des Menschen und seiner Rolle in sozialen Hierarchien, verbunden mit Kindheitserinnerungen und Kriegstraumata, auseinandersetzen. Durch einen guten Freund lernte ich im jugendlichen Alter ihre Alben kennen und tauchte immer mehr in dieses musikalische Universum ein. Auch die Filmfassung von „The Wall“ sah ich damals das erste mal. Bild und Ton ergaben ein schonungsloses, ungeschöntes Ganzes und ließen mich sprachlos zurück. Ihr musikalischer Einfluss, von den psychedelischen Anfängen mit Syd Barrett bis zu den großen Prog-Epen der 70er, bleibt unerlässlich für neue Generation von Musikern.

– Another Brick In The Wall (Long Version) (The Wall, 1979)
– Sheep (Animals, 1977)
– Echoes (Meddle, 1971)

Porcupine Tree

Porcupine Tree lernte ich in ihrer metallischen Phase kennen. Bei genauer Betrachtung stellte ich fest, das es da so viel mehr zu entdecken gibt. Ähnlich wie die Ozric Tentacles griffen Porcupine Tree den psychedelischen Jazz- und Spacerock der 70er auf, und spielten in den 90ern davon eine zeitgemäße, trancige Variante (das Gitarrenspiel erinnert in vielen Momenten etwa an Steve Hillage). Was die Stachelschweinbäume von anderen Bands unterschied, war ihr Gespür für packende, wunderschöne Melodien. Das psychedelische Verständnis verfeinerten sie mit einprägsamen Momenten auf „Stupid Dream“ und „Lightbulb Sun“. Das Songwriting erreicht auf „Stupid Dream“ meiner Meinung nach seinen traumhaften, unerreichten Höhepunkt. Dennoch entwickelten Porcupine Tree ihren Sound konsequent fort. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Band in naher Zukunft einschlagen wird.

– Radioactive Toy (Live) (Coma Divine, 1997)
– Don´t Hate Me (Stupid Dream, 1999)
– Shesmovedon (Lightbulb Sun, 2000)

Joy Division

Durch einige Artikel und vor allem den Film „Control“ lernte ich Joy Division kennen. Keiner legte seine Selbstzweifel, seine Depression und seine Ängste so schonungslos offen wie Ian Curtis. Der statische, körperlose Sound dieser Band vermittelt Bilder von leblosen, entfremdeten Häusern und Fabrikhallen. Musik, die einen den Boden unter den Füßen wegreißt, wenn man sich als letzter Mensch auf dieser Erde fühlt.

– Insight (Unknown Pleasures, 1979)
– Heart & Soul (Closer, 1980)
– Atmosphere (Single, 1980)

Swans

Hier nochmal tausend Dank an palez für diese verstörenden, brutalen Klangwelten. Diese Musik tritt schonungslos in die Magengrube, wenn man schon am Boden liegt. Selbst Momente betörender Schönheit haben bei den Swans noch etwas zutiefst befremdliches. Ganz große Musik ist das.

– Children Of God (Children Of God, 1987)
– The Seer (The Seer, 2012)
– Failure (White Light From The Mouth Of Infinity, 1991)

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