Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Meetingpoint › User vs User › Das Beste der Besten › Re: Das Beste der Besten
So, mein Sampler steht. Bevor ich hier jetzt aber die Playlist raushaue, möchte ich ganz dem hier aufgekommenen Trend nach, ein paar erläuternde Worte verlieren.
Ich habe versucht, in meinem Sampler die Bands einzubeziehen, die alle Phasen, die ich musikalisch durchgemacht habe, oder durchmache irgendwie am besten präsentieren (im weiteren Verlauf fett markiert), damit ich nicht einfach die aktuellen fünf Favoriten aneinander Reihe.
Meine aktive Musikerlebnisphase begann 2005. Ich war damals elf Jahre alt, und ein begeisterter Wrestlingfan. Bei der einunzwanzigsten Episode von WresteleMania spielten Motörhead die Einmarschmusik für Triple H live, und ich war begeistert von den alten Säcken die da auf der Bühne standen, wie ein elfjähriger Junge sonst eigentlich nur von einem Clown begeistert sein sollte. Lemmy war total betrunken, hat nicht eine Textzeile gerade herausgekriegt, aber das war dennoch ein einschneidender Moment für mich, und ist so ca das früheste Musikerlebnis, an das ich mich erinnern kann. Bis heute hat mich Motörhead seit dem wohl als einzige Band immer aktiv begleitet.
Indessen waren sie dann aber auch lange Zeit das härteste, was ich gehört habe. Durch meine Freunde kam ich dann auf solche Sachen wie Green Day, Blink 182 oder Yellowcard. Von dem Ganzen ist nicht viel geblieben, da der Drang nach härterer Musik in mir aufkam. Yellowcard allerdings haben mich, vermutlich aufgrund ihrer wirklich sehr eingängigen Texte, die ich auf vielerlei Wege auf mein Leben interpretieren konnte (ja, auch als zwölfjähriger denkt man manchmal, man hätte die Liebe seines Lebens verloren 😛 ) oder wollte.
Härtere Musik war aber das, was ich wollte, und Thrash Metal war, was mir gegeben wurde. Am Anfang mit den ganz typischen Klassikern (dank Motörhead hatte sich ein Attachement für Musik aus der Zeit vor meiner Geburt gebildet), das heißt Slayer, Sodom, Kreator, Tankard, Anthrax oder Megadeth. Da Thrash aber zu dieser Zeit, und auch schon etwas früher, einen zweiten Frühling erlebte, lernte ich sehr schnell eine ganze Menge anderer Bands kennen. Das reichte von älteren, vielleicht eher unterbewerteten Klassikern á la Vendetta oder Re-Animator, bis hin zu jungen Bands wie Violator, Municipal Waste, Nocturnal oder Vektor. Thrash gehört auch heute definitiv noch zu meinen Lieblingsgenres, aber ich kann es nicht mehr so exzessiv hören wie zu jenem Zeitraum, der sicherlich ca bis 2010 andauerte.
Dann kam eine Phase, in der ich einfach nur neue Musik kennenlernen wollte, weil im Thrash lange das Rad nicht mehr neu erfunden werden kann, und ich einfach irgendwann von all dem Immergleichen gelangweilt war. Zunächst gab es dann Ausflüge in alles, was irgendwie harsch, brutal und laut war (von Unleashed über Devourment bis Deiphago), aber bis auf ein paar wenige Bands ist da nichts hängen geblieben und hat wirklich lange und andauernd zu meinen Favoriten gezählt. Retrospektiv würde ich dieser Phase beinahe Zeitverschwendung ankreiden wollen.
Dann kam (und Schande über mich, es war ja schon fast wieder ein Trend aufgekommen) Psychedelic/Doom/70er/wie auch immer Metal, von dem ich allerdings eigentlich nicht viel gehalten habe, bis ich auf sandigere und rockigere Gefilde gestoßen bin, und Stoner Rock für mich entdeckt habe! Noch bin ich in diesem sehr weit gefächerten Genre nicht lange genug drin, um sagen zu können, ich würde wirklich viel kennen, aber mit Genrekönig Josh Homme habe ich jedenfalls schon einige meiner Lieblinsgbands kennengelernt, und die Queens Of The Stone Age sind eigentlich so genau der Sound, den ich (scheinabr unbewusst) gesucht habe.
Zuletzt bin ich dann durch Zufall irgendwie auf eine folkige genauso wie depressive Black Metal Schiene gekommen, womit ich Bands wie Empyrium, Waldgeflüster, Shining, Summoning oder October Falls meine.
Nun bin ich aber an einem Punkt angekommen, an dem sich, wie ich mich einschätze, mein Musikgeschmack mit irgendwas zwischen Thrash und Black Metal und Stoner Rock einpendeln wird, da das genau die Sachen sind, die die Vielfalt aufweisen, nach der ich gesucht habe, ohne mich gleichzeitig zu überfordern (hier sei zugegeben, dass mich einige Post-Rock Interpreten, sowie der ganz ausgefallene Kram dies ab und an tun, da ich, obwohl man den deutschen ja gerne eine besondere Innerlichkeit andichtet, nicht in Worte fassen kann, was ich bei diesen Songs denke oder fühle. Zwar lassen mich Mogwai, this Is Your Captain Speaking, If These Trees Could Talk oder Sleepmakeswaves [gerade Erstere und Letztere mag ich gerne in Favoritenlisten aufzählen] nicht kalt, aber mich überkommt da einfach etwas, das sich zu intensiv anfühlt).
Aber jetzt genug der Schaumschlägerei, hier die ultimative Playlist:
Motörhead
Louie, Louie (Overkill)
Iron Fist (Iron Fist)
Crazy Like A Fox (Overnight Sensation)
Yellowcard
Drifting (One For The Kids)
Breathing (Ocean Avenue)
Ten (Southern Air)
Megadeth
Hangar 18 (Rust In Peace)
Wake Up Dead (Peace Sells… But Who’s Buying?)
Washington Is Next (United Abominations)
Queens Of The Stone Age
No One Knows (Songs For The Deaf)
Feel Good Hit Of The Summer (Rated R)
Little Sister (Lullabies To Paralyze)
Empyrium
Kein Hirtenfeuer glimmt mehr (Weiland)
Under Dreamskies (A Wintersunset…)
The Ensemble Of Silence (Songs Of Moors & Misty Fields)