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NezyraelKatatonia
Katatonia kenne ich natürlich und mag ich stellenweise auch ziemlich gerne, obgleich diese absolute Bewunderung die manche für die Band empfinden sich bei mir nie einstellen konnte, da ich die Diskographie doch für recht durchwachsen halte. Los geht dieser erste Samplerteil mit Evidence von Viva Emptiness, einem Song der Bandphase die ich für die stärkste halte und die die Alben The Great Cold Distance und dessen Vorgänger VIva Emptiness umfasst, von dem auch der Song stammt. Katatonia schaffen hier eine ganz eigene Atmosphäre aus Melancholie, Kälte, Entrücktheit und etwas, dass ich mal als unmittelbare Distanz bezeichnen möchte, eine Mauer die den Hörer immer vom eigentlichen Song fernhält. Das Problem von Katatonia auf Samplern ist aber einfach, dass die Band als Album grade in dieser Phase einfach so viel besser funktioniert. Der nächste Song In The White stammt sogar von meinem Lieblingsalbum von Katatonia, The Great Cold Distance, aber wie Evidence hat auch er das Problem als einzelner Song kaum zu funktionieren (obwohl ich die Wahl eh bisschen merkwürdig finde). Man schafft es nämlich nicht, in einem Song, in den paar Minuten, diese Mauer zu überwinden die Katatonia um ihre Songs zu errichten, man muss sich Zeit nehmen und die Band in Ruhe auf sich wirken lassen um die Einzigartigkeit des Erlebten fassen zu können. Wie gesagt, zum Glück kenne ich die Band schon, weil für sich wirken die 2 Songs relativ verloren, mit den zugehörigen Alben kommt aber ein starkes Endprodukt heraus.
Der dritte Song Don’t Tell A Soul von Last Fair Deal Gone Down besitzt vom Intro abgesehen eine deutlich rockigere Ausrichtung und verfügt auch über deutlich eingängigere und schmissigere Gesangslinien. Finde ich persönlich aber ein wenig öde und ist so gar nicht die Musik die ich gerne von Katatonia hören möchte. Sicherlich ist an einigen Stellen hörbar, wohin der weg die Band noch führen sollte, aber der konsequente Ausbau der düsteren Seite und der Melancholie passt doch deutlich besser als dieser Song. Kenne aber das dazugehörige Album nicht wirklich, von daher will ichs nicht zu vorschnell aburteilen, aber meh, so richtig toll find ich den Song nicht. Wenn ältere Katatonia, dann doch Brave Murder Day.
Das mit der Albenzusammengehörigkeit kann ich grundsätzlich genausogut nachvollziehen wie die Tatsache, dass Katatonia nicht jeden gleich mitreissen können. Nichtsdestotrotz habe ich versucht, Songs zu wählen, die möglichtst gut alleinstehend funktionieren können. „Evidence“ ist meiner Meinung nach einer der besten Songs, die Katatonia je geschrieben haben und funktioniert wunderbar alleine, im Albenkontext aber wirklich halt noch besser, da bin ich völlig bei dir. „In The White“ war, und ist, einer der wichtigsten Songs dieser Band für mich persönlich, der mir einfach unglaublich viel gibt, da kann ich sehr gut verstehen, wenn man den als nicht so gut „funktionierend“ betrachtet, auch wenn es bei mir nicht so ist ;-).
Und schlussendlich kannst du dir wohl die Mühe sparen, dich mit „Last Fair Deal Gone Down“ auseinanderzusetzen, da glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass dir das Weitere gross zusagen wird. „Don’t Tell A Soul“ ist für mich einfach ein wunderbarer „abends-in-der-Mitte-der-Strasse-laufen“ Song, der eine wunderbare beruhigende und „besänftigende“ Wirkung ausstrahlt. Dass der Song (und auch das dazugehörige Album) nicht jedem zusagt, finde ich völlig logisch.
Nichtsdestotrotz freue ich mich auf weitere Reviews und sage schonmal „danke“ 🙂