Re: Anarcho-Feministische Pandas mögen keinen Kinderpunch. Schade. Aber Faultiere sind schon irgendwie cool

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Nik

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Paysage D’Hiver – Welt aus Eis

Wow. Nach dem epischen, gut produzierten Klang von Darkspace war ich mir nicht sicher, ob meine Datei von Paysage D’Hiver richtig ist. Aber scheint so zu sein. Denn dieses rohe, blecherne, scheppernde und matschige, eben dieser typische raw blackmetal-Sound, kombiniert mit der atmosphärischen Musik vermittelt das, was Wroth (oder, wie er hier heisst, Wintherr) vermitteln will.
Die unbarmherzige, gandenlose Kälte des Winter. Alles verschlingend, ohne Rücksicht auf irgendetwas, oder irgendjemanden. DIe Welt unter sich begrabend, und für viele das Ende bedeutend. Dieses fatale und doch verständliche Bild des Winters zeichnet Welt aus Eis. Die Gitarren und das Drumming sind schnell und energetisch, wie schon bei Darkspace, mit scharfen und kalten Melodien und verzweifelt krächzendem Gesang. Einige der Riffs erinnern außerdem sehr stark an traditionellen norwegischen Blackmeta, und geben dem Klang einen epischen Hauch. Dies verstärkern auch herzzereißend schöne Streicher, hoher, verlorener Frauengesang und symphonische Synthesizerfelder. Dann folgt ein ruhiges Intermezzo. Eine Akkustikgitarre spielt ein einsames, hallendes Lied, und wird von einer zweiten Stimme unterlegt. Die Schönheit, welche in der Tödlichkeit des Eises begraben liegt, tritt hervor, wirft ein klares Echo und wird mit Licht durchflutet, zieht in ihren Bann. Der kleine Junge, welcher das Spiel fasziniert beobachtet, bemerkt die schweren, verzerrten Gitarren die nahen nicht. Frostiges, böses Lachen erklingt. Leise beginnt ein gnadenloses Inferno, das Eis am Boden beginnt langsam aufzubrechen, bildet Risse, welche den Boden unter dem Jungen zerfetzen. Unvorbereitet fällt er in die eisigen Fluten, wird unter die dicke Eisdecke gespült, ohne entkommen zu können. Und doch, trotz dieser ausweglosen Situation scheint die Sonne durch das Eis, bildet wunderschöne Prismen und Farbreflektionen, während eine wundervolle Geige sich über das herzlose, schwarzmetallische Hassfeuer legt. Düstere, gespenstische Ambientmauern errichten sich, als der Leichnam umhertreibt, unter der dicken Wand nur als Schatten erkennbar. Paysage D’Hiver verzichtet darauf, den Winter in seiner romantischen Schönheit zu zelebrieren. Stattdessen sucht es die tragische, und doch faszinierende Schönheit in der Gefahr und Zerstörungskraft dieser einzigartigen Zeit. Und das gelingt. Definitiv.
10/10

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