Re: Angst vor wissenschaftlicher Aufklärung?

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Kosmonaut

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Beiträge: 882

DubbyGuter Beitrag, Mister ! So hatte ich mir das vorgestellt.

Ich würde noch hinzufügen, dass das Forschen ein großes Aufräumen darstellt. Je mehr allerdings aufgeräumt wird, desto kleiner werden die Schlupflöcher für Spiritualität und Transzendenz, in denen sich die Gläubigen und Esoteriker wohl fühlen, bis diese Schlupflöcher irgendwann ebenfalls verschwinden. Die Wissenschaft zerstört in den Augen dieser Leute sicher irgendwie deren Lebensraum, wenn man so will.

Danke.

Man sollte hierbei aber nicht außer Acht lassen, dass es neben den welterklärenden Wissenschaften auch noch Kunst, Musik und Philosophie gibt, die Spiritualität und Transzendenz auf einem durchaus rationalen Wege zuzulassen versuchen. Natürlich gibt es dabei – vor allem in der Philosophie – auch einige Welterklärer, die ihre Sichtweise ähnlich der Religion begründen, aber diese sollte man von denen unterscheiden, die Fragen stellen, die mit Wissenschaft nicht erklärt werden können. Beispielsweise der Frage nach dem Sinn des Seins, nach dem Sinn irgendeiner Gesellschaft oder warum Menschen immer noch an alten / abergläubischen / irrationalen Weltbild festhalten. Ich bin der Meinung, dass dadurch neue Schlupflöcher für Spiritualität geschaffen werden, während die Wissenschaft an anderen Stellen nach und nach versucht bestimmte Löcher zu stopfen. Man muss nur sehen, ob man in die neuen Löcher noch hinein passt – oder passen will.

SirMetalheadInteressiert euch im Leben wirklich immer alles oder gebt ihr euch in bestimmten Situationen auch mit Unwissenheit zufrieden?

Prinzipiell halte ich es damit so, dass ich erstmal wissen will, wie alles funktioniert. Inwiefern ich dieses Wissen dann auch nutze, entscheidet sich erst dann. Es ist wohl auch nicht abwegig, dass ich mit dieser Vorgehensweise auf kurz oder lang bestimmtes Wissen einfach wieder vergesse, weil ich es für mich nicht benützen kann.
Oft fehlen aber auch Denkanstösse zu bestimmten Fragen, zum Beispiel das von dir benannte Exempel der Schneeflocke. Ich hatte bisher nie das Bedürfnis das zu hinterfragen.

Hallways of AlwaysISoll das Tun der menschlichen Gemeinschaft, also insofern es politisch entschieden wird, in erster Linie dazu dienen, allen Individuen ein glückliches Leben zu ermöglichen, oder gibt es ein größeres Ziel wie zweckbefreiter wissenschaftlicher Fortschritt oder kulturelle Güter?

Tatsächlich eine verdammt interessante Frage, darüber könnte man ja beinahe eine kleine Abhandlung verfassen. Ein eigener Thread wäre also nicht unbedingt das schlechteste.
Ich musste jedenfalls gerade an Freidrich Dürrenmatt – Die Physiker denken, weil ich mir nach der Lektüre des Buches die selbe Frage gestellt habe, und mich gerade frage, ob ich jemals zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen bin.