Re: Verweigerte Abtreibung

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Nik

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Ich persönlich halte dies für vollkommen verwerflich. Unabhängig davon, was für eine ‚Institution‘ ein Krankenhaus leitet, sollte der Patient danach behandelt werden, was für ihn das Beste ist. Das Religion Einfluss auf die öffentliche Handlung hat, sollten wir eigentlich seit der Aufklärung abgeschlossen haben, und ich bin der Ansicht, dass Religion Privatsache ist, und nichts im Beruf – vor allem, wie in diesem Fall, wo es das Leben von Menschen negativ beeinflusst (bis hin zum Tod) – verloren hat.
Besonders, wenn sich verschiedene Glauben überschneiden, sollte das Leben eines Patienten nicht von der Konfession des Arztes abhängen. Solche Zustände grenzen an die Apartheid, wo man (unabhängig von der Dringlichkeit des Falles) oft lange suchen musste, um ein behandelndes Krankenhaus zu finden.
Gerade in Notfällen sollte man so schnell wie möglich behandelt werden können, und nicht russisch Roulette spielen müssen, ob das Krankenhaus, das man auswählt, einen behandelt oder nicht, da es nicht ‚dem Glauben entspricht‘.
Gerade die oft diskutierte Ethik im Arztberuf (z.B. der hippokratische Eid) sollte durch solche persönlichen Glaubensausrichtungen nicht beeinflusst werden – das ist genau so berechtigt wie zu sagen: “ Ich bin Rassist, ich behandle keine Schwarzen.“ Es hat in diesem Beruf einfach nichts verloren.

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