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Cranes – Starblood
http://www.youtube.com/watch?v=eqUjQiQ-YNQ
Cranes sagt mir erst einmal gar nichts, dafür aber seltsamerweise, und überhaupt nicht zuzuordnen, der Name ihrer Sängerin Alison Shaw. Seltsame Sache. Also, wohl irgendwas, das lediglich als ‚Indipendent‘ gelabelt wird, und aus den späten Achtzigern stammt. Hoffentlich ist die Musik nicht so furchtbar wie das Cover (tut mir Leid, aber der musste einfach sein, das ist echt grässlich :haha: )…
Schweinchen, Schweinchen, überall nur Schweinchen. Blaue Schweine schwarze Schweine rote Schweine grüne Schweine lila Schweine upps. Da ist eins runtergefallen, hihi. Aber wieso fliegen sie auch so nah am Abgrund? Und wieso steig‘ ich nicht auf eins drauf, und flieg ein bisschen a…
‚Hey hey wir müssen los.‘ ‚Aber es ist noch gar nicht morgeeeeeens…‘ Mit nervig hoher Stimme quengelte sie. ‚Ja, aber da ist wer!‘ ‚Oh. Ein Geist?‘ Verschreckt sah sie sich um. ‚Ja, klar, und wenn wir nicht gehen, kommt er un holt dich, haha.‘ Er fing an, sie zu kitzeln. Sie lachte laut und heftig, er auch. Sie liebte ihren Bruder mehr als alle Sterne am Himmel, betonte sie immer. Er war ihr großer Beschützer. Die alten Fabrikhallen waren sperrig. Oft waren die Zimmer, wie sie sie immer nannte, größer als ihre ganze Wohnung es war. Beängstigend ragten die grauen Betonwände, überzogen von Rissen und Dreck, in die Höhe wie das Schiff einer gotischen Kirche. Die großen Stahlblöcke und Träger, rostige Kräne und Haken, überzogen von Rost. Alles wirkte auf sie beunruhigend. Aber sie fürchtete sich nicht, so lange er da war, und auf sie aufpasste. Denn wenn er da war, konnte ihr nichts geschehen. Da von war sie fest überzeugt, noch fester als der Zement der sie umgab war.
Lautes Krachen. Splittern. Fliegende Fragmente, wallende Staubpartikel.
‚Renn!‘ Flüsterte er ihr zu. Sie rannten die Treppe hoch, das Adrenalin schoss durch ihren Körper. Der Herzschlag bollerte wie dröhnende Trommeln in ihren Ohren. Er sah wie sie stolperte, dreht sich in der bewegung panisch um. Erneut zwei Mal dieses laute Knallen.
Das Bild schien in der Bewegung eingefroren zu sein. In Zeitlupe, nein, langsamer, drehte sich der Kopf nach hinten. Die Beine schleuderten kreiförmig, bewegten seinen Körper um die Achse, um sich zu seiner Schwester umzusehen. Staub vom Boden wirbelte in Spiralen um seine dünnen Beine. Ein graues Blitze nähert sich der Stirn, erstaunlich schnell im Kontrast zum restlichen Bild. Mit erschreckender Ruhe flogen die feinen roten Linien aus der Stirn, kräuselten und drehten sich, formten Nebel und Funken. In seinen Ohren ertönte ihr lautes, kindliches Lachen. Er hatte es nicht geschafft, sie zu beschützen. Stille.
Starblood ist ein extrem interessantes Lied. Es wirkt stark experimentell, obwohl (im Grunde) nichts passiert. Aber der heftige Kontrast gleicht das aus, was an Abwechslung fehlt (was wiederum keinesfalls als schlecht anzusehen ist). Bollerndes Schlagzeug und aggressive, schrille Gitarren. Repitive Riffs. An sich also sehr minimalistisch, wenn auch mit raumfüllender Wirkung. Dazu dann dieser extrem hohe, unsichere, ja, fast kindliche Gesang. Ausgefallene Mischung, mit seinem eigenen Charme zwischen Shoegaze, Wave und Synthpop (unwillkürliche Assoziation wegen dem Gesang).
Klingt schon gut, wäre mir auf Dauer aber vermutlich ein wenig zu anstrengend.
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