Re: Paula Pantoffeltierchens Drogentrip mit Nikki dem Clown, Schachtmenschen, Mördern und einer Aberratio Mentalis Partialis

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Nik

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Lycia – Everything is cold
http://www.youtube.com/watch?v=3cmRyohR5ZU
Ahh, ich lebe wieder, und habe die Ideen, zu schreiben. Nachdem ich mich die letzte Woche durchgehend tot fühlte, ist jetzt alles wieder mehr oder minder okay. Aber das gehört hier auch gar nicht rein, und so kommen wir dann jetzt auch schon zu Lycia. Hab ich mich drauf gefreut, denn sagt mir gar nix. Aber palez erwähnt die dauernd, zumindest empfinde ich das so. Und so erwartet mich etwas, das mit schwammigen Begriffen wie Gothrock, Cold- und Dark- und Ethereal Wave und solchem umschrieben wird. Was da jetzt genau zu erwarten ist? Sehen wir mal!

La la la la… tropf… tropf… la la la la… tropf… tropf… tropf… tropf… la la la la… tropf… la la la la…
Wassertropfen die auf den Boden klatschen sind ein faszinierendes Schauspiel. Schneller als das Auge sie wahrnehmen kann, ein leichtes Blitzen in der gespannten Luft, ein flüchtiger Kondensstreifen. Ein leichtes Platschgeräusch, während der Tropfen aufplatzt und in kleine Spritzer zerspringt.
Dieses Tropfen war das einzige, dass sie hörte. Zumindest das einzige Geräusch, welches nicht von ihr selbst stammte. Unregelmässig fielen Tropfen von den Spitzen der Eiszapfen über ihnen. Sie hielt sie für Zähne. Denn sie war fest überzeugt, im Magen eines riesigen Monsters festzusitzen, und nach oben hin aus seinem Maul sehen zu können. Irgendwann käme ihr Bruder und rette sie, ganz sicher. Raureif überzog ihre bleiche Haut, feiner Schnee lag auf ihren Haaren. Wie schnell die Zeit vergeht merkt man in den tiefen eines Fahrstuhlschachtes nicht. Aber sie war überzeugt, ihr Bruder sei erst gerade zuhause angekommen, um Hilfe zu holen. Noch hatte sie Hoffnung. Die Wassertropfen waren rot, dass hatte sie gewundert, aber an sich war die Lichtsituation mehr als bizarr. Graues Licht mit bläulichem Schimmer umwölbte die stählernen Balken und steinernen Wände, welche voller Risse und Löcher waren. Dazu, als Kontrast, die roten, fast penetrant grellen Tropfen auf dem weißen Schnee. Ein wahrer Farbkontrast. Nicht, dass sie je etwas von solchen Dingen verstanden hätte, oder auch nur das Wort Farbkontrast gehört. Würde sie auch nie mehr tun. Aber das wusste sie noch nicht.
Sie lag nur still da und sah nach oben. Die schleichende Kälte hatte ihren Körper taub gemacht, und die Beneblung des Schocks liess sie ihre Knochenbrüche nicht spüren. Dünnes Eis bildete die Straßen ihrer Tränen nach, so dass ihre Wangen glitzerten. Er kommt, er kommt bestimmt. Ich weiß, dass er mich nie im Stich lässt. Und bis er da ist, warte ich hier auf ihn, alleine mit diesem seltsamen, salzigen roten Wasser. In leichten Wolken schwebt der Schnee nach oben. Dünnes, feines Pulver. Fliegt er nach oben oder fällt er, und ist das, wo ich bin, überhaupt unten?

Everything ist cold lässt sich wohl am ehesten als ätherisch bezeichnen. Da ist es verständlich, dass das Album dem Ethereal zugeordnet wird. Die Atmosphäre ist dicht und fließend, wenn auch irgendwie leicht zäh. Die Stimme sollte das eigentlich zerreissen, aber dieses gebrochene, schwache Stammeln vermag es einfach nicht, durch diese Dichte zu schneiden. Es ist alles düster und monoton, ohne zu versuchen, böse zu wirken. Es wird mehr auf eine gewisse Klangschönheit gesetzt. Und das wird mit all den harmonischen Melodien, seichten Klängen und dem dünnen Gesang auch wunderbar umgesetzt. Das Lied sollte, rein objektiv, bestechend schön und harmonisch sein. Aber es beunruhigt mich.

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