Re: Paula Pantoffeltierchens Drogentrip mit Nikki dem Clown, Schachtmenschen, Mördern und einer Aberratio Mentalis Partialis

Home Foren METAL HAMMER’s Ballroom Meetingpoint User vs User Paula Pantoffeltierchens Drogentrip mit Nikki dem Clown, Schachtmenschen, Mördern und einer Aberratio Mentalis Partialis Re: Paula Pantoffeltierchens Drogentrip mit Nikki dem Clown, Schachtmenschen, Mördern und einer Aberratio Mentalis Partialis

#6809915  | PERMALINK

Nik

Registriert seit: 24.04.2011

Beiträge: 9,611

Miranda Sex Garden – A fairytale about Slavery
Ehm, ja, ja wie versproche habe ich mich majestätisch aus dem Trott erhoben, und der Lethargie den Krieg erklärt, was dann dich nichts war, ich lag ja doch den ganzen Tag nur im Bett. Jetzt muss ich sagen, dass ich zu dem Lied nicht viel schreiben kann, sich dafür der Textteil beim Hören quasi verselbstständigt hat. Ist das jetzt gut oder nicht? Naja, schauen wir erstmal auf die Künstlerin. Miranda Sex Garden hat natürlich schon einen anregenden (oder doch -rüchigen) Namen, und verbirgt eine Formation aus dem wunderschönen London, die scheinbar immer irgendwo zwischen A capella, Gothic und Ambient rumgehüpft sind. Die Albenjahreszahlen waren so interessant wie der Name, gegründet, dann fünf Veröffentlichungen in vier Jahren, sechs Jahre später doch noch ein Album und dann einfach Ende. hm.
A fairytale about slavery ist speziell. Extrem minimalistisch, anfangs eine schrille Drehorgel, die sich langsam verliert und dezenter wird, während der Gesang eine dominantere Rolle einnimmt, und auf fast neun Minuten quasi nur zwei Sätze wiederholt.
Das klingt so doof, weil es eben so minimalistisch ist, dass man es kaum beschreiben kann, und auch den Text nicht als Aufhänger nehmen kann, weil der eben nur aus zwei Sätzen besteht. Und so hab ich ein Dilemma, und kann eigentlich nicht viel mehr sagen als: Dieses Lied ist einfach umwerfend toll, wunderschön, mitreißend, einfach awwwww. Und so. Wenn auch sehr deprimierend. Aber gerade das macht die Schönheit aus. Und diese Stimme. Unglaublich. Aber da es langsam peinlich wird, da mein Kopf heute keine Worte für sowas sachliches finden kann, schnell zum Text.

Eine Umdrehung schlägt ein Rad das ein Zähnchen drückt das ein Knöpfchen zückt das die Stange schwingt und ein Ton erklingt. Eine Rolle mit vielen kleinen Zähnchen, oja, vielen kleinen Zähnchen. Man sollte meinen die Zahnfee hats gedreht, aber nein, nein. Nur der große Mann wars, er wars. Es treibt mich in den Wahn, es raubt mir den Sinn, ich hasse es ich hasse es ich hasse es so sehr. Wieso sind die Wände so grau wieso sind sie so dick wieso sind sie so hoch wieso wieso?

Und das Gesicht, WAS STARRST DU MICH SO AN DU AFFE?

Es ist so ärgerlich. So doof.

Es ist wie mein Spiegelbild, aber wieso ändert es sich nie. Wenn er mein Auge blau schlägt, wieso ist seines heil? Wenn mir das Blut das Gesicht herunterläuft, und der Schmutz mir die Sicht raubt, wieso ist er so rein? Wenn meine Knochen bersten und meine Haut fahl wird, wieso ist der so lebendig? Wieso ist er ich, aber nicht wie ich?
Haltbar, 1,5% Fett. Und dann noch ich. Eine komische Verpackung. Wieso bin ich da denn drauf?
Vermisst. Seltsames Wort. Seltsames Wort. Ver – misst. V – er – miss – t. Seltsames Wort.
Wie lang ich wohl hier bin? Es gibt ja keine Uhr. Nur die Packung, und die Wände. Und die Treppe. Und mich. Wenn ich den Arm hebe dauert das bestimmt Jahre. Wie verloren ich hier doch bin, schon seltsam, schon seltsam.
Es ist keine Flüssigkeit mehr drin. Mein Spiegelbild umklammert eine dicke Masse. Wenn man sie isst, muss man ganz furchtbar brechen, und weil es so klein ist, muss man dann darin schlafen, bis er wieder kommt. Dann schlägt er einen. Deshalb darf man es nicht essen, egal wie lange man schon nichts mehr gegessen hat. Er schreit dann ganz dolle. Und schlägt einen. Aber das macht er auch so.
Da verliert man einmal den Weg, sie sagten doch durch den Wald geht es schneller, aber im Wald ging es nicht schneller. Wie lang ich wohl hier bin? Es gibt ja keine Uhr.
Ob die Vögel noch singen können? Oder ist der Boden schon braun? Oder gar schon weiß?

Nein, nein, ich darf nicht weinen. Wer weint ist schwach, hat er gesagt, man darf nicht weinen.
Es muss wehtun hat er gesagt, das ist nun mal so, dass kann man nun mal nicht ändern.

Und das Spiegelbild weint ja auch nicht, also darf ich ja auch nicht weinen, sagt er. Wieso klirrt es oben schon wieder, und wieder dieses Geschrei, dass ist nicht gut, dass ist gar nicht gut, dass heißt er kommt gleich wieder dass heißt ich darf wieder nicht weinen dass heißt er darf nicht sehen das ich geweint habe das ist gar nicht gut dass darf nicht sein ich will das nicht WIESO STARRST DU MICH SO AN DU AFFE?
Nein, nein, er trampelt, wenn er trampelt schlägt er. Das ist das Schloss, oder? Und da das Stapfen auf den oberen Stufen. Und jetzt das andere Schloss. Und das Quietschen der großen Tür. Und die Füße auf der Treppe. Und wie laut er trampelt er trampelt so laut wieso trampelt er heute so laut ich will das nicht dass darf nicht sein ich will das nicht WIESO STARRST DU MICH SO AN? WIESO STARRST DU MICH SO AN? WIESO WIESO WIESO WIESO WIESO?
…when did you realize that you’d never be free?

--