Re: Brüderle – Sexismusdiebatte

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blacklebaron

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Beiträge: 620

LeukonIch stimme dir größtenteils zu. Dass es geglückte und missglückte, schickliche und unschickliche Annäherungsversuche gibt, ist klar. Und natürlich gibt es respektloses, völlig inakzeptables Verhalten. Dabei wären wir allerdings mE gut beraten, mit dem Kriterium des Anstandes zu argumentieren, soweit keine Straftaten gemeint sind. Weiter oben habe ich schon die These aufgestellt, dass in diesem Lebensbereich die kulturellen Selbstverständlichkeiten schwinden, es mithin an Verhaltens- und Erwartungssicherheit fehlt. Das sollte man bedenken und als Kontext gewärtigen. Was den Begriff des Sexismus angeht, bleibe ich bei meiner Ansicht: er ist unscharf; er ist eine politische Waffe; er gehört aus dem Verkehr gezogen. Nicht zuletzt aufgrund der pauschalen Täter-Opfer-Dogmatik, die er bemäntelt.

Mal abgesehen davon, daß Leukon eigentlich ein Bestpreis dafür verliehen gehört, sich die Mühe zu geben, hinter die vermeintlich augenfällige Dinge zu blicken, hat er eine überaus präzise Sprache. Und weil die Dinge unter der Oberfläche eben nicht so monokausal beschaffen sind, wie uns eine hysterisierende Presse und allerlei dogmatische Statements glauben machen wollen, muß er die Freiheit haben, seine Auffassung der Wirkungszusammenhänge zu beschreiben. Und ich finde es eher geistig anregend, wenn er das auch mit einer gewissen Ausführlichkeit tut.
Dümmliche Schmähungen sind für mich da echt nur ein Ausdruck geistiger Lethargie.
Davon abgesehen kann ich seine Beurteilung nur unterstützen.
Und der Verweis auf Arnold Gehlen ist mir auch eine gewisse Genugtuung – imho einer der undogmatischsten und gleichzeitig unterschätztesten Denker / Philosophen.

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Qui tacet consentire videtur!