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abrakadabrawas mich an dem ganzen etwas stört ist, dass sich die empörung gegen amazon richtet, und nicht gegen die gesetze, die derartiges vorgehen erst ermöglichen. wenn man nicht in ordnung findet, was amazon tut, soll man sich für die schaffung von gesetzen einsetzen, die schlechte behandlung von mitarbeitern und ausnützen von monopolstellungen verhindern. wenn man nicht will, dass 3/4 der angestellten von amazon (ich weiß nicht, ob die zahl genau stimmt) aus leiharbeitern besteht, dann soll man das arbeitsrecht halt dahingehend ändern, dass sich sowas nichtmehr auszahlt (zb. in dem man einen extra hohen mindestlohn für leiharbeiter einführt, den es sich nur zu zahlen lohnt, wenn es UNBEDINGT nötig ist, wie zb. vor dem weihnachtsgeschäft).
dass es firmen wie amazon gibt, ist nur die konsequenz daraus, dass die gesellschaft sowas duldet.
abrakadabranatürlich ist es nicht ethisch vertretbar was amazon tut, und das ist auch hoffentlich nicht so rübergekommen. trotzdem lenkt die „kritik“ an einem unternehmen irgendwie vom eigentlichen problem ab: nämlich, dass es in deutschland erlaubt ist, sich so aufzuführen.
wenn ich mich über alle unternehmen aufregte, die mir nicht passen, hätte ich gar keine zeit mehr für irgendwas…
Das triffts ziemlich gut. Solange Grauzonen vorhanden sind, werden Unternehmen diese nutzen (ganz logisch). Wobei man in diesem ganz speziellen Fall wirklich sagen muss, dass eine Bruttostundenvergütung von 10 € ab 12 Monaten Betriebszugehörigkeit jetzt eher weniger sittenwidrig ist. Die Arbeit in der Logistik ist eben bekannterweise bescheiden, was Arbeitszeiten und Anstrengung betrifft. Aber was sollen denn die Leute in der Gastro dann sagen? Da stehen Beiköche 12-14 Stunden für 1200 brutto oder weniger in der Küche und lassen sich von El Cheffe anschreien.
xTOOLxvölliger blödsinn. in berlin/brandneburg ists zwar weit davon entfernt spitzenverdiener zu sein aber man kommt mehr als gut klar.
Da schließ ich mich Mørli an: es kommt ganz drauf an, wie hoch die Fixkosten sind. Man wird mit Sicherheit mit 1000€ netto nicht verhungern. Aber gleichzeitig ist u. U. mit nur 100€ weniger der Gang zur ARGE zwecks Aufstockung bereits möglich. Und da sieht man dann die Misere: Vollzeit arbeiten, ohne selber eigenständig für sein eigenes Leben aufkommen zu können. SO weit sind wir hier stellenweise mittlerweile.
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