Aus dem Editorial: http://www.metal-hammer.de/magazin/features/article412381/editorial-zur-juni-ausgabe-die-zweite-chance.html
Liebe Headbanger,
wir haben lange überlegt, wie wir mit dem Thema Kevin Russell umgehen sollen. Schließlich galt er in den letzten Jahren als einer der schlimmsten Auswüchse des Rock’n’Roll. Sein Verkehrsunfall, bei dem er in der Silvesternacht 2009/2010 unter Drogeneinfluss 232 Kilometer pro Stunde fuhr, zeugte von einer schier immensen Verantwortungslosigkeit.
Zwei Männer wurden dabei schwer verletzt. Sie erlitten bleibende gesundheitliche Schäden. Kevin Russell war ganz unten angekom- men – und hatte es offenbar noch nicht einmal selbst gemerkt. Doch wer dem einstigen Frontmann der Böhsen Onkelz heute – nach seinem Gefängnisaufenthalt – gegenübertritt, erkennt: Russell ist ein anderer Mensch geworden.
METAL HAMMER-Redakteur Matthias Weckmann traf für die vorliegende Titelgeschichte eine demütige, reuevolle und geläuterte Person zu einem Interview der ganz besonderen Art. Acht Jahre nach dem Ende der Böhsen Onkelz bricht der 49-jährige Russell erstmals sein Schweigen und spricht exklusiv mit METAL HAMMER über seinen Drogenentzug, die Zeit im Knast und – man mag es kaum glauben – seine Wandlung zum Familienmenschen. Russell will es noch einmal wissen: „Ich möchte den Leuten zeigen, dass es nocheinen anderen Kevin gibt.“
Das sensationelle und offene Interview hat uns zu der Überzeugung kommen lassen, dass Kevin Russell eine zweite Chance verdient hat – als Mensch wie auch als Musiker. Wer den neuen Kevin kennenlernen will, um sich seine eigene Meinung zu machen, blättert schnell weiter zur Seite 18.
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