Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › In Extremo – Kunstraub › Re: In Extremo – Kunstraub
Dass Sterneneisen „ganz in Ordnung“ ist, wollte ich mittels der Litotes ausdrücken – mir ging es übrigens genau anders herum, ich hatte es relativ schnell totgehört. Sängerkrieg fand ich besser. Natürlich wird InEx niemals wieder ein neues Palästinalied oder Herr Mannelig liefern, aber ich denke trotzdem nicht, dass die eingeschlagene Rockschiene so immer weiter fortgeführt werden muss. Ihr bestes Album ist mMn „Mein rasend Herz“, hier war die Mischung aus Mittelalter und hartem Rock einfach perfekt. Dass seit Sängerkrieg das, was die Band originell gemacht hat – ihre Mittelalterinstrumente – immer mehr in den Hintergrund geraten, finde ich schade. Meine Hoffnung ist, dass die Mittelalter-Fraktion wieder eine entscheidendere Rolle übernehmen und die Lieder generell folkiger werden – was ja nicht komplett abwegig ist.
Und ja, In Extremo ist kommerziell geworden. Die Musik wird rockiger und dennoch eingängiger. Die Texte haben sich massiv geändert. Während anfangs noch auf historisches zurückgegriffen oder eigene, einfallsreiche geschrieben wurden, geht der Trend heute Richtung belangloses „Viva la Vida – ja so ist das Leben“ und „Laut sind wir und nicht die Leisen“. Auf Sterneneisen sind einige Lieder (fast schon) radiotauglich, was sicher beabsichtigt ist. Zu jedem neuen Album erscheint eine Live-DVD. Die Band wird immer erfolgreicher – was ich ihnen durchaus gönne (und insgeheim bedauere 🙂 ) – aber ich führe das weniger auf einen sich ändernden Mainstream-Geschmack als auf ein Kalkül der Band zurück. Wenn Frei.Wild nicht gleichzeitig irgendein Album zweit- oder drittveröffentlichen, wird auch „Kunstraub“ wieder auf Platz 1 der Charts einschlagen und die Band kurz darauf bei The Dome auftreten.
Was ist denn für dich „Kommerz“ (im Metal)?
--