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Anonym
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Ja, war bei mir auch positiv, habe allerdings keinen Alkohol und sonstige Exzesse benötigt, um Spaß zu haben 🙂
So, bin nun auch seit ein paar Stunden wieder daheim. Direkt mal ordentlich den Magen vollgeschlagen, schön geduscht – herrlich!
Mittwoch ging’s nahezu staufrei los, schön gechillt am Platz H das Zelt aufgebaut, die Nachbarn kennengelernt, gemerkt, dass das okaye Typen sind, die zum Glück nicht nur zum „Sau rauslassen“ bzw. Saufen da waren, prima. Schön entspannt Carnal Ghoul und Bodyfarm, danach Blues Pills (für mich eine Überraschung, muss wohl mal in das Album hören), Grand Magus (absoluter Megagig), Unleashed und Ereb Altor (sind zurecht die Erben von Quorthon, welch grandiose Band) angesehen.
Donnerstag ging’s dann direkt mal mit Regen, Regen und nochmal Regen los, aber der hat sich über die 4 Tage verteilt eigentlich im Rahmen gehalten. Von Dauerregen kann definitiv keine Rede sein. Bin relativ spät aufgestanden und habe beim Frühstücken fast verpeilt, dass Aborted (warum auch immer) ja schon um 12 uhr ran mussten, aber wie geil waren die denn bitte drauf. Ein unfassbares Gewitter haben die losgelassen, die Burschen.
Ich will jetzt aber auch gar nicht zu jeder einzelnen Band Stellung nehmen, weil das ewig dauern würden. Was ich gut fand‘, war die Organisation (bis auf den Umgang mit dem Matsch), die Sauberkeit der Dixis (wobei die Stehklos permanent übergelaufen sind, mein Beileid an diejenigen, die bei den Towern an den Dixis campen mussten), die Band- bzw. Genrevielfalt, die angenehme Atmosphäre und natürlich die vielen netten Menschen, die man getroffen hat. Die Security bzw. die Grabenschlampen waren einmal mehr top, man konnte sich prima mit denen unterhalten und einen guten Job haben sie sowieso abgeliefert.
Negativ war vor allem das Crowdsurfen, das endlich komplett verboten und mit Abnahme des Bändchens (wie bei anderen Festivals auch) abgestraft gehört. Leider wird den Zuschauern von einigen Trotteln bewusst der Spaß für ein bisschen Kick genommen, schlimm war’s vor allem bei In Extremo, bei denen ich dann kurzerhand nach hinten geflüchtet bin. Ich bin kein intoleranter Mensch per se, aber fette 150kg Tonnen haben da oben ebenso wenig etwas verloren wie völlig vollgematschte Schwachmaten. Habe zwei Stiefel direkt an den Kopf bekommen, andere haben die Leute dann bei InEx einfach fallen gelassen oder wieder zurück gereicht.
Insgesamt war’s aber ziemlich geil. Überraschend stark waren Caliban, die mir live wirklich ganz vorzüglich gefallen haben. Der Klargesang machte für mich aber trotzdem den Eindruck als sei es Playback oder live gesungen aber zig tausend mal gelayered. Die Stimmung war dennoch top. Wintersun haben mich bei aller Kritik in den letzten Tagen auch überzeugt. War eine sehr intensive Show, die wenig Headbang und sonstigen Kram kaum gebraucht hat. Man hat einfach gespannt gelauscht und war begeistert, so war zumindest mein Eindruck von der Crowd. Der neue Song schien mir auch recht ordentlich zu sein, eigentlich ein Jammer, dass „Time“ insgesamt völlig zerstückelt wurde, das ganze Projekt hätte so großartig werden können.
Schwach fand ich die völlig überhypten Machine Head, bei denen ich nach der Hälfte gegangen bin, weil das völlig emotionsloses Runtergezocke von Songmaterial war. Absoluter Tiefpunkt waren aber Down, die vielleicht 6 oder 7 Songs gespielt haben, weil Anselmo ständig am Scheißelabern war. Ganz schlimmer Auftritt, aber dass Phil fertig mit der Welt ist, wusste man auch schon vorher.
Wie gesagt, insgesamt ein super Festival, und es gab ja bis auf den ein oder anderen Negativausreißer (Delain, J.B.O., Deadlock) verdammt viel guten Stoff auf die Ohren. Und wie ich beim Wacken schon sagte, Childen of Bodom sind, seitdem sie vor den Auftritten nicht mehr komasaufen, eine absolute Live-Macht. Eine absolut megageile Setlist haben die da runtergezockt, leck mich fett. Ein Wahnsinn, wie zeitlos deren Songs sind. Die „Hatebreeder“ plättet auch heute noch so ziemlich alles und jeden und hat in puncto Originalität überhaupt nichts eingebüßt.
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