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Ich versuch jetzt einfach mal etwas genauer zu beschreiben, warum ich das Album für eine erneut schwache Leistung halte, um hier vor allem auch mal von der Phrasendiskussion wegzukommen.
Prinzipiell hab ich kein Problem mit der neueren Ausrichtung von IF, im Gegenteil. Meine Favoriten der Band sind „Clayman“ und „Come Clarity“, mit Abzügen noch „Reroute To Remain“. Selbst auf für mich eher semiüberzeugenden Alben wie STYE und ASOP kann ich einigen Songs durchaus etwas abgewinnen. Doch seit der letzten Platte funktionieren IF für mich als Gesamtpaket nicht mehr. Das liegt an mehreren Problemstellen:
1. Der Gesang. Klar, Anders war noch nie ein überragender Sänger, dennoch war seine Stimme stets markant und funktionierte im Kontext der Songs. Selbst als er im Titeltrack der CC anfing den Refrain zu jaulen, mir gefiel es. Aber speziell auf SC klingt Anders halt entweder völlig drucklos oder komplett von jeglicher Melodie befreit. Das überzeugt mich einfach nicht mehr.
2. Die Texte. Große Lyriker waren IF nie, aber was die auf den letzten zwei Alben für Schund fabrizieren, versaut mir zu viele Songs, da ich halt stets auf Texte achte.
3. Die unfertig wirkenden Songs. Zwar funktionieren die Stücke auf SC relativ oft gut und deutlich besser als auf dem Vorgänger, dennoch wirken sie selten bis zum Schluss durchdacht. Zwar nutzen IF wieder einige interessante neue Ideen/Elemente, platzieren jene aber dann völlig lieblos an der ungünstigsten Stelle des Songs. Schade.
4. Fehlendes Herzblut. Andere hören es eventuell heraus, ich zu keiner Zeit. Zu konstruiert wirkt die gesamte Platte, etwas zu stark auf Plfichterfüllung erpicht.
Die Frage bleibt: Woran liegt’s? Klar, jetzt wäre es einfach zu sagen: Jesper Strömblad fehlt. Der Meinung bin ich sogar nachwievor. Dennoch wäre das wohl zu einfach, außerdem dürften noch genug ander fähige Songwriter in der Band sein.
„Siren Charms“ ist für mich schlussendlich ein leider unaufregendes Album, mit einige soliden Songs. Ich find es etwas besser als den Vorgänger und würde sagen: die besten Nummern von SC und ASOP hätten ein tolles Album ergeben.
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“