Re: Die Alben des Jahres 2013 – Diskussionsthread

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Axe To Fall

Registriert seit: 18.10.2009

Beiträge: 9,142

Animorum TransmigratioDito. Modern Vampire of the city, super.

Ja, absolut. „Contra“ lief mir gar nicht so gut rein, aber das neue Album rollt grad aktuell meine Top 15 auf.

Wird wohl mal Zeit ein bisschen Senf zu diversen Alben zu verlieren. Alphabetisch.

A – C

30 Seconds To Mars – Love Lust Faith + Dreams
Ab und zu hab ich die pathetischen Pop-Rock-Schmachter von Jared Leto gern gehört, das Debüt bleibt sowieso ein wirklich gutes Alternative-Album. Aber was ist das denn? Die Produktion klingt nach Dieter Bohlen, die Vocals nach dem misslungenen Versuch einem Grauwal das Singen beizubringen und die Songs sind trotz maximaler Konstruktion (von der ersten bis zu letzten Sekunde) unglaublich uneingängig. Was für ein Mist.

A Day To Remember – Common Courtesy
Mit der letzten Platte hatten ADTR ihren Pop-Appeal echt auf die Spitze getrieben. Mehr ging nicht um noch als PunkPopCore durchzugehen. Deswegen ist der halbe Schritt rückwärts auf „Common Courtesy“ nur folgerichtig. Trotz mehrerer Balladen steigt der Härtegrad wieder erheblich. Unverändert bleibt die hohe Hitdichte. Darf gerne so weitergehen, denn so rund klangen ADTR bisher nur auf „Homesick“.

A Lot Like Birds – No Place
Okay, wie fang ich jetzt an. „No Place“ ist ein total eigenwilliges Album. Hoher und im besten Sinne gewöhnungsbedürftiger Gesang, kreative Songs, irre Abfahrten, himmlische Melodien, tolle Gitarrenarbeit… – endlose Liste. Einfach mal reinhören, kann nicht schaden. Ansonsten halt wegen dem großartigen Coverartwork kaufen.

A Storm Of Light – Nations To Flames
Was ist denn da passiert? Seit wann regiert bei den Atmosphäre-Königen ASOL denn stumpfe Brachialität billigster Mastodon-Kopien? Warum wurden die Vocals so dämlich verzerrt? Warum ist der Sound so komplett zahnlos? Ziemlich viele warums. Zu viele. Völlige Enttäuschung.

A Wilhelm Scream – Partycrasher
AWS machen auch auf ihrem neuen Album das was sie auszeichnet. Schneller fetziger Punk Rock mit Emotionen. Nichts weltbewegendes aber wie immer von hoher Qualität. Wenige Worte zu einem guten Album.

A$AP Rocky – Long.Live.A$AP
Nach seinem starken Mixtape liefert Rocky ein sehr gelungenen Album-Einstand ab. Mit tollen Beats („1-Train“), Party-Bangern („Goldie“) und atmosphärischen Träumern („Phoenix“). Lediglich die Kollabo mit Skrillex ist eher ein Skip-Kandidat. Kann man aber anhand der restlichen Qualität verschmerzen. Vor allem auch dank der Monster-Kollabo mit Florence Welsh.

Alcoa – Bone & Marrow
Der Defeater Sänger mit seinem Singer-Songwriter-Debüt. Dass er das gut kann, konnte man bereits auf dem letzten Defeater Album hören. Und so pendelt auch „Bone & Marrow“ wunderbar zwischen Lagerfeuer-Romantik und Folk-Attitüde. Schönes Album.

Alice In Chains – The Devil Put Dinosaurs Here
Album Nr. 2 seit dem Comeback kommt nicht an seinen Vorgänger ran, ist sperriger und ihm fehlt ein Übertrack à la „Black Gives Way To Blue“. Aber dennoch: das ist ein fantastisches Album. Gigantenriffs von Cantrell, Gänsehautmomente, brachiale Songs. Immer noch spitze, aber dieses Mal halt kein Album des Jahres.

Alligatoah – Triebwerke
Nach dem erfolgreichen zweiten Trailerpark Album nun das noch erfolgreichere Solo-Album. Aliigatoah geht dabei konsequent seinen Weg von Hip Hop zu Pop, von Rap zu Gesang weiter. Natürlich ist das deutlich massentauglicher als zuvor, dennoch bietet „Triebwerke“ genügend gute Momente. Dazu fantastische Hooks und sarkastische Texte. Passt schon.

Arctic Monkeys – AM
Mit jedem Album hört man mehr wie stark die Monkeys inzwischen gewachsen sind. Wie viel sie von Josh Homme gelernt haben. Denn auch „AM“ ist wieder ein fantastisches, hymnisches Rockalbum welches inzwischen weit distanziert von den alten Indie-Anfängen seine Kreise dreht.

August Burns Red – Rescue & Restore
Business as usual. Dennoch von guter Qualität. Trotzdem auch mit guten Ideen. Und irgendwie weiß ich auch nicht was ich dazu schreiben soll.

Babyshambles – Sequel To The Prequel
Pete Doherty lebt immer noch. Auch wenn’s surreal sein mag. Und er macht immer noch gute Musik. Auch das neue BS Album verbindet gekonnt einprägsame Riffs mit Dohertys drogengeschängerten und wohl Gott gegebenem Verständnis für Popsongs. Tolle Platte. Versucht mal „Farmer’s Daughter“ wieder aus dem Kopf zu bekommen.

Beastmilk – Climax
Unabhängig vom bescheuerten Namen und der halbwegs prominenten Besetzung: wenn das hier nicht der nächste Szene-Hype wird weiß ich auch nicht mehr. Wunderbar und energisch vorgetragener 80er Wave (Punk) mit Rotznase und Dreck unter den Fingernägeln. Dazu kommt dieses (ohne damit einen Vergleich ziehen zu wollen) Kvelertak-Feeling. Super Teil.

Biffy Clyro – Opposites
Doppelalben haben schon so mancher Band das Genick gebrochen. Nicht so Biffy Clyro. Die machen unbeirrt weiter und reihen Hymne an Hymne. Überragend Melodien, rührende Balladen, energische Trompeten, riesige Hooks. Ganz knapp am Album des Jahres vorbei. Gestatten: die aktuell beste Alternative/Pop/Rock/Whatever Band.

Bosnian Rainbows – s/t
Neben den reaktivierten At The Drive-In und der Spielwiese The Mars Volta brachte Omar Rodrigeuz Lopez dieses Jahr das Debüt seines Nebenprojektes Bosnian Rainbows auf den Markt. Musikalisch pendelt die ganze Chose zwischen New Order, Killing Joke oder Siouxsie And The Banshees. Highlight der Platte ist aber definitiv Teri Gender Bender. Die Feministin spuckt Gift und Galle, ist dann aber auch mal einfach nur berührend. Ein großartige Sängerin. Besser als die letzten TMV Alben ist die Platte auch noch locker. Absolute Kaufempfehlung.

Boysetsfire – While A Nation Sleeps…
Wieder mal ein Comeback. Sieben Jahre nach dem letzten Album und nach dem Nebenprojekt von Gray namens I Am Heresy (Tipp!) kehren die Post-Hardcore-Vorreiter zurück. Und agieren dabei agressiver als auf dem „Misery Index“. Kenzeichnend bleiben aber die hymnischen Melodien. Wieder ein super Album einer fantastischen Band.

Bring Me The Horizon – Sempiternal
Polarisierend, Linkin Park, Weichspüler. Manche Begriffe die um das neue Album von BMTH gefallen sind, sind definitiv verwirrend, nur wenige wirklich wahr. Klar, die Band ist erneut softer geworden. Doch auch beim Songwriting ging man erneut einen klaren Schritt nach vorn. Zu erkennen z.B. an „Sleepwalking“. Da kann ich auch auf aufgesetzte Breakdowns verzichten.

Casper – Hinterland
Ich bin Fanboy, also sowieso Album des Jahres. Aber warum noch? Wegen den Ideen, der großartigen Mischung, der Musikalität, dem Mut. Jeder Song ist anders, dennoch ist alles homogen. Fantastische Lyrik und ein perfekter Aufbau runden das ganze Album ab. Wahnsinnsteil.

Chefket – Identitaeter / Guter Tag
Chefket hat ein betriebsames Jahr hinter sich. Die EP „Identitaeter“ überzeugte durch große Musikalität, das Talent zu Rap UND Gesang und perfekt abgestimmten Features. Das Mixtape „Guter Tag“ rundet das Jahr dann mit tollen Beats, Samples, einem hervorragend aufgelegten Chefket und einem (mal wieder) sensationellen Tua-Part ab.

Chvrches – The Bones Of What You Believe
2013 war ein tolles Popjahr. Ist einfach so. Leute von Aerogramme/The Unwinding Hours schnappen sich eine tolle Sängerin und machen dann mal eben das Synthie-Popalbum des Jahres. So viele Ohrwürmer auf einer Platte garniert mit perfektem Sound. Großartiges Gesamtbild eben.

City & Colour – The Hurry And The Harm
Was soll man zu Dallas Greens Akkustik-Band noch sagen? Album Nr. 4 bietet erneut großartige Qualität, tolle Akkustikgitarren-Zupfereien und Dallas‘ wunderbare Stimme. Gewohnte Qualität also.

Counterparts – The Difference Between Hell And Home
Mädchenhardcore auf der einen Seite, unglaublich direkt und zerschmetternd auf der anderen. Counterparts machen den Platzhirschen Defeater, MLIW und co. erneut heftig Konkurrenz. Tolles Konzept auch. Durchgehend gute Lyrik, super Sound – Super Album.

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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“