Re: Jahressampler 2013 – Die Reviews

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SirMetalhead
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Ich habe Ardors Sampler bekommen und war damit nicht ganz unglücklich, da ich hier eine gesunde Mischung und vor allem viel Neues erwarten konnte. Ardor hatte ihn in zwei Abschnitte aufgeteilt, „When Death Arrives“ und „…Silence Will Fall“. Spontan würde ich im ersten ein größeres Feuerwerk erwarten und im zweiten mehr subtile Eindrücke. Nunja mal sehen.

[SPOILER]Part A – When death arrives..

Intro: Sulphur Aeon – Cthulhu Rites (1:35)
1: Sulphur Aeon – Incantation (4:07)
2: Tribulation – Rånda (6:55)
3: Jungbluth – Looks Like Freedom (3:13)
4: Light Bearer – Aggressor & Usurper (16:49)
5: Circle Takes The square – North Star, Inverted (10:55)

Part B – ..silence will fall

6: Nick Cave & The Bad Seeds – Jubilee Street
7: Chelsea Wolfe – Reins
8: Beastmilk – Fear Your Mind
9: Lee Ranaldo and The Dust – Ambulancer
10: Steven Wilson – Drive Home
11: Nick Cave & The Bad Seeds – Higgs Boson Blues
12: Kate Nash – Lullaby For An Insomniac

00: Sulphur Aeon – Cthulhu Rites (Intro) (1:35)
Rauschendes Wasser, langsame Gitarren und die bekannten Beschwörungen. Die Band darf ich ja im nächsten Song noch ausgiebiger kennenlernen, daher verzichte ich hier mal auf eine Bewertung und gehe nahtlos über zum ersten richtigen Song
01: Sulphur Aeon – Incantation (4:07)
Nach einem kurzen, rythmischen Vorgeplänkel startet die Rakete. Galloppierender Death Metal, der aber mit kleineren technischen Spielereien gewürzt ist und auch stilistisch immer wieder in benachbarte Genres vordringt. Auch wenn das Ganze erstmal einen recht mächtigen Sound hat, der fiese Rhythmus ist allgegenwärtig und hält diese Masse zusammen, sehr gut gelöst. Besonders mächtig steht hier der Refrain in den Vordergrund, bei dem melodietechnisch nochmal ein paar Kohlen in den Kessel geworfen werden. Ein klein wenig stört mich, dass der Gesamtsound für meine Ohren oft nicht ganz sauber aufgeschlüsselt werden kann, stellenweise rumpelt es (vermutlich vom teilweise abgedrehten Bass und manchem Schlagzeug), ohne dass man genau mitbekommt, was eigentlich passiert. Man möchte genauer hinhören, kommt aber durch das klangliche Gewirr nicht durch. Das beschränkt sich aber jeweils nur auf wenige Sekunden und soll die songwriterische Güte nicht trüben.
Ich sehe auch gerade, dass das ne relativ junge Band ist, dazu Landsmänner aus Westfalen. Auch wenn ich kein Experte im Death Metal bin – DAS würd ich mir anhören!
8/10

02: Tribulation – Rånda (6:55)
Ok, der Name sagt mir was. Ich stelle mich auf Schwedentod ein und das bestätigt sich auch erstmal. Auch hier nimmt man sich Zeit, erstmal eine Atmosphäre aufzubauen, bevor der eigentliche Song losgeht. Den beschwörenden Melodien folgt jedoch zunächst kein heftiger Orkan, sondern ein recht stampfender, fast schon rockiger Beat, die Gitarren klingen mit ihrem leiernden Motiv regelrecht leicht. Dieses geht dann in einen recht scharfe Hookline über, die schon verheißungsvoller nach schwedischem Death Metal klingt, allerdings keine unbeschränkte Aufenthaltsgenemigung bekommt. Dem leichten Teil wird deutlich mehr Platz zugesprochen und mündet dann in eine Art langsamen Soloteil, der mit allerlei melodische Gitarrenspielereien aufwartet. Hier und da höre ich Amorphis, aber auch Iron Maiden. Zuletzt vermischen sich die rockigen Teile mit dem melodischen Part und runden diesen Song ab.
Um hier mal auf ne Wertung zu kommen: Ich habe mich definitiv unterhalten gefühlt, auch nach dem zweiten und dritten Durchgang. Was mich überraschte, war die Leichtigkeit, mit der hier vorgegangen wird. Es klingt zwar jederzeit ernst und nicht unbedingt besonders gutmütig, aber ohne wirklich draufzuhauen. Schön gemacht!
7/10

3: Jungbluth – Looks Like Freedom (3:13)
Diese Band ist in einer Putsch-Aktion zum Album des Monats geworden, daher bin ich hier erstmal vorsichtig :haha:
Ich habe keine Idee, was ich erwarten soll, auch im Internet findet man nicht unbedingt sofort viele Informationen. Also lasse ich mich erstmal überraschen. Müsste ich raten, würde ich vom Namen und der Hörerschaft her erstmal auf etwas in die Richtung „Hawthorne Heights“ oder „Converge“ tippen. Diese Vermutung bestätigt sich allerdings nur teilweise. Im Sound steckt sicherlich eine gute Portion Hardcore drin, auch haben wir es mit Screamo-Gesang eines Jünglings zu tun. Insgesamt kommt das allerdings weit weniger poliert rüber, als ich das zunächst erwartet hätte. Es rumpelt und rauscht, der Bass zieht lässig seine Runden, die Leadgitarre rückt hin und wieder in den Vordergrund, wirkt bei dem massigen Sound allerdings oft ein wenig verloren. Ansonsten sind das interessante Strukturen, es gibt viel zu hören und nach gut 3 Minuten ist der Spaß dann auch schon wieder vorbei. Das braucht definitiv mehrere Durchgänge. Auch wenn es viele Ecken und Kanten gibt, der wiederholte Chorus bleibt vor allem auch wegen seiner homogenen Instrumentierung bald im Ohr.
Schlecht ist das sicherlich nicht, nur halt am Ende nicht wirklich meine Ecke.
6/10



4: Light Bearer – Aggressor & Usurper (16:49)

Schönes Cover, ich hätte mit robustem Death Metal gerechnet. Allerdings erübrigt sich diese Vermutung nach wenigen Sekunden. Es handelt sich um eine Art melodischen Hard-/Metalcore, allerdings ist dieser von der Geschwindigkeit her eher gedrosselt und auch die Gitarren sind nicht ganz so aufgerieben. Stilistisch erinnert das an junge Disbelief, das ist schonmal ne sehr schöne Grundlage 🙂 Irritiert bin ich jedoch noch von der etwas großzügigen Songlänge. Doch das klärt sich relativ bald, als der Song aussetzt und zunächst nur ein Klavier (wieder Disbelief) einsetzt. Dieses bekommt Verstärkung durch ein tieferes Streichinstrument, sehr schön. Die Akkorde passen sehr gut zu den bisher vorhandenen, die die Gitarren spielten. Es wird eine Spannung aufgebaut, bis die Dämme brechen und nun auch die Gitarren etwas versierter loslegen dürfen. Es scheint so, als wäre der Patient zunächst gestorben, um dann umso vitaler wieder aufzustehen. Sehr unterhaltsam und kurzweilig, allerdings unterliegt der Song noch einer weiteren Zäsur, welche nur durch sanfte Gitarrenanschläge und grillenartiges Gezirpe gefüllt wird. Die perfekte Vision eines Nachthimmels. Dieses mal meldet sich der Rest der Band sukzessive zurück, was ich nicht schlecht finde. Man hätte sich selbst in Verlegenheit gebracht, wenn man diese erste Eruption nochmal kopieren wollen hätte.
I am tar, i am viscid.
I will riddle all with scorn!
I will make them fear!

Das glaub ich gerne, der Song erreicht seinen letzten Höhepunkt und kommt mit jeglicher Vehemenz. Das Folgende ist nicht mehr als ein Zucken im Bein, nachdem der in den Kopf geschossene Körper bereits am Boden liegt. Der Titel dieses Sampler-Teils ist absolut gelungen gewählt.
Ich muss sagen, zunächst war ich von der Mischung nicht ganz überzeugt, aber nach wiederholtem Hören ergibt alles einen Sinn, die 16 Minuten wirken absolut durchkonzipiert, nichts wurde dem Zufall überlassen, dazu ein 1a Sound. Hier gibts nix zu meckern.
8.5/10

5: Circle Takes The Square – North Star, Inverted (10:55)
Ok, was geht denn hier ab? Ich verzichte mal bewusst darauf, den Song in seiner Chronologie zu beschreiben, aber es ist schon eine sehr bunte Mischung. Zunächst war ich von der Stimme des Sängers nicht so überzeugt, allerdings nimmt er sich zu Beginn auch merklich zurück, um später mit seiner ganzen Vielfalt überzeugen zu können. Von sanftem, poppigen Gesang, teilweise auch mehrstimmig, bis zum giftigen Gewürge ist alles vertreten. Allerdings muss man sagen, dass überwiegend die freundliche Variante bevorzugt wird – umsomehr überraschten die hochgepitchten Vocals. Interessanterweise steht dieser turbulente Ausflug relativ weit vorne. Hier wird eine Geschichte erzählt und keine Rücksicht auf songwriterische und kompositorische Konventionen genommen. Was soll ich sagen: Adam Green trifft Vektor trifft Keane trifft R.E.M. trifft Jonny Cash. Das Lustige ist, dass diese Mischung auch noch funktioniert. Und das nicht nur ein paar Sekunden lang, sondern über die gesamte Dauer von 11 Minuten.
Auf Wikipedia lese ich, dass die Herren (und Damen) aus Georgia stammen und teilweise auch deutlich härtere Gangarten einschlagen. Wenn sie das so geschickt und spannend einbinden wie in diesem Song hier, dann muss ich mir den Namen auf jeden Fall merken. Eine der Bands, auf die man ohne so eine Sampleraktion in 100 Jahren nicht gestoßen wäre, weil man sich schlicht in anderer Gesellschaft aufhält. Damit ist der erste Teil des Samplers durch – Exitus eingetreten – Patient verstorben. 1a!
7.5/10

6: Nick Cave & The Bad Seeds – Jubilee Street (6:36)
Da die Band 2x auf dem Sampler vertreten ist, muss Ardor wohl recht überzeugt von diesem Album sein. Den Namen muss man natürlich kennen und ich hab auch ne Vorstellung, was die so machen, allerdings ist das bisher nie meine Welt gewesen. Musikalisch brauch ich wohl nicht zu beschreiben, wonach das klingt. Der Song ist sehr gemäßigt, jedoch zu keiner Zeit spannungslos. Wikipedia sagt gerade, dass die Band schon 15 Studioalben draußen hat, alle Achtung. Allerdings auch schon seit 1984. Selbst wenn mir das also nicht gefallen würde, müsste ich der Band zumindest eine große Geschichte und musikalischen Eifer attestieren. Glücklicherweise ist das nicht nötig, ich könnte auch so genügend lobende Worte finden. Durch die recht minimalistische Instrumentation wirkt das alles sehr bodenständig und ehrlich, dazu recht sympatisch: „I wanna practice what I preach.“ – passt. Die Streicherbegleitung gegen später sorgt für die nötige Steigerung und kommt damit zum richtigen Moment. Damit wird ein guter Song perfekt abgerundet – bin schon auf den 2. gespannt! Ich sehe, Ardor steht auf den Mix von gezupften und gestrichenen Saiten, allerdings bisher in komplett unterschiedlicher Umgebung.
7/10

7: Chelsea Wolfe – Reins (5:18)
Offensichtlich eine Songwriterin, allerdings muss man bei solchen Namen ja oft aufpassen. Hinter Audrey Horne steckt ja auch keine Frau mittleren Alters :haha: Das Cover ziert jedoch eine rot gekleidete junge Frau mit schwarzem Haar, also bin ich vermutlich nicht ganz falsch. In roter „Tanz der Vampire“-Schrift prangert dort auch der Schriftzug „Pain Is Beauty“. Nunja, ich lass mich überraschen.
Man muss schon recht genau hinhören, hier wird erstmal nicht groß aufgetafelt. Natürlicher, fast schon hypnotischer Gesang, leichte Synthies und pulsierende Beats. „Hold the reins inside“ – auf deutsch wohl sowas wie „Reiß‘ dich am Riemen“ gibt die grobe Stimmung vor. Hier gibts keinen Herzschmerz-Song über zerbrochene Beziehungen, sondern vielmehr einen vorsichtigen, aber doch subtilen Einblick in das Innenleben des Protagonisten. Hin- und hergezogen zwischen Winden („winds„) und Schnüren („wires„) offenbart sich die recht wackelige und zerbrechliche Gestalt des Songs. Diese Fragilität einer Marionettenfigur wird sowohl gesanglich als auch musikalisch perfekt dargestellt. Ich bin mir sicher, jeder einzelne Wackler in der Stimme und den Instrumenten ist gewollt. Vielleicht nicht exakt kalkuliert aber zumindest stilistisch geplant. Der ganze Song könnte genausogut ein Soundträck für einen verkaterten Sonntag mit mir in der Hauptrolle sein. Alles ist anstrengend, zu laut und man selbst hat keine wirkliche Kraft, was auf die Reihe zu bekommen 🙂
Da ich aber nicht nur die künstlerische Qualität bewerte, sondern auch, was ich mit den Songs anfangen kann, fällt meine Wertung diesmal etwas niedriger aus. Würd ich mir vermutlich nicht so häufig anhören, zumal diese Art von Musik bei mir immer leichtes Unbehagen weckt. Etwas kräftiger darfs dann schon sein.
5/10

8: Beastmilk – Fear Your Mind (3:24)
Regelrecht erfrischend wirkt dagegen wieder dieser Song. Geradlieniger Rock mit leichter „Rock’n’Roll“ Attitüde, die sich nicht nur im markanten Sänger (der kleine Bruder von Glenn Danzig), sondern auch im Schlagzeug äußert. Allerdings scheint hier nicht nur die Sonne aus dem Arsch. Trotz flottem Tempo und schwungvoll geführten Melodien ist auch eine leichte Melancholie allgegenwärtig. Sehr coole Mischung. Leider erinnert mich der Refrain aufgrund von Ähnlichkeiten an „Unzerbrechlich“ von Madsen :aah: Ansonsten ist hier in dreieinhalb Minuten alles gesagt. Die mp3 werde ich auf jeden Fall behalten.
7/10



9: Lee Ranaldo And The Dust – Ambulancer (6:04)

Der Name klingt auchmal erst nach nem Songwriter. Schöner Retro-Sound, grundsätzlich positiv aber ebenfalls leicht geknickt. Die Stimme ist leider etwas verrauscht, hätte es wegen mir nicht gebraucht. Ein Blick ins Internet überrascht mich: Hätte hier eher mit einem jungen Emporkömmling gerechnet, der einen auf 70er Jahre macht. Aber weit gefehlt – wer hätte gedacht, dass der Herr bereits auf die 60 zugeht und bei Sonic Youth eine von drei Gitarren gespielt hat. Interessant auch, dass er vom Rollign Stone Magazin auf Platz 33 der 100 besten Gitarristen gewählt worden ist. Da Offenbaren sich mal wieder Lücken… Die Strophen haben mich ehrlich gesagt nicht wirklich umgehauen, der refrain-artige Teil ab ca. 3:30 gefällt mir dagegen sehr gut. Einer der Songs, die man sich sehr oft anhören kann, da sie sehr subtil mit ihren Stimmungen umgehen und einem nicht mit ungestümen Vorgehen mit ihren Ideen auf die Nerven gehen. Hier ist alles so verpackt, dass man sich es gerne anhört. Das Lied lief auf Dauerschleife, als ich mich gerade durch die Top100-Gitarristen durchgeklickt habe – der perfekte Soundtrack :8)
7/10



10: Steven Wilson – Drive Home (7:37)

Ah, an das Cover erinnere mich. Und den Namen Steven Wilson sollte man auch kennen. Auch wenn das letzte, was ich mit seiner Beteiligung gehört habe, vermutlich Orphaned Land oder gar Opeth waren :haha:
Los gehts mit sehr coolen Akkorden, gefällt mir bereits nach 5 Sekunden. Auch die darauf folgenden Gitarren mit sanftem Gesang ziehen sofort in den Bann. Hier wird einfach eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt, fast wie in einem Soundtrack. Dream Theater blitzen hin und wieder durch (oder andersrum), ansonsten schmeißen Gitarre, Bass und Stimme den Großteil der Show. Im Hintergrund werden immer wieder Streicherklänge eingewoben, ganz egal ob echt oder nicht. Zudem höre ich Rush, King Crimson und viele viele andere Dinge, die hier mitschwingen. Ebenfalls erwähnenswert ist das Schlagzeug. Nicht etwa, weil es häufig heraussticht, sondern einfach weil es sich in den Dienst der Musik stellt. Ist bei dieser Art von Musik auch nicht selbstverständlich, da mag natürlich jeder gern mal zeigen, was er kann.
Hier brauch ich gar nicht lange fackeln, das ist super!
8/10

11: Nick Cave & The Bad Seeds – Higgs Boson Blues (7:51)
Ok, 2. Durchlauf Nick Cave. Jetzt habe ich ja bereits ne Vorstellung, wie die Band im Jahr 2013 so klingt. Was mir zunächst auffällt, ist die Tatsache, dass der Song deutlich zäher ist als der erste. Damit meine ich, dass es weniger Melodien gibt, der Rhythmus ist abgehackter, das Tempo im Allgemeinen langsamer. Vorher hatte ich schon von Katermusik gesprochen, auch der Song erfüllt diese Kriterien: Etwas wackelig, wenig Power, wenig Variation, „I can’t remember anything“. Selbst, wenn ich diesen Song vor dem anderen gehört hätte, w#re mein Urteil gleich ausgefallen, aber der hier gefällt mir leider nicht wirklich. Ich fühle mich beim Hören sogar leicht unbehaglich.
4/10

12: Kate Nash – Lullaby For An Insomniac (3:53)
Die ist ja goldig. Selbstverständlich interessieren mich bei weiblichen Namen auch immer die Bilder 🙂 Nun gut, ein Schlaflied für einen Schlaflosen – eine echte Herausforderung. Der Song beginnt, wie ein Schlaflied nunmal ist, acapella. Nette, unaufdringliche Stimme, tonsicher und klar. Im Hintergrund gibts ganz leises Geklopfe. So langsam beschleicht mich auch der Verdacht, dass das hier gänzlich ohne Instrumente ausfallen könnte. Einerseits etwas mau, anderseits könnte das am Ende des opulenten Samplers auch genau das richtige sein. Musik in ihrer absoluten Rohheit und Schönheit. Sehr mutig, das so zu machen – zumal ich mir sicher bin, dass nicht alle Sänger mit dieser Tonlage und diesem Tempo eine besonders gute Figur machen würden. „Too much stuff that I keep, I don’t know what for.“ Also, weg mit dem unnützen Zeug, und wenns nur die Begleitinstrumente sind. Und gerade als die Dame ihr Lied beendet und man sich noch in dieser Einfachheit wiegt, gibts nochmal ein epochales Filmmusik-Finale. Das greift sogar die zuvor gesungenen Melodien teilweise wieder auf und endet in einem wohligen Ritardando. Bravo.
Ich hab keine Ahnung, was ich hier geben soll. Weder eine hohe, noch eine niedrige Zahl wird dem gerecht, weil es einfach was komplett Anderes ist. Ich nehme mir deshalb die Freiheit heraus, hier einfach nichts zu vergeben und den Song am Ende des Samplers so stehen zu lassen.

Fazit:
Hat mir Spaß gemacht, so viel Neues zu hören. Der Sampler hat meine Erwartungen voll erfüllt. Zum einen, weil ich ein paar gute neue Sachen kennenlernen konnte, zum anderen, weil ich wirklich NICHTS von alldem vorher kannte und sich mir mal wieder offenbarte, wie viel man eigentlich verpasst, ohne es zu wissen. In diesem Sinne vielen Dank für die vielen neuen Eindrücke, ebenfalls für die überlegte Zusammenstellung der Songs.
Meine persönlichen Gewinner aus diesem Sampler sind sicherlich Sulphur Aeon, Light Bearer und Steven Wilson. Alle muss ich mir unbedingt merken und bei Gelegenheit zuschlagen. Dann gibts noch die Sorte von Bands, bei denen es für ein Urteil noch zu früh ist. Bei Circle Takes The Square, Nick Cave & The Bad Seeds und Tribulation muss ich mir noch ein Bild von der gesamten stilistischen Breite machen, da ich da das Gefühl habe, die Bands noch nicht wirklich einschätzen zu können. Bleiben also auch alle erstmal im Hinterkopf.
Coole Aktion – nächstes Jahr wieder!